Porträt 175 Jahre Bito-Lagertechnik
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Sechzig Jahre Betriebszugehörigkeit, das ist ein Wort. Bereits im vergangenen Jahr hatte die Bito-Lagertechnik Bittmann GmbH den Firmeninhaber Fritz August Bittmann anlässlich seines 60-jährigen Firmenjubiläums geehrt. Grund zum Feiern gab es aber auch in diesem Jahr: 175 Jahre Bito-Lagertechnik.

Am 1. August 1959 trat der Jubilar nach einer Ausbildung zum Werkzeugmacher in Idar-Oberstein, dem Besuch der höheren Handelsschule in Calw (Baden-Württemberg) und der Ingenieurschule für Fertigungstechnik in Isarlohn mit 23 Jahren in vierter Generation in das Familienunternehmen ein. Gemeinsam mit seinem Vater gelang es Fritz August seinerzeit, den einstigen Hersteller von Hohlkugeln für die Schmuckindustrie beziehungsweise von Beschlagartikeln aus Metall für die Lederwarenindustrie in die Welt der Lagertechnik zu führen. Heute ist Bito – das Akronym steht für Bittmann Oberstein, weil man damals noch mit 40 Mitarbeitern in Idar-Oberstein-Weierbach ansässig war – ein international tätiges Unternehmen und Komplettanbieter für Regal-, Behälter-, Kommissionier- und Transportsysteme für alle Branchen und beschäftigt weltweit rund 1000 Mitarbeiter.
Doch lassen Sie uns, ganz nach dem Bito-Motto „Zukunft braucht Herkunft“, noch viel weiter zurückgehen in der Bito-Historie und aufdecken, wie es zum 175-jährigen Firmenjubiläum gekommen ist.
Verbunden mit der Region
Schon 1845 begann „eine außergewöhnliche Familie, eine außergewöhnliche Unternehmensgeschichte“ für sich und ihre Heimat zu schreiben, wie es in der Firmenchronik heißt. Der erst 17-jährige Gründer Leopold Bittmann startete mit seiner Frau Luise den Familienbetrieb im heutigen Idar-Oberstein. An den jetzigen Firmenstandort Meisenheim, keine 40 km von Idar-Oberstein entfernt, zog Fritz August Bittmann das Unternehmen erst 1991. Aus Platzgründen wurde der Umzug notwendig und Bittmann zeigte seine Verbundenheit mit der Heimatregion. Fritz August hatte ein geeignetes Firmengelände in Meisenheim am Glan ausgespäht, wo seitdem der Hauptsitz mit Verwaltung und Produktion der Regalsysteme angesiedelt ist. Im benachbarten Lauterecken kam dann, neun Jahre später, ein Zweigwerk zur Produktion der Kunststoffbehälter dazu. Die Betriebsfläche umfasste damit zusammen etwa 140.000 m².
Heute ist Bito-Lagertechnik ein global tätiges Unternehmen mit einem Umsatz von 254 Mio. Euro (2019) und Experte für alles, was ein geordnetes, perfekt funktionierendes Lager ausmacht. Ob Großanlagen wie riesige Logistikzentren oder die Einrichtung eines Büroarchivs mit Produkten aus dem eigenen Bito-Katalog: Man findet bei dem Lagertechnikspezialisten als einem der wenigen Komplettanbieter der Branche Palettenregalanlagen, mehrgeschossige Regalanlagen, Kommissioniersysteme, Fachbodenregale, Behälter in verschiedensten Varianten und den fahrerlosen Behältertransporter „Leo Locative“ ebenso im Portfolio wie die Einrichtungen für Werk- und Arbeitsplätze sowie vielfältiges Zubehör für den Lager- und Produktionsbetrieb.
Einige Meilensteine der Firmengeschichte: Ab 1870 wurden fugenlose, dünnwandige, hohle Messingkugeln für die Schmuck- und Galanteriewarenindustrie produziert. Für deren Erfindung erhielt Gründer Leopold Bittmann sogar ein Diplom. Wie heute noch in der Industrie üblich: Das Geheimnis der Fertigung dieser Hohlkugeln, das dem Unternehmen großen Erfolg einbrachte, wurde streng gehütet. Der jüngste Sohn, Georg Bittmann, übernahm mit seiner Frau Ida 1895 und ließ 1900 das zweite Firmengebäude in Oberstein errichten. Pfiffige Ideen und die Herstellung vielseitiger Massenartikel, von Kaffeesieben bis hin zu Reißverschlussketten, führten das Unternehmen auch durch schwierige Zeiten. 1935 traten die Eltern von Fritz August Bittmann die Unternehmensnachfolge an: Fritz und Magdalene Bittmann. 1959 schließlich stieg Fritz August Bittmann, wie oben beschrieben, in das Unternehmen ein und führte es, gemeinsam mit seinem Vater, in die Welt der Lagertechnik.
Mehr als Behälter und Lager
Im Jahr 2008 hat Fritz August Bittmann die Bittmann-Stiftung ins Leben gerufen, die viele gemeinnützige, sinnvolle Projekte und Aktivitäten in der Region fördert, die die geistige und körperliche Entwicklung von Kindern und Jugendlichen positiv unterstützen. Ziel ist es, junge Menschen als Zukunftsträger zu fördern und ihnen wertvolle Impulse zu geben. Seit zwei Jahren holt die Stiftung auch ein Mal im Jahr ganz besondere Gastredner in die Region und erweitert damit das kulturelle Angebot.
Als die alte Volksschule in Meisenheim zum Verkauf stand, überlegte die Familie Bittman nicht lange und erwarb das denkmalgeschützte Schulgebäude 2012, in dem vorher noch ein Erlebnishotel mit Gastronomie untergebracht war. Es entstand die Idee, innovativen Gründern in der Region einen tollen Ort zu bieten, wo sie sich entfalten und erfolgreich werden können – es muss schließlich nicht immer Berlin sein. Das von Familie Bittmann aufwendig restaurierte Gebäude wird mittlerweile rege genutzt. Insbesondere wurde schon vielen mutigen Gründern über die Beteiligung durch den Bito Campus zu einem erfolgreichen Start verholfen.
Seit 2014 bestimmt Geschäftsführer Winfried Schmuck die Geschicke von Bito. Der aus Schwaben stammende Vertriebsexperte, dem seine neue Heimat ans Herz gewachsen ist, leitet das Unternehmen mit Engagement und Weitblick: „Es ist ein gutes Gefühl, Teil dieser beeindruckenden Firmengeschichte zu sein und als Geschäftsführer ein innovatives Unternehmen mit Tradition und ganz besonderen Werten weiter in die Zukunft zu tragen. Wir alle haben die Werte, die Bito seit jeher ausmachen, verinnerlicht. Sie sind die Basis für unsere tägliche Arbeit und unseren Umgang miteinander. Sie sind die Basis für den Umgang mit unseren Kunden.“
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