Das Chaos im Griff ABB arbeitet an pfiffigeren Pick-&-Place-Robotern
Im schwedischen Jönköping hat ABB Robotics ein neues Versuchszentrum eröffnet. In diesem werden smartere Robotersysteme für das Teilehandling der Zukunft entstehen.
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Im neuen ABB-Robotics-Versuchszentrum, in dem man auf das neueste Random-Bin-Picking-Know-how setzt, werden automatisierte Pick-&-Place-Systeme in Kombination mit 3D-Bildverarbeitung entwickelt, so das Unternehmen. Das Zentrum sei ein Teil der umfassenden ABB-Strategie, die sich auf flexible Automatisierungsmöglichkeiten für KMU konzentriere. Das Ziel ist es, einen ABB-Roboter inklusive 3D-Kamera zu schaffen, die es ihm ermöglicht, Teile in unterschiedlichen Anordnungen und Ausrichtungen aufzunehmen, erklärt ABB. Dadurch, dass Objekte unabhängig von ihrer Ausrichtung erkannt würden, könnten auch zufällig angeordnete Komponenten in einer Kiste oder auf einer Palette liegend zugeführt werden, ohne dass manuell vorsortiert oder ausgerichtet werden müsse. Diese neuen Roboter-Ideen sollen gemeinsam mit Kunden und Partnern umgesetzt, getestet und später in deren Anlagen implementiert werden.
Produktiveres Teilehandling auf kleinem Raum
Denn bei herkömmlich strukturierten Bin-Picking-Systemen müssen die zu greifenden Objekte in einer bestimmten Ausrichtung vorliegen, bevor der Roboter sicher damit umgehen kann, wie ABB erklärt. Oft müssen die chaotisch liegenden Komponenten deshalb zeitaufwendig und nicht ohne Verletzungsgefahr vorsortiert und ausgerichtet werden, denn falsch zugeführte Bauteile können Produktionsverzögerungen bedeuten.
Eine vollständige Automatisierung des Bin-Picking-Vorgangs steigere nun die Produktivität und Flexibilität von Fertigungsprozessen. Sie beschleunigt auch die Materialhandhabung und andere Abläufe, wie die Maschinenbeschickung und die Teilezufuhr. Auch ebnet sie den Weg für die Automatisierung weiterer Prozesse innerhalb der Fabrik, wozu etwa die Nutzung von autonomen mobilen Robotern (AMR) gehört, die Paletten mit Teilen automatisch zur Roboterzelle transportieren, erklärt ABB. Die kleinste Zelle für die robotergestützte Maschinenbeschickung des Unternehmens hat übrigens eine Stellfläche von nur 3 Quadratmetern, was die Integration in vorhandene Produktionslinien erleichtert.
Bin-Picking-Ideen risikoloser verwirklichen
Durch die Chance zum Testen neuer Handlingsysteme können die Risiken, der Zeitaufwand und die Kosten, die üblicherweise mit der Realisierung von Bin-Picking-Anwendungen verbunden sind, minimiert und Störungen während der Installation reduziert werden, merkt ABB mit Blick auf die Möglichkeiten im Versuchszentrum an. Das ABB-Team nutzt außerdem die Software Robotstudio, die für Simulationen und Programmierung zur Verfügung steht, um Prozesse zu modellieren, bevor physische Zellen gebaut werden.
Die automatisierte Bin-Picking-Möglichkeit von ABB ist übrigens das Ergebnis einer Zusammenarbeit zwischen dem ABB Global Solution Center für Maschinenbeschickung und einem Netzwerk von Partnerunternehmen, die auf die Entwicklung und Bereitstellung von 3D-Bildverarbeitungstechnologien spezialisiert sind.
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