Wirtschaftswachstum BDI korrigiert Prognosen drastisch nach unten

Quelle: dpa |

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Der Bundesverband der Deutschen Industrie (BDI) glaubt jetzt, dass die Konjunktur in diesem Jahr weit weniger stark wächst als zu Anfang des Jahres vermutet.

Noch läuft es produktionstechnisch in Deutschland ganz gut. Doch der BDI muss aufgrund der nach wie vor bestehenden Problemfelder die Wachstumsprognosen deutlich nach unten schrauben.
Noch läuft es produktionstechnisch in Deutschland ganz gut. Doch der BDI muss aufgrund der nach wie vor bestehenden Problemfelder die Wachstumsprognosen deutlich nach unten schrauben.
(Bild: T. Bruse)

Demnach erwarten die Experten in Deutschland nur noch ein Wachstum der Wirtschaftsleistung um rund 1,5 Prozent. Zu Jahresbeginn war die Industrie vor dem Beginn des russischen Angriffskriegs auf die Ukraine von einem Plus von etwa 3,5 Prozent für das gesamte Jahr ausgegangen, wie man erinnert. Der Industrie macht laut BDI quasi eine doppelte Krise zu schaffen, die sich aus der russischen Invasion in die Ukraine und den Auswirkungen der Covidpandemie zusammensetzt. Heute werden zu einem „Tag der Industrie“ Bundeskanzler Olaf Scholz und unter anderen der Finanzminister Christian Lindner nebst Wirtschaftsminister Robert Habeck erwartet. Letzterer hatte umfangreiche Maßnahmen angekündigt, um angesichts der Drosselung russischer Lieferungen den Gasverbrauch zu verringern. Der BDI-Präsident Siegfried Russwurm erwartet eine Erholung im Sinne einer Rückkehr zum Vorkrisenniveau vor der Coronapandemie aber frühestens zum Jahresende.

Der Ukrainekrieg trifft die Achilles-Ferse der Industrie

Die Voraussetzung für eine Entspannung sei, dass russisches Gas weiterhin nach Westeuropa geliefert werde. Wie so viele Experten, hält er eine Unterbrechung für ein Damokles-Schwert, das, wenn es falle, auf die produzierende Industrie katastrophal wirken würde, weil es die deutsche Industrie in die Rezession treibe.

Zwar sei der Auftragsbestand bei den Unternehmen bekanntermaßen auf Rekordhoch, doch bedrohen die Lieferengpässe nach wie vor die Produktion. Unsichere Konjunkturaussichten und gestiegene Unsicherheiten durch den Krieg bremsten auch noch die Investitionen aus, die nötig seien, um Deutschland kontinuierlich fit für die Zukunft zu machen.

Der Krieg offenbare dabei die Schwäche der deutschen Industrie. Diese heißt Versorgungssicherheit in puncto Energie, Rohstoffe und Basistechnologien. Und betrachte man die hohe Inflation, getrieben durch stark gestiegene Energiepreise sowie Rohstoffe, so schnürten die steigenden Kosten den Unternehmen nach und nach die Luft ab. Russwurm fordert deshalb die Bundesregierung dazu auf, die Stromsteuer und die Netzentgelte deutlich zu senken.

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