SAP EWM Bilstein Group weiht neue Logistik ein
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Die Bilstein Group, einer der weltweit führenden Anbieter von Pkw- und Nkw-Ersatzteilen in Erstausrüstungsqualität, errichtet in Gelsenkirchen ein neues, hochautomatisiertes Logistikzentrum. Mit in Summe 120 Millionen Euro ist der Neubau die größte Einzelinvestition in der Firmengeschichte des inhabergeführten Unternehmens. Die IGZ Automation unterstützt bei diesem Mammutprojekt als SAP-EWM-Generalunternehmer. Ende Oktober wurde nun mit der Einweihung des Logistikbaus ein wichtiger Meilenstein in der zweieinhalbjährigen Realisierungsphase erreicht und gefeiert.

Am Firmenhauptsitz in Ennepetal stieß die Bilstein Group mit ihren Lager- und Logistikkapazitäten an Grenzen. Aus diesem Grund ist ein weiteres Logistikzentrum mit XXL-Ausmaßen in Gelsenkirchen entstanden. Von hier aus wird der führende Anbieter im freien Ersatzteilmarkt Zehntausende verschiedene Artikeltypen in mehr als 170 Länder auf der ganzen Welt verschicken. Nach dem Spatenstich im Herbst 2019 wurde jetzt der nächste große Meilenstein gefeiert: Im Beisein von Gelsenkirchens Oberbürgermeisterin Karin Welge wurde am 27. Oktober 2021 das Logistikgebäude offiziell eingeweiht. Jan Siekermann und Karsten Schüßler-Bilstein, Geschäftsführer der Bilstein Group, begrüßten zu diesem erfreulichen Anlass geladene Gäste und luden ein, das bislang Entstandene bei einem Rundgang kennenzulernen.
Für die Logistikplanung mit einem in wesentlichen Teilen automatisierten Logistiksystem fiel die Partnerentscheidung auf die IGZ Automation aus dem oberpfälzischen Falkenberg. Als SAP-EWM-Generalunternehmer verantwortet IGZ die komplette Planung der Intralogistik sowie die Realisierung des anspruchsvollen Logistikprojekts. Abgesehen von der Implementierung des Lagerverwaltungs- und Materialflusssystems mit SAP EWM/MFS (Extended Warehouse Management/Material Flow System) liefert IGZ als Generalunternehmer die gesamte Palettenfördertechnik, die Regalbediengeräte (RBG) sowohl für das automatische Hochregal- als auch das automatische Kleinteilelager (AKL) einschließlich Behälterfördertechnik sowie die weit verzweigte Elektrobodenbahn (EBB).
Gegen Jahresende 2020 fand die RBG-Einbringung in das HRL und AKL statt. Anfang 2021 begann dann sukzessive die Inbetriebnahme der ersten Gewerke der weitläufigen Intralogistikanlage. Mit Septemberbeginn liefen die Anlagenleistungstests, die Mitte Oktober erfolgreich abgeschlossen wurden. Bereits vier Monate vor Go-live kann die Bilstein Group eine Gesamtanlage mit einer Verfügbarkeit größer 99 Prozent und in vielen Massentests nachgewiesenen Leistungen von sogar über 100 Prozent übernehmen und damit integrativ ihre Geschäftsprozesse testen.
Zeitersparnis durch Testaufbau
Ungewöhnlich, aber für die Bilstein Group essenziell, war, dass Anlagentests auch schon im Frühjahr 2020 erfolgten; also zu einem Zeitpunkt, als die Anlage in Gelsenkirchen überhaupt noch nicht aufgebaut war. Denn Ziel war es, frühzeitig die Prozesssicherheit der Anlage zu beweisen. IGZ hatte daher hierfür einen umfangreichen Testaufbau mit wichtigen Schlüsselelementen der Anlage errichtet. Unter anderem wurden Musterfahrzeuge, Kommissionierplätze inklusive Pick-Roboter sowie Teile der Elektrobodenbahn in Betrieb genommen und eingehend getestet. In diese Tests bezog IGZ die Bilstein Group intensiv ein, um das Konzept auf die spezifischen Anforderungen auszurichten und dadurch maximale Performance zu erreichen.
Ziel war es weiterhin, die Kommissionierplätze, die vorgeschalteten Sequenzierheber und deren Versorgung via EBB zu einem harmonischen Ganzen zu vereinen. Felix Wortmann, Projektleiter der Bilstein Group, zieht dazu ein positives Fazit: „Die von IGZ aufgebaute Testanlage hat uns ermöglicht, verschiedene Lösungsszenarien im Vorfeld und ohne Risiken auszuprobieren. Denn die Anlage wurde anschließend an diese Tests nach Gelsenkirchen transportiert und hat uns in Summe viel Zeit gespart.“
Aktueller Status SAP-EWM-Teilprojekt
Softwareseitig befindet sich das Projekt derzeit in der finalen Phase der Integrationstests. Alle in SAP EWM/MFS entwickelten Funktionen werden in ihrer späteren Prozessfolge funktional und integrativ getestet und der gesamte Ablauf validiert. Im Anschluss werden seit November nun die Prozesse auf ihr Zusammenspiel mit der Anlagen- und Fördertechnik getestet und für den späteren Produktivbetrieb vorbereitet. Dadurch soll eine reibungslose Übernahme in den späteren Live-Betrieb gewährleistet werden. Zusätzlich wird die AKL-Kommissionierung um das IGZ-Best-Practice „Pick-by-Robot“ ergänzt. Das Logistikpersonal erhält damit Unterstützung von zwei mobilen Kommissionierrobotern, um Spitzenlasten abfedern zu können. ■
* Alfred Meyer ist Geschäftsführer bei der IGZ Automation GmbH in 95685 Falkenberg, Tel. +49 9637 9292-0, info@igz.com
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