Machine-to-Machine-Kommunikation Blitzschnell geordert – prompt geliefert

Autor / Redakteur: Karsten Pfrommer / Dipl.-Betriebswirt (FH) Bernd Maienschein

Schneller, bequemer, ohne Umwege: Lieferheld bietet Lieferdiensten für Pizza, Pasta und Co. eine Lösung, um Bestellungen ohne Fax, Telefon oder Computer zu empfangen. Machine-to-Machine-Kommunikation ist dabei das Mittel der Wahl. Sie verbindet Anbieter und Kunden und vereinfacht die Bestellkette.

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Die Lieferheld-Express-Box ist mit einer fest verbauten SIM-Karte ausgerüstet. Für ihren Einsatz ist also nicht einmal mehr ein Internetanschluss notwendig.
Die Lieferheld-Express-Box ist mit einer fest verbauten SIM-Karte ausgerüstet. Für ihren Einsatz ist also nicht einmal mehr ein Internetanschluss notwendig.
(Bild: DREISECHSNULL/Deutsche Telekom)

Überall muss es schneller und effizienter gehen – egal, ob in der Produktion, im Handel oder im Vertrieb. Diese Herausforderung gilt branchenübergreifend. Doch im Bereich Home-Delivery-Service konnte dieser Trend kaum Anwendung finden. Warum? Weil es bislang keine adäquate Möglichkeit gab, die analog geprägte Bestellkette zu beschleunigen.

Wenn es um Lieferservices und Bringdienste rund ums Thema Essen geht, wählen bislang immer noch 95 % der Kunden ihr Wunschgericht nach Papier-Flyer aus und bestellen per Telefon oder Fax bei Restaurants und Lieferservices. Das ist umständlich und zeitraubend – und alles andere als komfortabel. Doch alleine in Deutschland werden auf diese Art jährlich rund 2,5 Mrd. Euro umgesetzt.

M2M-Kommunikation beschleunigt den Bestellvorgang

„Das kann man einfacher und schneller machen“, dachte sich Fabian Siegel, Geschäftsführer des im Jahr 2010 gegründeten Unternehmens Lieferheld GmbH. Seine Lösung sollte die Abwicklung von Online-Bestellungen sowohl für Endkunden als auch für Lieferdienste leichter und komfortabler machen. Und so suchte er nach einer Technologie, um seine Idee zu verwirklichen. Die Lösung: M2M – die Kommunikation von Maschine zu Maschine.

Im Rahmen einer Innovationspartnerschaft mit der Telekom entwickelte das Unternehmen eine M2M-Lösung mit Namen „Lieferheld Express Box“. Die Box ist mit einer fest verbauten SIM-Karte der Telekom ausgestattet. Dadurch benötigt das Restaurant oder der Lieferdienst, der die Box einsetzt, nicht einmal einen Internetanschluss.

Die M2M-Box bietet Lieferheld allen Partnern an, die ihre Speisen und Getränke über das Portal www.lieferheld.de sowie die Lieferheld-Smartphone-App offerieren. Lieferdienste stellen das Gerät mit integriertem Thermodrucker in ihren Restaurants auf und stecken es in die Steckdose. Schon bucht sich die Box automatisch ins Telekom-Mobilfunknetz ein und ist startklar.

Bestellung geht in nur vier Sekunden ein

Sobald ein Endkunde per Computer oder mobil Essen bei einem mit „Express“ gekennzeichneten Lieferdienst ordert, geht die Bestellung auf der Box des jeweiligen Restaurants ein und wird auf einer Bonrolle ausgedruckt. Dieser Vorgang dauert nur vier Sekunden. Die Box zeigt daraufhin mit einem akustischen Signal an, dass eine Bestellung eingegangen ist – und ein Mitarbeiter des Lieferservice bestätigt die Bestellung einfach per Tastendruck.

Dabei gibt er an, wie viel Zeit der Lieferservice für die Abwicklung des Auftrags benötigt. Die Box übergibt darauf hin die Rückmeldung via Mobilfunknetz ans Internet und nur wenige Sekunden später erhält der Besteller mit einer SMS, E-Mail oder Meldung auf der Lieferheld-Webseite die Bestätigung, wann das Essen voraussichtlich bei ihm eintrifft.

Das Konzept geht auf: Seit Februar 2012 bietet die Plattform des Unternehmens mehr Restaurantpartner zur Auswahl an als jedes andere Portal, auf dem Kunden online Essen bestellen. Nach etwas mehr als einem Jahr operativen Geschäfts sind das über 5800 Lieferdienste aus ganz Deutschland. Und über 1500 davon arbeiten bereits mit der Express-Box, um die Bestellungen ihrer Kunden schnell und komfortabel abzuwickeln. Die Kosten für die Datenübertragung trägt übrigens Lieferheld. Nur in die einmalige Anschaffung der Box müssen Restaurantbetreiber investieren.

M2M-Boxen kommunizieren per einfaches Gateway

Ohnehin werden bei jedem Bestellvorgang nur kleinste Datenmengen über ein speziell für Lieferheld programmiertes Protokoll übertragen – die Kosten halten sich also auch für das Start-up-Unternehmen im kleinen Rahmen. Die Kommunikation der M2M-Boxen steuert und regelt die Firma mithilfe eines Gateways. Weitere Boxen lassen sich jederzeit und ohne großen Aufwand in das bestehende System integrieren.

Außerdem hat Lieferheld alle Boxen über eine Plattform im Blick. Jede Box besitzt eine eigene IP-Adresse und funkt alle zwei Minuten automatisch ein Signal – so signalisiert sie, dass sie noch online ist. Lieferheld kann über ein Webportal auch das Datenvolumen kontrollieren und jede Box aus der Ferne konfigurieren, administrieren, sperren oder neue Software aufspielen.

Lieferheld hat die M2M-Lösung in vier Monaten umgesetzt – und so die Voraussetzungen geschaffen, dass selbst Restaurants und Lieferdienste ohne Internetanschluss Bestellungen von Kunden auf diese komfortable Art empfangen können. Ohne M2M-Lösung könnten diese Firmen ihr Sortiment nicht im Internet anbieten, geschweige denn Onlinebestellungen abwickeln.

* Karsten Pfrommer ist Leiter Segmentmarketing Geschäftskunden Mobilfunk bei der Deutschen Telekom AG in 53113 Bonn

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