Distribution Blumenversteigerer will (ein bisschen) Logistiker werden
Tulpen aus Holland – das verbinden wohl die meisten mit dem Unternehmen Flora Holland. Doch die Blumenhändler kümmern sich nicht nur um Tulpen. Gewächse aus der ganzen Welt werden an den Standorten versteigert. Doch das Geschäftsmodell unterliegt einem Wandel. Die Anlieferungen zur Versteigerungen gehen zurück.
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Der Markt verlangt zunehmend andere Dienstleistungen als traditionell üblich. „Das macht für unser genossenschaftlich organisiertes Unternehmen Änderungen notwendig, und zwar die Fokussierung auf die Entwicklung von Dienstleistungen und auf effizientere Abläufe für unsere Mitglieder“, heißt es in einer Pressemitteilung des Unternehmens.
Logistik rückt in den Fokus
Das bedeutet: Bei der Entwicklung von Dienstleistungen setzt Flora Holland stärker auf die direkten Absatzwege. Dies geschieht sowohl in einzelnen Marktsegmenten, beispielsweise bei Dienstleistungen für den Einzelhandel und für Floristen, als auch durch die Einrichtung des virtuellen Marktplatzes und Weiterentwicklungen bei der Versteigerung. Mit Dienstleistungen für die logistische Abwicklung von Direktlieferungen, mit logistischen Hilfsmitteln und mit internationalen Finanzdienstleistungen stellt sich Flora Holland auf das Bedürfnis des Marktes ein, den Handel rund um die Uhr betreiben zu können.
Einblicke in die Blumen-Logistik
Versteigerungen werden zurückgefahren
Unter dem Einfluss der Virtualisierung wird immer öfter eine Entkoppelung von Transaktion, Logistik und Standort möglich. In Bezug auf die großen Exportströme führt dies zu einer Effizienzoptimierung. „Auf der Basis dieser Entwicklungen bemühen wir uns um eine Zusammenführung zu"landesweiten Versteigerungsabläufen. Wir beginnen mit einer Koppelung der Blumenversteigerungen in Aalsmeer und Naaldwijk. Die Zahl der physisch existenten Versteigerungstribünen wird dadurch reduziert“, schreiben die Verantwortlichen.
Rund 200 Mitarbeiter verlieren ihren Job
„Wir verstärken unsere Dienstleistungen für in kleinerem Maßstab einkaufende Marktteilnehmer wie beispielweise Floristen und Gartencenter durch eine "Floristenuhr", einen Webshop und indem wir alle unterstützenden Leistungen für diese Zielgruppe am Standort Naaldwijk zusammenfassen. Damit steht dieser Zielgruppe auch das breite Angebot des Standorts Naaldwijk zur Verfügung. In diesem Kontext verlagern wir Versteigerungsaktivitäten von Bleiswijk nach Naaldwijk“, so die Unternehmensführung.
Die zunehmenden Aktivitäten auf dem Gebiet der direkten (Einzelhandels-)Logistik durch Marktteilnehmer mit Sitz in Bleiswijk werden an diesem Standort auch weiter unterstützt und ausgebaut, verspricht Flora Holland.
Die Konsequenz: Für die Umsetzung der Maßnahmen werden laut Planung rund 20 Mio. Euro als einmaliger Aufwand benötigt. Die Maßnahmen werden im Jahr 2014 zu einem Verlust von etwa 200 Vollzeitstellen führen. Dabei sind betriebsbedingte Kündigungen nicht auszuschließen.
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