Transportlogistik BMW setzt beim Transport jetzt auf emissionsarmen LNG-Treibstoff
Zwei Lkw mit Flüssiggas-Treibstoff LNG (Liquefied Natural Gas) machen sich täglich im österreichischen Steyr auf den Weg zur BMW Group Werk Regensburg. Das hat tiefere Gründe...
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Die beiden „Brummis“ sind groß und sie sind schwer – aber vor allem markieren sie laut BMW einen wichtigen Meilenstein auf dem Weg in eine emissionsfreie Transportlogistik. Nicht zuletzt hat sich aus einem zweiwöchigen Pilotversuch im Frühjahr 2018 eine marktreife Alternative entwickelt, die nicht nur Emissionen, sondern auch den üblichen Lärm reduziert, wie es weiter heißt. Damit sinke der CO2-Ausstoß mit Blick auf den Diesel durchaus um 25 Prozent. Die Belastung mit Stickoxiden gehe gar um 60 Prozent zurück. Und Feinstaub, betont BMW, entsteht so gut wie keiner mehr.
Die BMW-Group hat noch anderes auf der Pfanne...
Für die BMW Group und ihren Logistikpartner Duvenbeck belegen diese Ergebnisse, wie sehr es sich lohnt, im Schwerlastverkehr nachhaltige Alternativen zu etablieren. Flüssiggas, wie es jetzt einen Teil der Lkw-Flotte zwischen Steyr und Regensburg antreibt, sei dabei nur eine Option. „Unser Ansatz ist technologieoffen“, betont Innovationsexperte Benedikt Anderhofstadt von BMW. Um die Klimaziele zu erreichen, verfolgt der Autobauer nämlich langfristig mehrere Ansätze. So beteiligt man sich im Rahmen des europäischen Forschungsprojektes „H2Haul“ an Modellversuchen mit Wasserstoff. Das gilt als ein weiterer Baustein auf dem Weg zu einem ehrgeizigen Nachhaltigkeitsziel des Unternehmens. Denn BMW will, dass bis 2050 die Transportlogistik der gesamten Gruppe klimaneutral unterwegs ist.
Die Reichweite von LNG-Lastkraftwagen überzeugt
Seit Anfang Februar sind die LNG-betriebenen Lastwagen nun fest in die Lieferkette zwischen Steyr und Regensburg integriert. Die Logistiker profitieren dabei übrigens von einem chemischen Phänomen: „Erdgas verliert beim Verflüssigen an Volumen“, erklärt BMW-Logistikmanager Axel Wauthier. Das heißt, dass LNG im Schwerlastverkehr außer der Entlastung der Umwelt einen weiteren, entscheidenden Vorteil ins Feld führt, der sich in einer vergleichsweise hohen Reichweite niederschlägt. So können die Iveco-Stralis-460-NP die Hin- und Rückfahrt zwischen Steyr und Regensburg mit einer Tankfüllung absolvieren. Mit Elektroantrieb wären für diese 530 km mehrere Nachladephasen nötig, gibt Wauthier zu bedenken. Und bei Einsatz von CNG (Compressed Natural Gas) müsste generell ein dreimal so großer Tank verbaut werden, um das Gleiche zu erreichen wie mit LNG.
LNG muss nicht aus fossilen Quellen stammen!
Für den Betrieb eines LNG-Lkw kann Erdgas übrigens nicht nur aus fossilen, sondern auch aus erneuerbaren Quellen, wie der Abfallwirtschaft, gewonnen werden, informiert die BMW Group. Vor dem Einfüllen in den Tank wird das Erdgas auf eine Temperatur von rund -160 °C tiefgekühlt. Dabei verringert sich, wie gesagt, das Volumen des Erdgases auf ein Sechshundertstel. Vor dem Einspritzvorgang in den Motor wird das LNG über einen Wärmetauscher wieder in den gasförmigen Zustand überführt.
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