Hochregallager Buntstifte aus Mittelfranken trimodal in die ganze Welt

Redakteur: Robert Weber

Faber-Castell will mit Bleistiften und Co. weltweit wachsen. Doch die Lagerkapazitäten am Firmensitz Stein bei Nürnberg waren begrenzt. Ein neues Hochregallager, gemietet vom Logistikdienstleister Geis, mit trimodalem Anschluss lässt Expansionsträume wahr werden.

Anbieter zum Thema

(Bild: Faber-Castell)

Ohne sie wäre dieser Text wohl nie entstanden - Bleistifte von Faber-Castell aus Stein in Mittelfranken sind in Zeitungs- und Magazinredaktionen weltweit immer noch heißt begehrt, auch wenn die Digitalisierung der Schreib- und Rechercheprozesse schon bei den meisten Medien Einzug gehalten hat. Doch für Telefoninterviews, Hintergrundrunden und Gesprächsnotizen vertrauen viele Kollegen noch dem Klassiker unter den Schreibgeräten - dem Bleistift aus der Nähe von Nürnberg - IPad hin oder her.

So schnell sollte sich das auch nicht ändern, auch wenn immer wieder der Traum vom papierlosen Büro geträumt wird. Die Realität sieht oft noch anders aus. Bei den Bleistiftexperten in Stein, am Stammsitz von Faber-Castell, ist man optimistisch, was das Geschäft mit den Schreibgeräten angeht.

Faber-Castell will wachsen, heißt es selbstbewusst aus Unternehmenskreisen. Der Anspruch drückt sich durch die zahlreichen ausländischen Niederlassungen aus und wird nicht zuletzt auch durch die Investitionen und das Engagement in die Logistik und den Materialfluss deutlich. Aktuelles Beispiel: Der Umzug des Zentrallagers von Stein in das Gewerbegebiet Frauenaurach. Der Umzug in das neue Hochregallager war ein organisatorischer Kraftakt. 200 Lkw-Fuhren wurden benötigt, um das zu klein gewordene Versandlager am Stammsitz Stein ins nahe gelegene Gewerbegebiet umzusiedeln. Dort bezog das mittelständische Unternehmen ein 14.000 m² großes Logistikzentrum.

Der Logistikleiter ist stolz auf seine Umzugsmannschaft

Damit am 14. Januar 2013 der Betrieb reibungslos wieder aufgenommen werden konnte, opferten die Mitarbeiter ihren Weihnachtsurlaub und halfen zum Jahreswechsel zehn Tage lang, den gesamten Warenbestand umzuziehen. Zuvor waren die insgesamt 55 Versandmitarbeiter für die neuen Gegebenheiten geschult und qualifiziert worden. Logistikleiter Winfried Lunz ist begeistert vom Faber-Castell‘schen Teamgeist: „Das war ein klasse Einsatz der 130 Umzugshelfer, ohne die wir den knappen Zeitplan nicht geschafft hätten. Der Betrieb ist optimal angelaufen – der Rückstau war dank des Engagements unserer Versandmitarbeiter binnen weniger Tage abgearbeitet“.

13.000 Palettenstellplätze bietet das neue Logistikzentrum mit einer Raumhöhe von über 10 m. Genug Platz für Bleistifte, Textmarker, Füller und Co. Bei der Steuerung des Lagers vertrauen die IT- und Logistikmanager von Faber Castell einer SAP-Lösung. Durch den Neubau, der nach der Entscheidung innerhalb von einem Jahr bezugsfertig war, erhofft sich das Unternehmen eine verbesserte Lieferbereitschaft und eine Ausweitung der Kapazitäten.

Das wünscht sich auch die Geis-Group, der Logistikdienstleister im Hintergrund. Der Kontraktspezialist ist Eigentümer der Logistikimmobilie und schloss mit den Stifteproduzenten einen Mietvertrag über zehn Jahre ab. Faber Castell mit seinem Versandlager der erste Mieter in dem Multi-User-Logistikzentrum von Geis. Die Immobilie umfasst insgesamt rund 28.000 m². Die Waren können über 34 Ladetore sowie vier Zufahrtstore schnell vereinnahmt und distribuiert werden, versichert der Logistikdienstleister seinen Mietern. Über der Ladezone entstehen knapp 2500 m² Büro-, Produktions- und Verwaltungsfläche. „Die Halle wurde nach den Bedürfnissen von Faber-Castell eingerichtet und die Fläche kann nach Bedarf erweitert werden,“ erklärte eine Pressesprecherin gegenüber MM Logistik. Durch das neue Logistikzentrum erhofft sich das Unternehmen, die Produktivität zu verbessern und die manuellen Transporte zu reduzieren. Gleichzeitig sei eine Mutli-User-Abwicklung möglich.

Flurförderzeuge dominierendie Intralogistik von Faber-Castell

Zu Zulieferern in Sachen Förder- und Lagertechnik schweigen sich die Bleistiftmacher allerdings aus. Fest steht: Die Mitarbeiter im Lager profitieren von automatisierten Transporten. Wie diese aussehen, will man nicht verraten. Aber ein Blick in das Hochregallager zeigt: Förderstrecken existieren wohl nicht. Der Schwerpunkt liegt auf Flurförderzeugtechnik. Neben der Nähe zum Stammsitz profitiert der Mittelständler auch von der guten Verkehrsanbindung rund um die Immobilie. Der Standort ist direkt an den Autobahnen A3 und A73 gelegen und verfügt über einen eigenen Bahnanschluss. An einer zum Grundstück gehörenden Mole des Main-Donau-Kanals können Schiffe entladen werden. Die Trimodalität ist für Faber-Castell wichtig, denn der neue Logistikstandort Frauenaurach ermöglicht dem Unternehmen einen erheblich schnelleren Warenumschlag für den Versand in 77 Länder weltweit. MM

* Weitere Informationen zum trimodalen Logistikpark in Mittelfranken bei Hans Geis GmbH + Co KG in 97616 Bad Neustadt, Tel. (0 97 71) 603-0, info@geis-group.de

(ID:39046630)