Mutterschiff statt Minilager
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In letzter Zeit kommen insbesondere im E-Commerce-Geschäft bei urbanen Fulfillment-Centern Themen wie das Micro-Fulfillment aufs Tablett – sozusagen kleine Lager hinter der Ladentheke. Doch wie weit darf und muss Automatisierung gehen, um nicht Selbstzweck zu sein, sondern den Unternehmen einen Mehrwert zu bieten?
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Ein sehr lesenswerter Artikel.
Und ja er hat in gewissem Sinne Recht, wenn davon gesprochen wird, dass sich ein automatisiertes Kommissioniersystem hinter der "Ladentheke" nicht lohnt, wenn dies mit konventioneller Lager- und Fördertechnik betrieben werden soll.
Zu viele Sensoren, Aktoren, SPS, etc. Das ist nicht durch das in der Filiale vorhandene Personal zu stemmen und sicherlich in vielerlei Hinsicht suboptimal. In welcher Filiale gibt es Mechatroniker, die ein solches System sicher und zuverlässig fahren können.
Von der Komplexität und den Kosten, der Installation und den räumlichen Gegebenheiten einmal abgesehen. Das ist sicherlich sehr selten wirtschaftlich darstellbar.Es gibt aber eine zunehmende Anzahl von In-Store-Anwendungen, die auf beispielsweise AutoStore beruhen, wo die oben angegebenen Argumente alle nicht zum Tragen kommen.
Solche Lösungen sind durchaus in der Lage, in Räumen fast jeden Zuschnitts und auch bei niedrigeren Deckenhöhen eine sehr effiziente Kommissionierung zu ermöglichen und gleichtzeitig als Puffer für die kommissionierten Aufträge zu fungieren. Der Kunde kann dann entweder direkt in der Filiale oder draußen am Drive-In Schalter am Parkplatz seine Bestellung abholen.Auch die sonstigen Anforderungen sind sehr überschaubar, geringe Bodenlasten, es sind nur 230V Netzspannung erforderlich und 10 Roboter benötigen lediglich so viel Energie wie ein Haushaltsstaubsauger und mit der neuen Router Software-Archiktur kann auf relativ kleinen Lager-Kuben eine beachtliche Pickleistung erzielt werden. Die gekühlten Bereiche verkleinert werden, da durch die sehr kompakte Lagerung auf kleinster Fläche sehr viel Ware gelagert werden kann.
Dabei ist das System so leise, dass man es kaum hört. Das ist mit konventioneller Lager- und Fördertechnik sicherlich nicht machbar. Einmal davon abgesehen, dass wie viele sagen, die ein solches System sich angesehen haben, das Roboterballet auch etwas faszinierendes und meditatives haben soll.
Wenn dann solche Lösungen, wie AutoStore eingesetzt werden, ist das Thema Micro-Fulfillment sicherlich anders zu bewerten und bietet sehr viele Vorteile, wie teure Filialflächen besser, sprich erlebnis-orientiert zu nutzen, statt lange Regalreihen aufzubauen und die Filiale als Lager zu benutzen. Gleichzeitig können Online Bestellungen sehr viel Umwelt verträglicher z.B. mit Lastenfahrrädern ausgeliefert werden, oder gleich von den Kunden die ohnenhin gerade erlebnis orientiert in Filiale shoppen gehen.
In der gleichen Zeit werden die "langweiligen" Nachschub-Einkäufe im Hintergrund sehr effizient kommissioniert.
So freut sich der Kunde, dass er Delikatessen, Weine, einen neuen Kaffee und was auch immer sonst noch ausprobieren und einkaufen konnte.
Dann kann der Einzelhandel auf jeden Fall mit seinen Filialen auch weiterhin punkten.Vielleicht ist die Überschrift "Mutterschiff und Minilager mit der passenden Technologie" passender.
Ich freue mich auf die weitere Diskussion!