Automobilindustrie Daimler-Logistik: Strafanzeige in Deutschland und Streiks in Südafrika

Redakteur: Robert Weber

Die vergangene Woche sollte eigentlich ganz im Zeichen der neuen S-Klasse von Daimler stehen. Doch eine Strafanzeige in Deutschland und wilde Streiks in Südafrika trüben die Stimmung des Autobauers. Betroffen sind Teile der Logistik.

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Eine Anzeige gegen Daimler-Boss Zetsche sorgte vergangene Woche für Aufsehen. Dazu kommen Streiks in Südafrika.
Eine Anzeige gegen Daimler-Boss Zetsche sorgte vergangene Woche für Aufsehen. Dazu kommen Streiks in Südafrika.
(Bild: Daimler)

Die Staatsanwaltschaft Stuttgart bestätigte, dass eine Strafanzeige gegen Daimler-Boss Dieter Zetsche vorliege. Der Vorwurf: gemeinschaftliche Arbeitnehmerüberlassung. Die Anzeige richtet sich auch gegen einen Verantwortlichen in einer Logistikfirma. Hintergrund der Anzeige von Benjamin Frick, der das Webportal LeakLeiharbeit (mehr hier) betreibt, ist die ARD-Reportage „Hungerlohn am Fließband“.

Unstimmigkeiten oder Logistik-Outsourcing?

Doch nicht nur am Hauptsitz in Baden-Württemberg droht Ungemach. Im Mercedes-Werk East London in Südafrika kam es vergangenen Freitag und Montag zu Arbeitsniederlegungen, die nach Aussagen eines Daimlersprechers „keine normale Produktion“ erlaubten. Ein Gewerkschaftssprecher der NUMSA (National Union of Metalworkers of South Africa) bestätigte MM Logistik, dass es zu Streiks kam, weil man bei Daimler darüber nachdenke, die Logistik am Standort out zu sourcen. Ein Daimler-Sprecher widersprach dieser Darstellung. „Es gab Unstimmigkeiten über die internen Arbeitsprozesse.“ Die Arbeitsniederlegungen seien keine regulären Streiks und das Unternehmen habe das gemeinsam mit der Gewerkschaft NUMSA auch so festgestellt, heißt es in Stuttgart.

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