„Saft“ für den E-Lkw Das sind die attraktivsten deutschen Ladestandorte für Elektro-Lkw

Quelle: Pressemitteilung des Fraunhofer ISI Lesedauer: 3 min |

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Das Fraunhofer ISI hat im Projekt „Hola – Hochleistungsladen Lkw-Fernverkehr“ nun 1.700 Standorte in Deutschland ausgewertet und sie im Hinblick auf ihre Eignung als Lkw-Ladestandort untersucht.

Lkw mit Elektroantrieb sollen unsere Umwelt und das Klima schonen. Doch wie sieht es mit der Ladeinfrastruktur aus? Am Fraunhofer-Institut für System- und Innovationsforschung ISI hat man sich über die attraktivsten Ladestandorte bereits Gedanken gemacht ...
Lkw mit Elektroantrieb sollen unsere Umwelt und das Klima schonen. Doch wie sieht es mit der Ladeinfrastruktur aus? Am Fraunhofer-Institut für System- und Innovationsforschung ISI hat man sich über die attraktivsten Ladestandorte bereits Gedanken gemacht ...
(Bild: Daimler AG)

Der Aufbau von öffentlicher Ladeinfrastruktur für elektrisch fahrende Lkw mit Batterie als Energiequelle gilt als ein wichtiger Baustein zur Elektrifizierung des Straßengüterverkehrs und spielt eine Schlüsselrolle, um die europäischen Klimaziele zu erreichen. Im Hinblick auf die Attraktivität von konkreten Standorten bestehe jedoch noch Unklarheit. Eine neue Studie, die im Rahmen des vom BMDV geförderten Projekts Hola durchgeführt wurde, will das beantworten helfen.

Öffentliche Daten verknüpft mit Standortmerkmalen

Als Ausgangspunkt für die Analyse zur Standortattraktivität für das Laden von Elektro-Lkw und für die künftige Eignung als Ladeinfrastrukturpunkt dienten öffentlich zugängliche Daten zu gegenwärtigen Lkw-Parkflächen sowie eine vorherige Studie zu Lkw-Halteorten in Europa, wie die ISI-Forscher anmerken. Diese Daten wurden mit Informationen zu Standortmerkmalen wie der Anbindung an Autobahnen, dem Vorhandensein von Tankstellen und Autohöfen sowie Industrie- und Geschäftsinformationen aus dem Umfeld kombiniert, aggregiert und anhand einer Entscheidungs- sowie Archetypenanalyse unter multiplen Kriterien untersucht.

Die Auswertung von gut 1.700 öffentlichen Standorten verdeutlicht nach Aussage der Wissenschaftler, dass weniger einzelne sondern die Kombination mehrerer Merkmale entscheidet, ob ein Standort für das Laden von E-Lkw attraktiv ist. Über 70 Prozent aller Stopps liegt nämlich an einem von drei Clustern, bestehend aus einer Kombination von Gewerbe- und Industriegebieten, Parkplätzen mit Service-Arealen sowie Rastanlagen. Folglich müsse die Empfehlung für den Aufbau einer möglichst attraktiven Ladeinfrastruktur heißen, sich an Orten zu orientieren, die genau diese Merkmale haben. Denn hier verweilen schon heute viele Lkw für eine gewisse Zeit und die Fahrer künftiger E-Lkw könnten während ihres Ladevorganges vorhandene Serviceangebote nutzen und danach ihre Fahrt zügig fortsetzen.

Interaktive Landkarten zeigen die günstigsten Ladestandorte

Wo sich die attraktivsten und am besten geeigneten möglichen Ladeorte für E-Lkw genau befinden, zeigt eine interaktive Karte, die auf Basis von Openstreetmaps (OSM) erstellt wurde. Durch einen Klick auf einzelne Standorte werden deren Geokoordinaten und Attraktivitätsniveaus auf einer Skala von eins „unattraktiv“ bis 100 „hochattraktiv“ angezeigt. Je höher der Wert also ist, desto mehr eignet sich der Standort für den potenziellen Aufbau einer Ladeinfrastruktur. Die Attraktivität werde zusätzlich durch eine Farbskala verdeutlicht. Sollten sich in einem kleinen Umkreis mehrere mögliche Standorte befinden – zum Beispiel auf unterschiedlichen Seiten der Autobahn – so ist lediglich der Mittelpunkt auf der Karte abgebildet.

Das alles hat einen tieferen Sinn, sagen die Forscher, denn angesichts der Tatsache, dass der Verkehrssektor für über ein Fünftel der Treibhausgasemissionen Deutschlands verantwortlich ist und ihr relativer Anteil zuletzt sogar zunahm, ist es wichtig, die Elektrifizierung im Schwerlastgüterverkehr schnell voranzutreiben, der einen Löwenanteil dieser Emissionen verursacht. Die Projektergebnisse treiben den Aufbau der dafür nötigen Ladeinfrastruktur für E-Lkw voran, um die elektrisch betriebenen Brummis auch wieder schnell auf die Straßen zu bringen. Die interaktiven Karten sehen die Wissenschaftler als Ausgangspunkt für konkrete Planungen seitens Politik und Unternehmen.

Das sind die im Rahmen des Hola-Projektes favorisierten Ladestandorte für E-Lkw in Deutschland, weil sie besonders günstig liegen, sagen Forscher.
Das sind die im Rahmen des Hola-Projektes favorisierten Ladestandorte für E-Lkw in Deutschland, weil sie besonders günstig liegen, sagen Forscher.
(Bild: Hola-Projekt / Open Street Maps)

Über 20 Partner sinnierten über ideale Ladestandorte

Im vom Fraunhofer ISI geleiteten und unter der Schirmherrschaft des VDA stehenden Projekts werden an vier Standorten je zwei Hochleistungsladepunkte mit dem Megawatt Charging System (MCS) aufgebaut und im realen Logistikbetrieb untersucht. Die Ladepunkte sind Grundlage für einen flächendeckenden Ausbau der MCS-Technologie. Das Hola-Projekt ist eines von mehreren Innovationsclustern für klimafreundliche Lkw-Antriebstechnologien, die das Bundesministerium für Digitales und Verkehr (BMDV) im Rahmen der Umsetzung des Gesamtkonzeptes klimafreundlichen Nutzfahrzeuge fördert. Am Projekt sind insgesamt 13 Konsortial- und 8 assoziierte Partner aus Industrie und Forschung beteiligt – darunter die Lkw-Hersteller Daimler Truck, MAN, Scania, Traton und Volvo.

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