E-Commerce Den Shop trägt man in der Hosentasche
Weiter positiv entwickelt sich der deutsche Onlinehandel. 2015 betrug der Gesamtumsatz der Top-1000-Onlineshops einer Studie von EHI und Statista zufolge 35,5 Mrd. Euro – ein Marktwachstum zum Vorjahr von 9 %. Für ihre Aktivitäten nutzen beinahe zwei Drittel der Onlineshops dabei mehrere Kanäle.
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„Großes Thema ist nach wie vor Omnichannel. Vor allem Mobile hat sich hier etabliert. Mittlerweile bieten die meisten Händler auch einen für Smartphones optimierten Shop an, sodass die Kunden die Einkaufsmöglichkeit eigentlich immer in der Hosentasche bei sich tragen“, kommentiert Christoph Langenberg, E-Commerce-Experte beim Forschungs- und Beratungsinstitut EHI, die Studie zum Ranking der 1000 größten Onlineshops „E-Commerce-Markt Deutschland 2016“ von EHI und Statista.
Steigende Marktkonzentration
Erneut ist die Marktkonzentration im E-Commerce gestiegen. Allein die zehn umsatzstärksten Händler erwirtschaften zusammen 14,3 Mrd. Euro, was 40,4 % des Gesamtumsatzes der Top 1000 entspricht. Die Top-100-Shops machen bereits 68,8 % des Gesamtumsatzes aus. Der deutsche E-Commerce-Markt entspricht in seiner Umsatzverteilung also dem Long-Tail-Modell.
Die Generalisten stellen mit 15,0 Mrd. Euro Umsatz und 42,4 % den größten Umsatzanteil. Die Fashion-Anbieter setzen mit 6,2 Mrd. Euro 17,3 % des Gesamtumsatzes um, Onlineshops aus dem Bereich Computer, Unterhaltungselektronik und Handys erreichen 10,6 %. Shops aus allen anderen Hauptproduktsegmenten kommen nur auf geringe einstellige Umsatzanteile.
Mobil und vernetzt
Fast zwei Drittel der Onlineshops nutzen für ihre Aktivitäten mehrere Kanäle. Shops, die sich auf den reinen Onlinehandel inklusive mobiler Umsetzung des Shops konzentrieren, machen demnach nur ein gutes Drittel aus. Mobile Webseiten beziehungsweise Apps sind dieses Jahr zum Pflichtprogramm geworden – 82 % der Top 1000 haben ihren Onlineshop für mobile Endgeräte angepasst. Damit ist Mobile noch vor stationären Ladengeschäften im Inland, die von 57 % aller Shops betrieben werden, der stärkste zusätzliche Vertriebskanal.
Fast alle Onlineshops sind in sozialen Medien aktiv: Facebook liegt nach wie vor weit vorne und wird von 92,3 % der Anbieter (Vorjahr 90,5 %) genutzt. Google+ hat mit 67,4 % (Vorjahr 78,2 %) an Beliebtheit verloren, ebenso Twitter mit 71,1 % (Vorjahr 72,2 %) und YouTube mit 67,4 % (Vorjahr 69,1 %). Erstmals wurden auch Pinterest (42,1 %) und Instagram (38,8 %) in der Studie untersucht, die durch qualitative Ansätze punkten. So bieten zum Beispiel Pinterest mit „buyable pins“ und Instagram mit einem „Shop now“-Button direkte Einkaufsverknüpfungen an.
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