Beschaffung Deutsche Maschinenbauer kaufen zu teuer ein

Redakteur: Jürgen Schreier

Deutschlands Maschinenbauer kaufen zu teuer ein. Kosteneinsparungen bis zu 40 % seien möglich. Zu diesem Ergebnis kommt eine Analyse der Hamburger Lischke Consulting.

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Einen Überblick über das internationale Angebot an Zulieferprodukten kann man sich auf Messen wie der Z in Leipzig verschaffen.
Einen Überblick über das internationale Angebot an Zulieferprodukten kann man sich auf Messen wie der Z in Leipzig verschaffen.
(Bild: Schreier)

Deutschlands Maschinenbauer verspielen nach Einschätzung der Lischke Consulting mit Sitz in Hamburg und München, Potenziale in der Beschaffung. Über alle Materialgruppen hinweg lassen sich Kostensenkungen von rund 10 % realisieren, so die Lischke-Analysten. Bei einzelnen Materialposten seien sogar Einsparungen bis zu 40 % möglich. Das zeigen Marktanalysen von Lischke Consulting. Damit ist das Beschaffungswesen der größter Hebel zur Kostensenkung mittelständischer Unternehmen

Stärker globale Beschaffungsmärkte ins Visier nehmen

„Die Beschaffung bietet für den deutschen Maschinenbau den größten Hebel zur Kostensenkung“, sagt Dr. Norbert Lühring, Partner und Industrieexperte bei Lischke Consulting. „Hier schlummern erheblich mehr Einsparpotenziale als in sämtlichen anderen Unternehmensbereichen. Die Unternehmen sollten daher stärker als bisher globale Beschaffungsmärkte ins Visier nehmen. Insbesondere mittelständische Maschinenbauer schauen noch zu sehr um den eigenen Kirchturm herum.“

Gleichzeitig geht es für die Branche um die Grundsatzfrage, wie sich die strategische Rolle des Einkaufs künftig stärken lässt. Denn den Beschaffungsabteilungen fehlt die Einbindung in andere Funktionsbereiche, insbesondere in die Produktentstehung. Die Einkäufer werden aktuell erst gefragt, wenn ein Produkt bereits fertig entwickelt ist.

Entwickler und Einkäufer müssen zusammenarbeiten

Für die Lischke-Experten ein Fehler, denn die Einkäufer seien in der Lage, den Ingenieuren bereits in der Entwicklungsphase wertvolle Hinweise über die kostengünstigste Materialauswahl für ein neues Produkt zu liefern. Gerade im Wettbewerb mit asiatischen Maschinenbauern müsse es deshalb stärker denn je Ziel sein, hochwertige Produkte zu möglichst geringen Herstellungskosten zu produzieren.

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