Alarmierend: nur Rang 18 von insgesamt 21 Plätzen! Der Industriestandort Deutschland ist offensichtlich so richtig abgehängt, wie ein Ranking des Forschungsinstituts ZEW zu Tage brachte.
Wacht die Politik erst auf, wenn es in der deutschen Industrie so aussieht? Das befürchten jedenfalls manche Verbandsvorstände mit Blick auf den Mittelstand. Erst recht, wenn man auf die bedenklichen Umfrageergebnisse zum Standort Deutschland schaut ...
(Bild: J. Peppen)
Nach Deutschland kommen nur noch Ungarn, Spanien und Italien, in absteigender Reihenfolge. Die Sieger heißen USA, Kanada und Schweden. Damit ist Deutschland seit 2020 bei diesem Ranking um weitere vier Plätze nach hinten gerutscht, wie es weiter heißt. Die Politik macht den Industriestandort zu teuer, zu langsam und zu bürokratisch, fassen es Experten zusammen. „Auch ist man hier oft zu einseitig auf Datenschutz und vermeintliche Rechtskonformität fokussiert, kritisiert Bernhard Jacobs, Geschäftsführer des Industrieverbandes Blechumformung (IBU), das ernüchternde Ergebnis. Gemeinsam mit dem Industrieverband Massivumformung (IMU), dem Deutschen Schraubenverband (DSV) und dem Verband der Deutschen Federindustrie (VDFI) fordert der IBU deshalb für mittelständische Unternehmen bessere Bedingungen, um international wettbewerbsfähig zu sein. Nur so könne Deutschland wieder attraktiver und produktiver werden.
(Bild: ZEW und Calculus Consult)
Deutschland – zu teuer, zu bürokratisch und zu einseitig
Energie-, Arbeits- und Regulierungskosten sowie Steuern schnüren der Industrie die Luft ab, wie Jacobs weiter ausführt. Bei Strom- und Gaspreisen, der Steuerlast, unternehmerischen Pflichten und Löhnen liegt Deutschland natürlich vorn. Wanderten die damit belasteten Unternehmen dann ab, sinke folglich die Qualität in den Lieferketten. „Deshalb muss die Politik die Unternehmen jetzt am Standort halten! Und zwar alle Unternehmen“, fordert Kollege Tobias Hain, der Geschäftsführer des IMU.
Das erfordere allerdings eine mittelstandsorientierte Industriestrategie. Doch der Mittelstand, bekanntlich die tragende Basis der Industrie, spiele in Berlin im Gegensatz zur Konzernwelt nur eine Nebenrolle. „Bei der Transformation vermissen wir Ressourcenbewusstsein und Technologieoffenheit“, bedauert deshalb DSV-Geschäftsführer Hans Führlbeck. Dieses Ungleichgewicht zeige sich auch bei den EU-Politikfeldern, ergänzt dazu Michael Hagedorn, Geschäftsführer des VDFI. Die Kommission gebe Ziele vor, die faktisch nicht zu erreichen oder administrierbar seien.
Öffentliche Investitionen nur im Schneckentempo
Wenn es um öffentliche Investitionen ginge, so laufe alles quälend langsam ab. Die Infrastruktur verfällt, Reformen ziehen sich zäh dahin, ärgern sich die Verbände. Marode Brücken, Schienen und Gleise, mangelnde Digitalisierung in Verwaltungen, überkommene Steuersysteme, dümpelnde Bildungsinfrastrukturen – die Liste sei lang. Man weise Politiker auch immer wieder auf die drastischen Folgen für den produzierenden Mittelstand hin, damit sich endlich etwas bewegt am Industriestandort Deutschland. Mal sehen, ob es etwas nützt, bevor Deutschland ganz am Ende der Liste liegt.
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Stand vom 15.04.2021
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