Produktion und Intralogistik Drei Trends beeinflussen Logistik und Produktion in diesem Jahr
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Noch vor Kurzem hieß es „Automatisierung und Vernetzung“, wenn es um die Zukunft der Intralogistik und Produktion ging. Die Krisen haben den Trend-Wetterhahn nun in drei andere Richtungen gedreht ...

Die bisher dominierenden Trends in Sachen Produktion und Intralogistik werden aufgrund der Folgen des Ukrainekrieges und der herrschenden Inflation derzeit von drei anderen Trends in den Hintergrund gedrängt, die 2023 die Regie übernehmen sollen, wie der Sensorspezialist Captron Electronics registriert. Das Ganze ließe sich unter dem Schlagwort Ressourcenschonung zusammenfassen. Wie die Trends nun aber im Einzelnen aussehen, verraten die Experten hier:
Trend 1: Die Supply Chain muss nachhaltiger werden:
In 2022 haben sich, wie oben schon angemerkt, die Folgen der Energiekrise auf alle Unternehmen ausgewirkt. Die Probleme betreffen also auch kleine und mittelständige Unternehmen (KMU) im produzierenden Gewerbe. Die Energiesparmaßnahmen sowie die gestiegenen -kosten zwingen KMU dazu, so weit es eben geht, Ressourcen zu schonen, sagt Captron.
Das Thema Nachhaltigkeit und ein sparsamer Umgang mit den verfügbaren Ressourcen werden deshalb zwei der Hauptthemen sein, denen sich die Captron-Kunden sich widmen. Und auch die Bauteileknappheit sei schließlich noch nicht vom Tisch. Die Unternehmen werden 2023 deshalb wieder mehr zum Nearshoring übergehen, also ihre Supply Chains lokaler schmieden, sowie ihre Prozesse verschlanken und möglichst gezielt automatisierte sowie digitalisierte Möglichkeiten für Produktion und Intralogistik einsetzen, prophezeit Captron. Als Anbieter von Hard- und Software für Produktion und Intralogistik sehe sich das Unternehmen deshalb in der Verantwortung, die Anwender dabei zu unterstützen die Nachhaltigkeitsziele zu erreichen.
Ein Industrie-4.0-Expertennetzwerk hilft gern
Deshalb setze sich Captron intern sowie im Rahmen der Open Industry 4.0 Alliance mit seinen Partnern mit der Frage auseinander, wie die Captron-Systeme weniger Strom verbrauchen könnten und wie möglichst verantwortungsvoll mit bestehenden Ressourcen umgegangen werden könne. Durch das aktive Mitwirken in der Open Industry 4.0 Alliance können Hersteller und Anbieter von Industrie-4.0-Lösungen und entsprechenden Dienstleistungen weltweit und gemeinsam den Übergang zum industriellen Internet der Dinge erfolgreich gestalten, erklärt Captron. Das Netzwerk aus Experten sei für KMU deshalb ein wertvoller Sparrings-Partner zum Thema Industrie 4.0. Die Allianz biete dazu generell gültige Guidelines mit einem Überblick zur Industrie 4.0, sie definiert technische Standards und vermittelt die passenden Experten, die dabei helfen, konkrete Projekte zur Digitalisierung und Vernetzung von Produktionsprozessen umzusetzen.
Trend 2: Software-as-a-Service im „Cloud First“-Prinzip
Sollen Ressourcen geschont werden, wirkt sich das zunehmend auf auf die Art der Digitalisierung von Produktion und die Logistik derselben aus. Deshalb werde sich ein sogenannte Cloud First Approach durchsetzen. Die Vorteile von Cloud-basierten Systemen sind, dass sie flexible Geschäftsmodelle wie Software-as-a-Service (SaaS) oder Hybridmodelle aus Hard- und Software nach Bedarf zur Verfügung stellen können, wie Captron erklärt. Besonders Mittelständler ohne eigene „Cloud Hosting“-Möglichkeiten, profitierten deshalb von einer sicheren und stets aktuellen Infrastruktur, die durch den Anbieter auf dem neuesten Stand gehalten und ferngewartet werde. Dabei haben die Anbieter der Cloud oder der Services zwar Zugriff auf die bereitgestellte Soft- und Hardware, aber nicht auf die Daten des Kunden, merkt Captron an.
Cloud-basierte Modelle wie SaaS bieten auch Mittelständlern wichtige Vorteile, heißt es weiter, denn die KMU sparen Kosten, indem sie Software flexibel nach Bedarf zu- oder abbuchen können und sie profitieren von einer besseren Serviceverfügbarkeit mit Skalierungsmöglichkeiten, ohne selbst Ressourcen für deren Wartung bereitstellen zu müssen, so Captron.
Cloud-basierte Geschäftsmodelle bekämpfen Fachkräftemangel
Auch vor dem Hintergrund des herrschenden und sich mit Sicherheit verschärfenden Fachkräftemangels sind die Möglichkeiten, welche die Cloud bietet, also ein Benefit für KMU. Bei Captron fokussiere man sich deshalb entsprechend darauf, solche Modelle auch für Mittelständler zu entwickeln. Dabei arbeite der Sensorspezialist unter anderem an folgenden Fragen: Wie sieht eine stabile Cloud-Architektur aus, wie skaliert man die eigene Software und wie kann man die Souveränität von Kundendaten ohne Kompromisse sicherstellen? Der wichtigste Schritt sei, dass bereits heute jeder Captron-Kunde einen eigenen SQL-Server habe. Zwar sind dadurch die Operationskosten höher, die Daten sind aber auch deutlich sicherer, verspricht Captron.
Trend 3: Robotereinsatz und Robotic-as-a-Service
Im Zuge dieser Entwicklungen werden zunehmend auch Robotic-as-a-Service-Modelle (RaaS?)zum Einsatz kommen, die die Automatisierung im Mittelstand weiter vorantreiben dürften. Um manuelle Arbeiten im Warenfluss und beim „Pick by Light“-Kommissionieren von Waren zu automatisieren, werden Unternehmen in diesem Jahr verstärkt auf Roboter setzen, die beim Materialfluss unterstützen. Das können Robotersysteme sein wie Autonome Mobile Roboter (AMR) oder Autonomous Guided Vehicles (AGV) setzen, führt Captron weiter aus. Für so etwas müsse man zwar noch sehr tief in die Tasche greifen, doch die mit Sicherheit steigende Nachfrage wird nach Ansicht von Captron dazu führen, dass das Modell Robotic-as-a-Service zunehmend attraktiver und bezahlbarer wird.
Unternehmen können sogenannte Materialflussroboter dann beispielsweise mieten statt kaufen, um sie nach Bedarf flexibel zu- sowie abbuchen zu können. Das Gleiche gelte dann für die zugehörigen Serviceleistungen des Anbieters. Die Robotik ist dann auch für Mittelständler bezahlbar.
Captron beobachte die Robotikentwicklung aufmerksam. Und langfristig sei es das Ziel, das Flottenmanagement mit den eigenen „Pick by Light“-Systemen wie dem Onegrid-System zu kombinieren sowie Schnittstellen für die Kommunikation zwischen den Systemen zu schaffen. So könne man den KMU helfen, weitere Prozesse zu automatisieren und zu verschlanken, was sich wiederum auf das Ziel der Ressourcenschonung auszahle.
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