Ausnahmeverordnung DSLV begrüßt Feldversuch mit Lang-Lkw

Fünf Jahre soll ein Feldversuch mit den durchaus kontrovers diskutierten langen, vielleicht zu langen Lkw (bis 25,25 m) dauern. Gestartet werden soll noch vor Jahresende. DSLV-Präsident Mathias Krage ist sicher, dass die meisten Bedenken gegen die Lang-Lkw danach ausgeräumt sind.

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„Endlich tut sich was in Sachen Lang-Lkw“, freut sich Mathias Krage, Präsident des Deutschen Speditions- und Logistikverbandes (DSLV). Der Grund ist der am Montag vom Bundesministerium für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung vorgelegte Entwurf einer Ausnahmeverordnung, die den Start des fünf Jahre dauernden Feldversuchs mit dem neuen Nutzfahrzeugkonzept noch vor Jahresende ermöglichen soll.

Panikmache bei Lang-Lkw kritisiert

„Viele Mitglieder des DSLV befinden sich seit Wochen in den Startlöchern, um die Umwelt- und Verkehrstauglichkeit dieses innovativen Nutzfahrzeuges unter Beweis zu stellen. Umso besser, dass Herr Minister Dr. Ramsauer nun Nägel mit Köpfen macht. Dabei wollen wir ihn nach Kräften unterstützen und fordern auch die Regierungen der bislang ablehnend eingestellten Bundesländer dazu auf, an dem Versuch teilzunehmen“, so Krage.

Nach Überzeugung des DSLV-Präsidenten werden die Ergebnisse des Feldversuchs die meisten Bedenken der Gegner des Lang-Lkw in das Reich der Mythen verbannen: „In meinen Augen wird vielfach Panikmache auf Basis von Unwissen und Halbwahrheiten betrieben.“ In der Tat sei weder der Einsatz von „60-Tonnern“ geplant, noch seien die Lkw für den innerstädtischen Bereich vorgesehen.

Analyse soll Sicherheit und Straßenbelastung der Lang-Lkw offen legen

„Wir fahren mit bis zu 44 t innerhalb der bislang üblichen Gewichtsgrenzen auf ausgewählten Fernverkehrsrouten. Unsere Fahrer sind geschult, die Fahrzeuge mit zusätzlicher Sicherheitstechnik ausgestattet. Zwei Lang-Lkw ersetzen drei herkömmliche Gespanne und sparen schätzungsweise zwischen 15 und 30% Diesel und CO2-Emissionen. Was ist daran falsch?“, fragt Krage in einer Pressemitteilung des DSLV.

Mit besonderem Interesse sehe der Verband der angekündigten Studie der Bundesanstalt für Straßenwesen (BASt) entgegen, die den Feldversuch begleitet und eine wissenschaftlich objektive Analyse im Hinblick auf die Verkehrssicherheit und die Straßenbelastung liefern soll. Dabei gelten strenge Anforderungen an Fahrer und Fahrzeuge. Die Beförderung von Gefahrgütern, flüssiger Ladung und lebenden Tieren soll untersagt werden. Lang-Lkw werden einem generellen Überholverbot unterliegen, so der DSLV.

Schließlich, ist sich Krage sicher, werde der Feldversuch auch zeigen, dass Lang-Lkw eine ideale Ergänzung des kombinierten Verkehrs (KV) Schiene-Straße-Wasserstraße darstellten und weder der Schiene noch dem Binnenschiff Ladung wegnähmen.

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