Logistikjahr 2012

E-Commerce, Entlassungen und Euros – eine logistische Rückschau

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Mit dem Koffer voller Geld in den Zug nach Athen

Vielleicht hätten die auch Spanier, Griechen oder Portugiesen besetzen können, doch das Anwerben von Fachkräften aus EU-Krisenstaaten ist bisher noch nicht sehr erfolgreich. Nach Informationen des Industriemagazins MM Maschinenmarkt tut sich vor allem der deutsche Maschinenbau schwer (Cristina aus Spanien). Das ergab eine Stichprobe des Magazins. Einen interessanten Ansatz lieferte der BME. Junge portugiesische Studenten sollten den Weg in deutsche Logistikabteilungen finden. Vielleicht klappt es ja. Uns und den Südeuropäern wäre es zu wünschen, denn die Banken spielen schon Horrorszenarien durch. In den Vereinigten Staaten bereiten sich Unternehmen deshalb bereits auf den Fall der Fälle vor und Logistiker spielen in den Planungen der Konzerne eine sehr wichtige Rolle. Zahlreiche Unternehmensberatungen arbeiten eifrig an Exit-Strategien, berichten US-Medien (Das Szenario). Für Merrill Lynch ist es sogar vorstellbar, Lkw mit Bargeld zu beladen und nach Griechenland zu schicken, damit die Gelder lokaler Kunden und Angestellten gesichert sind. Manche Firmen planen, einen Mitarbeiter mit 50.000 Euro Bargeld im Zug Richtung Athen zu schicken. Das Computersystem von Ford ist mittlerweile auf die Rückkehr zur Drachme oder einer anderen Währung vorbereitet. Vielleicht brauchen die Griechen diese Lösungen aber auch gar nicht, denn HP hat den Logistikstandort Griechenland für sich entdeckt (Wie soll das gehen?).

Ob man in Wolfsburg auch Drachmen akzeptieren würde? Wahrscheinlich auch das. Volkswagen geht es momentan im Gegensatz zur zahlreichen Mitbewerbern wirtschaftlich gut. Neue Modelle und neue Absatzmärkte spülen Geld in die Kassen. Wichtig für die Manager: Damit das so bleibt, muss der Golf VII ein Erfolg werden. Deshalb haben die Ingenieure auch an der Produktionslogistik gefeilt. Um einen VW-Logistiker glücklich zu sehen, muss man jetzt den MQB kennen (Das Auto und die Logistik). Der modulare Querbaukasten soll die Entwicklung und Produktion von neuen Fahrzeugen erleichtern. Bei Audi kennen die Logistiker den MQB schon länger und die Verantwortlichen konnten ihre Logistikprozesse geschickt umstellen.

Gildemeister funkt gute Stimmung und investiert in Logistikstrukturen

Gleiches gilt für Gildemeister. Die Ostwestfalen funken Zuversicht und investieren mehrere Millionen Euro in die Produktion und Logistik am Standort Seebach. Mit der Nestmontage will man weiter wachsen. Das Beispiel belegt eine Studie: Der Maschinenbau entdeckt die Logistik wieder. Das macht Hoffnung.

Auch die Messemacher der Cemat blicken optimistisch in die Zukunft. Die Messe arbeitet mit den Münchener Kollegen zukünftig enger zusammen und wechselt in einen neuen Turnus (Was die Niedersachsen planen). Wir sind gespannt und fiebern 2013 entgegen. Also: Auf ein Neues!

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