Fördertechnik Elektronische Diagnose für die Ablegereife von Drahtseilen
In der Fördertechnik ist das Drahtseil ein wichtiges Element, das jedoch nur dann zufriedenstellend arbeitet, wenn der gesamte Seiltrieb richtig dimensioniert und für den jeweiligen Anwendungsfall optimiert wurde. Dazu müssen aber einschlägige Dimensionierungskriterien beachtet werden.
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Eine wesentliche Anforderung an einen Seiltrieb ist neben der Verfügbarkeit auch die Betriebssicherheit. Unter der Annahme, dass der Seiltrieb entsprechend den gebräuchlichen Regeln der Technik ausgelegt wurde, ergibt sich ein betriebsbedingter Verschleiß des Seils bis zur Ablegereife, der durch Abriebkorrosion und Drahtbrüche gekennzeichnet ist. Hinzu kommen möglicherweise Seilschädigungen, die durch unsachgemäßen Gebrauch hervorgerufen werden. Um unkontrollierten Seilrissen und damit Lastabstürzen vorzubeugen, ist es erforderlich, das Seil und den Seiltrieb in regelmäßigen Abständen zu überprüfen und zu warten.
Der Verschleiß von Drahtseilen lässt sich durch Nachschmieren reduzieren
Der betriebsbedingte Verschleiß des Seils im Hebezeug wird wesentlich durch Abrieb und Ermüdungsdrahtbrüche bestimmt. Um den Abrieb zu reduzieren, sollte das Drahtseil in Abhängigkeit von den Betriebsverhältnissen nachgeschmiert werden. Dabei ist darauf zu achten, dass das Schmiermittel in das Seil eindringt und sich mit den vorhandenen Schmiermitteln verträgt. Auch durch eine geeignete Wahl des Materials der Seilrollen und Trommeln, aber auch der Geometrie derselben kann der Abrieb reduziert werden.
Die zweite wesentliche Einflussgröße für den Seilverschleiß ist die Anzahl der Biegewechsel. Die Berechnung der Biegewechselzahl nach Feyrer [1] lautet:

- Seilzugkraft S in N
- Seilnenndurchmesser d in mm
- Scheibendurchmesser D in mm
- Drahtnennfestigkeit R0 in N/mm²
- Seilbiegelänge l in mm für l > 15 d
In dieser Gleichung sind die wichtigsten Einflussgrößen auf die Seillebensdauer berücksichtigt.
Ein weiterer schädigender Einfluss entsteht durch schwellende Belastung, die betriebsbedingt häufig mit Biegewechseln überlagert ist. Ein Ansatz zur Beschreibung des Zugschwellverhaltens von Drahtseilen ist ebenfalls bei Feyrer nachzulesen.
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