Porträt Familie Amberger – eine Erfolgsstory

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Ende letzten Jahres waren es 75 Jahre her, seitdem sich die Familie Amberger in Spedition und Logistik engagiert. Kurz nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs, im Oktober 1945, gründete Peter Amberger sen. in Ingolstadt sein Fuhrunternehmen – Auftakt zu einer außergewöhnlichen Erfolgsstory, die wesentlich von dessen Sohn Peter Amberger jun. geprägt werden sollte. Heute ist er Aufsichtsratsvorsitzender der Loxxess AG ist. Doch von Anfang an ...

Die Trans-O-Flex-Gesellschafter Peter Amberger (r.) und Christoph Schoeller (l.) haben den Vertrag mit CEO Wolfgang P. Albeck bis 2024 verlängert.
Die Trans-O-Flex-Gesellschafter Peter Amberger (r.) und Christoph Schoeller (l.) haben den Vertrag mit CEO Wolfgang P. Albeck bis 2024 verlängert.
(Bild: Trans-O-Flex)

Dem Vater gelang es Anfang der 50er-Jahre, als es in Deutschland aufwärts ging, erste Geschäftsbeziehungen zur Auto Union aufzubauen, die nach dem Krieg unter der Marke DKW neu gegründet wurde. 1952 konnte Amberger den Auftrag für die Ersatzteiltransporte zu den DKW-Großhändlern in Kassel, Hannover, Hamburg und Bremen holen. In der Folge verfügte das Unternehmen Ende der 1950er-Jahre über zwei Sattelzugmaschinen, vier Sattelauflieger und einen Gliederzug mit je 38 Tonnen Gesamtgewicht. In Ingolstadt betrieb Amberger zu der Zeit außerdem Auslieferungslager für Waschmittel von Henkel, Futtermittel von Deuka und Lebensmittel von Oetker. Zusätzlich übernahm Amberger sen. 1960 die Texaco-Vertretung und verkaufte mit zwei Tankwagen Heizöl und Diesel in und um Ingolstadt.

Unternehmer mit Leib und Seele

Peter Amberger jun. schnupperte schon bald Unternehmerluft im elterlichen Betrieb, denn als Student musste er insbesondere samstags sowie an Sonn- und Feiertagen die eine oder andere Tankwagenfahrt bestreiten, wo er eigenem Bekunden nach „den ein oder anderen Keller unter Öl gesetzt hat“. Als er und seine Frau Martha 1971 die Spedition übernahmen, war das der Beginn einer lange andauernden expansiven Phase von Amberger. Ausdruck fand diese Expansion in operativen Neuerungen, beispielsweise wurden Begegnungs- und Linienverkehre eingeführt. Aber auch Niederlassungen und das Gewinnen weiterer Großkunden gehen in dieser Zeit auf das Konto von Amberger jun., vor allem die Ersatzteildistribution für Audi, in deren Verlauf 22 zusätzliche Lkw angeschafft werden mussten.

In den 80er-Jahren gründete Amberger jun. dann weitere Filialen, insbesondere das Güterverteilzentrum (GVZ) Ingolstadt mit 80.000 Quadratmetern. Auch als Erfinder geht Peter Amberger jun. durch: Um Reifentransporte für BMW und Audi möglichst effizient durchführen zu können, setzte er auf Jumbofahrzeuge. Dazu erfand er das Hubdach, das er sich schützen ließ. Weil mit dem hydraulisch anhebbaren Dach eine lichte Ladehöhe von 3,20 Meter entstand, konnte man die üblichen Gitterboxen jetzt dreifach und Reifengestelle zweifach übereinander stapeln.

Die Gründung eines Speditionsverbunds 1985 durch Peter Amberger jun. und Vertreter von sechs weiteren Speditionen, der 1990 fusionierte, ist ein weiterer Meilenstein in der Vita des Unternehmens. „Log Sped“ sollte flächendeckend Stückgut- und Ladungsverkehre sowie eine Reihe weiterer logistischer Dienstleistungen anbieten. Das sogenannte 5-Sterne-Warenhotel hatte den Bereich Consumer Goods beziehungsweise Markenartikel im Fokus – inklusive IT-gestützter Lagerhaltung mit täglichen Updates der Bestände. Die Spedition war so auch bestens gerüstet, Just-in-time-Konzepte für die Automobilindustrie umzusetzen. Nach der Wende übernahm man, zusammen mit der Spedition Pfenning, die Versorgung von 500 Rewe-Filialen in den neuen Ländern. 1994 verkaufte Amberger jun. seine Anteile. Die damalige Spedition Amberger beschäftigte rund 600 Mitarbeiter, bei einem Umsatz von rund 140 Millionen DM.

Maßgeschneidertes Fulfillment

Schon 1995 übernahm Peter Amberger jun. gemeinsam mit den Gebrüdern Schoeller die Trans-O-Flex AG, einen Schnelllieferdienst mit knapp 1 Milliarde DM Umsatz. 1998, nach erfolgreicher Sanierung, wurde Trans-O-Flex wieder verkauft: an die Deutsche Post AG. In der Folge übernahm Amberger jun. die MDSG, eine Tochter des Bundesverteidigungsministeriums, und baute das Unternehmen zur Loxxess-Gruppe um. Damals stieg sein Sohn Dr. Claus-Peter Amberger ins Unternehmen ein, an den Amberger jun. nach fünf Jahren die Leitung als CEO übergab. Auch Schwester Christina Thurner folgte Claus-Peter Amberger in die Loxxess-Geschäftsleitung.

Heute steht Loxxess für maßgeschneiderte Logistik- und Fulfillment-Lösungen. Die Logistikspezialisten bauen, finanzieren und bewirtschaften individuelle Logistikzentren für die jeweiligen Kundenbedürfnisse. Ein Beispiel: In nur neun Monaten realisierte Loxxess für die Wacker AG in Burghausen ein Logistikcenter mit 40.000 Quadratmetern, in dem bei einem Bestand von 20.000 Tonnen seitdem täglich circa 3.000 Tonnen Produkte ein- und ausgelagert werden. So entstanden innerhalb von zwölf Jahren insgesamt 26 Standorte in Deutschland, im polnischen Warschau und im tschechischen Bor.

Aber die Geschichte von Trans-O-Flex ist noch nicht zu Ende erzählt: Erneut zusammen mit der Schoeller-Gruppe erwarb Peter Amberger jun. 2016 den damals stark defizitären Expressdienst zum zweiten Mal und bestellte Wolfgang P. Albeck zum CEO. Albeck konnte zuvor bei TNT Express und dann zehn Jahre bei der Deutschen Post DHL Erfahrung sammeln. Und anscheinend ist man in den Häusern Amberger und Schoeller mit ihm zufrieden, denn im Februar 2021 wurde sein Vertrag vorzeitig bis Ende März 2024 verlängert. Albeck: „Je länger ich bei Trans-O-Flex bin, desto mehr Spaß macht mir die Arbeit hier, weil ich sehe, welche Fortschritte wir erzielen.“

Zeitleiste
  • 1945: Peter Amberger sen. gründet sein Fuhrunternehmen in Ingolstadt.
  • 1952: Auftrag für Ersatz- teiltransporte der Marke DKW.
  • 1971: Peter Amberger jun. und seine Frau Martha übernehmen.
  • 1990: Zusammenschluss mit anderen zu Log Sped.
  • 1995: Übernahme der Trans-O-Flex GmbH.
  • 2004: Einstieg von Dr. Claus- Peter Amberger und Christina Thurner.
  • 2016: Zweiter Kauf von Trans-O-Flex.

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