Ifoy-Award Freude am Feiern
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Ob man „Freude am Fahren“ hat oder lieber feiert: Die futuristische BMW-Welt in München bot Ende Juni dieses Jahres den würdigen Rahmen für die inzwischen schon 10. Preisverleihung des beziehungsweise der Ifoy-Awards. Lesen Sie hier, wer sich die begehrten „Trophäen“ auf den Schreibtisch stellen kann.

Vielleicht ist es für mich als BMW-Fahrer etwas ganz Besonderes, dass sich die Ifoy-Organisation,– allen voran Anita Würmser als Jury-Vorsitzende und vor über zehn Jahren Mitinitiatorin des Awards, für die Münchener BMW-Welt als Austragungsort der Feierlichkeiten ausgesucht hat. Jedenfalls war am 30. Juni großes Remmidemmi in der futuristisch gestalteten Auslieferungs-, Erlebnis- und Eventstätte in unmittelbarer Nähe des „BMW-Vierzylinders“ am Olympiapark.
Aber zum Wesentlichen: Aus dem umfangreichen Bewerberfeld haben sich im Lauf des dreistufigen Ifoy-Audits – es besteht aus dem Ifoy-Test, einem wissenschaftlichen „Innovation Check“ und dem Jurytest – sechs Sieger herausgeschält. Um nicht abermals eine Wertung abzugeben, seien diese hier in alphabetischer Reihenfolge erwähnt. Ganz oben, sowohl im Alphabet als auch geografisch, steht dabei Jungheinrich. Die Hamburger dominieren mit ihrem ERD 220i die Kategorie „Special Vehicle of the Year 2022“. Es geht um einen Mitfahrzubwagen, bei dem man sich nicht mehr entscheiden muss zwischen kompakt, sicher oder ergonomisch – das neue Gerät macht Schluss mit Kompromissen. Dank integrierter Lithium-Ionen-Batterie ist kein separates Batteriefach mehr nötig. Der so erzielte Platzgewinn von 300 Millimeter „zahlt auf sehr kompakte Abmessungen, optimalen Schutz des Bedieners sowie eine bessere Ergonomie ein“, heißt es denn auch bei der Laudatio.
Kollaboration ganz großes Thema
Weiter im Text, zu Locus Robotics. Der US-amerikanische Anbieter kommt mit seiner „Locus Robotics AMR Solution“ über den großen Teich, Gewinner in der Kategorie „Automated Guided Vehicle“. Die Amis bieten ihren autonomen Roboter, der kollaborativ mit dem Personal im Warehouse zusammenarbeitet, ausschließlich in einem Mietmodell an. Im Ifoy-Testfazit wird klar, dass Einzelhändler, 3PL, aber auch Betreiber von Speziallagern oder Industrieunternehmen ihre Effektivität mit dem kollaborativen AMR stark verbessern können.
Nummer 3 im Reigen der „Trophäen-Abräumer“ ist Noyes Technologies, was wirklich wie „no“ und „yes“ ausgesprochen wird. Einher geht der Award in der Kategorie „Start-up of the Year“ mit dem noch relativ unbekannten Begriff Quick-Commerce (Q-Commerce). Heißt: Im zumeist innerstädtischen Quick-Commerce für Lebensmittel mit hohen Mieten kann das schnelle System, das nur wenig Lärm emittiert, punkten. Noyes kann mit seiner Lagertechnik schon kleinste Flächen automatisieren. Es ermöglicht schnelle Lieferzeiten zu einem erschwinglichen Preis.
Neuronales Roboter-Betriebssystem
Robominds, die Gewinner der Kategorie „Robots“, schnappen sich den Award eigentlich gar nicht für den Roboter an sich, sondern für das neuronale Roboter-Betriebssystem „robobrain.NEUROS“. Das Operating System (OS) ermöglicht mit einer Plattform viele Applikationen, und zwar unabhängig von Komponenten. Optimiert auf den Industrie-PC Robobrain und als eine Plattform für alle Roboter, Greifer und sonstigen Kinematiken, schafft „NEUROS“ (Neural Robotic Operating System) eine Automatisierungsumgebung, die anwenderzentrisch und einfach zu bedienen ist – für Szenarien jedweder Industrie und Unternehmensgröße. Auf dem industrialisierten Betriebssystem wird jede Funktion der Robotikkomponenten zum Skill.
Für SSI Schäfer war der Gewinn des Ifoy-Award in der Kategorie „Integrated Warehouse Solutions“ quasi ein Heimspiel: Zur Erstellung der Impressionen, die als Grundlage für die Juroren dienen und die ich dieses Mal die Ehre hatte, sie zu erstellen, musste ich nur einmal quer durch die Stadt fahren. Zu Deutschlands größtem Kundenbestellungs-Distributionszentrum von Ikea, das am Dortmunder Stadtrand steht. Konkret geht es um die „Flat-Pack-Picking-Lösung“, in die auch Ro-Ber-Portalroboter eingebunden sind. SSI Schäfer hatte Ro-Ber 2016 übernommen. Ziel der vier Portalroboter, die außerhalb des eigentlichen Kommissionierbereichs noch von zwei kleineren Portalrobotern unterstützt werden, war es, per Automated Gantry Picking die Mitarbeitenden von schweren Tätigkeiten zu entlasten. Und das funktioniert tadellos, wie mir auf meinem Rundgang durchs Riesenlager bestätigt wurde.
Wo sind nur meine Stapler?
Und dann ist da noch das über ganz Europa verteilte Unternehmen Synaos mit Hauptsitz in Hannover, die mit ihrer „SYNAOS IMS – Vehicle Localization“ die Staplerlokalisierung im Unternehmen digitalisieren und dafür den Ifoy-Award in der Kategorie „Special of the Year“ an den Empfang stellen dürfen. Bei dem System sorgt ein kamerabasiertes Sensor-Kit für die kosteneffiziente Lokalisierung der Flurförderzeuge – per modernster Computer-Vision-Technologie. Synaos ist ja eigentlich eine Software-Company, hat sich aber entschieden, eine kleine Hardware zu bauen. Dabei handelt es sich um kleines schwarzes Kästchen (19 Zentimeter × 12 Zentimeter × 6 Zentimeter). Es wird auf einen Stapler geschraubt und projiziert seine Bilder auf einen Bildschirm. Synaos hat sich der Aufgabe verschrieben, die Lücken bei der Lokalisierung von manuell gesteuerten Flurförderzeugen aller Art zu eliminieren und schafft das nach Ansicht der Juroren auch sehr gut. n
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