Fahrerlose Transportfahrzeuge FTF automatisieren die Intralogistik bei L’Oréal
Think global, act local. Das ist die Produktionsstrategie von L’Oréal. Für seine intralogistischen Aufgaben vertraut das Kosmetikunternehmen seit vielen Jahren auf die fahrerlosen Transportfahrzeuge (FTF) von Egemin – insgesamt sind mehr als 100 E`gv (Egemin Guided Vehicles) an vier Standorten im Einsatz.
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In Karlsruhe entschied sich L´Oréal jetzt für die Anschaffung von zwei weiteren E’gv des Typs FLV0712/NL für schwere Lasten von bis zu 1200 kg. Mit deren Unterstützung verlassen jährlich 240 Mio. Hautpflegeprodukte für Gesicht und Körper, Sonnencremes, Conditioner und Haarmasken die Produktion in der baden-württembergischen Großstadt. Sicherheit und Flexibilität stehen für L´Oréal seit jeher im Fokus bei der Auswahl des Materialflusssystems. Seit Jahren setzt L´Oréal auf die fahrerlosen Transportfahrzeuge von Egemin – und das gleich an mehreren Standorten in Europa. So sind mittlerweile mehr als 100 E’gv in Frankreich, Italien, Belgien und Deutschland im Einsatz.
Vorteile durch Standardisierung
„Die Aufgabe der FTF ist an allen Standorten nahezu identisch: der zuverlässige Transport von Verpackungsmaterialien an die Produktionsmaschinen und nach dem Befüllen ins Warenlager oder zur Distribution“, erklärt Yaser Gamai, Vertriebsleiter der Egemin GmbH in Deutschland. „Dadurch profitiert der Kunde von standardisierten Abläufen. Das macht das Materialflusssystem so zuverlässig.“ Jeden Tag sorgen die E’gv bei L´Oréal in ganz Europa für den sicheren Transport von Verpackungsmaterialien aus dem Lager in die Produktion. Der Startschuss für das Automatisierungsprojekt fiel am Standort Libramont (Belgien). Es folgten Karlsruhe und St. Quentin in Frankreich. Für die deutsche Produktion orderte der Hersteller von Kosmetik- und Pflegeprodukten bereits zehn Fahrzeuge des Typs FLV2410/NL. Diese heben Lasten von bis zu 1 t in 1,7 m Höhe.
Laser zur Navigation
Die E’gv sind mit einer Lasernavigation ausgestattet, die mit Reflektoren im Gebäude interagiert. So wissen die Fahrzeuge, wo sie Ladungen aufnehmen und abstellen müssen. Damit Tiegel, Flaschen, Flakons, Deckel, Verschlusskappen und Etiketten pünktlich zu ihrem Bestimmungsort gelangen, sendet die Egemin Software E’tricc einen Transportauftrag an die Fahrzeuge. Diese entnehmen die Artikel aus den Übergaberegalen und bringen sie zu den Abfüllstationen. Nachdem alle Kosmetika und Pflegeprodukte in Kartons verpackt und auf Paletten gestapelt wurden, transportieren die E’gv die fertigen Produkte zur Verpackungsstraße, wo sie mit Folie umwickelt werden. Anschließend erfolgt die Distribution in eines der vielen Vertriebszentren in Europa oder Deutschland.
Interne Umstrukturierungen machten eine Erweiterung des automatisierten Transportsystems nun notwendig. „Inzwischen haben wir einige Produktionslinien der Fabriken in St. Quentin, Aulnay und Karlsruhe untereinander getauscht. Deshalb wurden für Deutschland jetzt zwei weitere Fahrzeuge angeschafft, um das Volumen weiterhin zu handeln“, erklärt Markus Moch, Projektleiter von L´Oréal Karlsruhe. Die zwei neuen E’gv vom Typ FLV0712/NL können Lasten bis zu 1200 kg heben. Sie werden zusätzlich zum Verpackungstransport für die Beförderung der schweren Intermediate Bulk Container (IBC) und Rohstoffe eingesetzt. Die Rohstoffe und IBC werden von der Fabrikationsvorbereitung zur Fabrikation transportiert, um dort verarbeitet zu werden. Aufgrund des stetig steigenden Volumens wurden zwei weitere Fahrzeuge angeschafft, sodass insgesamt 14 Fahrzeuge in Karlsruhe im Einsatz sind.
„Einer der großen Vorteile dieser Anlage ist der hohe Standardisierungsgrad der Prozesse“, erklärt Markus Moch die Entscheidung für weitere FTF von Egemin. „Durch die Automatisierung haben wir jetzt gleichmäßige Abläufe in unserer Produktion. Unfälle werden vermieden, weil die Fahrzeuge einer vorgegebenen Route folgen und automatisch abbremsen, wenn Hindernisse oder Menschen ihren Weg kreuzen. Als zusätzliches Plus sieht das Lager mit den Verpackungsmaterialien viel ordentlicher aus als zuvor.“
Mehr Komfort für die Mitarbeiter
Auch für die Mitarbeiter an den Fertigungsanlagen gestaltet sich die Arbeit komfortabler: Um eine Palette mit Verpackungsmaterialien anzufordern, müssen sie nicht jedes Mal einen Kollegen um Hilfe bitten, sondern können einfach ein E’gv anfordern. Ein weiterer Vorteil: Die fahrerlosen Fahrzeuge sind auch in der Lage, andere Transportaufträge zu übernehmen, wie zum Beispiel die Entsorgung von Verpackungen, die Beförderung von leeren Paletten zur Fertigungsanlage oder die Einlagerung von wiederverwertbaren Kartons.
L’Oréal arbeitet ständig an der Optimierung seiner Prozessabläufe. „Gerade deshalb profitieren wir von der Flexibilität des Egemin-Systems und der Software E’tricc“, so Moch. „Beides funktioniert zuverlässig, stabil und lässt sich nach Bedarf einfach von Egemin anpassen.“ Zukünftig ist der Einsatz der E’gv auch für den Transport von Produktionsabfällen geplant. ■
* Stephan Vennemann ist Geschäftsführer der Egemin GmbH mit Sitz in 28277 Bremen, Tel. (04 21) 43 62 73, info@egemin.de.
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