Umreifungsanlagen Gekühlte Ware schneller auf den Transportweg bringen

Von Adrian Ritzhaupt

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Tausende unterschiedliche Bestellungen, die präzise, in Höchstgeschwindigkeit und bei niedrigen Temperaturen abgewickelt werden – vor dieser Herausforderung steht das Logistikunternehmen XPO Logistics in Nieuwegein (Niederlande) täglich. Mit vier vollautomatischen Umreifungsmaschinen „Evolution SoniXs MS-6 H“ steigert der Standort nun seine Produktivität.

Mit einem horizontalen Band sichert die MS-6 H befüllte Rollwägen vollautomatisch für den Weitertransport.
Mit einem horizontalen Band sichert die MS-6 H befüllte Rollwägen vollautomatisch für den Weitertransport.
(Bild: Mosca)

Von E-Commerce bis Less than Truckload (LTL) – als eines der größten Logistikunternehmen weltweit bietet XPO Logistics (inzwischen: GXO) eine Vielzahl unterschiedlicher Kontraktlogistik- und Transportservices. Der Standort Nieuwegein in den Niederlanden hat sich auf Cold-Chain Logistics spezialisiert: Ankommende Mehrweg-Kunststoffsteigen werden hier gezählt, mit gekühlten Lebensmitteln gefüllt und schließlich an Supermärkte und Discounter versandt. Geschwindigkeit ist dabei der entscheidende Faktor, jede Sekunde zählt, damit die Ware frisch und sicher am Bestimmungsort ankommt.

Das Unternehmen wickelt täglich rund 9.000 Bestellungen ab, Zehntausende Kisten voller Supermarktprodukte verlassen dabei den Standort. Bis vor Kurzem lief nahezu der gesamte Prozess manuell ab: Mitarbeiter zählten die Kisten, füllten sie mit den bestellten Produkten, stapelten sie auf Rollwägen und umreiften diese schließlich von Hand. Nicht nur war das Zählen aller Kisten fehleranfällig, der gesamte Prozess kostete auch wertvolle Zeit.

Um die Produktionslinie zu optimieren, holte sich XPO Logistics neben der Logistik-Automationsfirma und OEM Intrion (inzwischen ABB Robotics Solutions) die Mosca GmbH als Umreifungsspezialisten ins Boot. Gemeinsam entwickelten sie eine teilautomatisierte Linie, an deren Ende vier vollautomatische Horizontal-Umreifungsmaschinen Evolution „SoniXs“ MS-6 H für die Transportsicherung der Ware sorgen. Wo Mitarbeiter zuvor bis zu zwei Minuten brauchten, umreift jetzt jede Maschine einen Rollwagen in gerade einmal fünf Sekunden.

Hand in Hand mit Maschinen

In der Produktionslinie in Nieuwegein arbeiten Mensch und Maschine nun Hand in Hand: Das Befüllen der Kisten mit den gewünschten Produkten übernehmen nach wie vor die Mitarbeitenden, denn bei den ständig wechselnden Bestellungen und individuellen Kistenbestückungen sind Flexibilität und Mitdenken gefragt. Ab dann übernehmen die Maschinen: Die Rollwägen werden automatisch zu zwei Fotostationen geleitet. Diese erkennen über Maschinenlernen, wie viele Kisten sich auf den Wägen befinden und welche der sieben verschiedenen Kistensorten im Einsatz sind. Währenddessen können sich die Mitarbeitenden schon wieder dem Befüllen der nächsten Kisten widmen.

Mosca unterstützt Team der DHBW Mosbach
Not-a-Boring Competition

Im Bild (v.l.): Adrian Ritzhaupt (Group Director Commercial & Service), Frank Mutschler (Leiter Marktkommunikation, beide Mosca) und das Team der Dirt Torpedo mit der Tunnelbohrmaschine.
Im Bild (v.l.): Adrian Ritzhaupt (Group Director Commercial & Service), Frank Mutschler (Leiter Marktkommunikation, beide Mosca) und das Team der Dirt Torpedo mit der Tunnelbohrmaschine.
(Bild: Mosca)

Mitte August ging die abgebildete Tunnelbohrmaschine auf ihre Reise – in die Mojave-Wüste Kaliforniens. Entwickelt wurde sie von einem Projektteam der DHBW Mosbach, das sich als eines von weltweit nur zwölf Teams für den von Elon Musk ausgerufenen Wettbewerb „Not-a-Boring Competition“ qualifiziert hat. Mosca hat als einer der Hauptsponsoren zum Gelingen des Projekts beigetragen. Geschäftsführerin Simone Mosca: „Das Projekt ist doppelt spannend: Es geht um innovativen Maschinenbau, aber auch um Visionen für die Zukunft unseres Planeten.“ Mosca hat eine enge Beziehung zur DHBW Mosbach und ist als Dualer Partner auch Arbeitgeber von Studenten der Hochschule.

Abhängig von der Anzahl der gestapelten Kisten und ihrem Inhalt kommt jeder Wagen am Ende mit einem Kistenstapel von bis zu 1,80 Meter Höhe auf ein Gewicht von 150 bis 350 Kilogramm. Damit geht die MS-6 H, die den letzten Schritt der Produktionslinie übernimmt, problemlos um: Die Umreifungsmaschine erkennt über Flächenlichterkennung automatisch die Oberkante des Produktstapels und berechnet die ideale Höhe für das Umreifungsband. Um den Output zu maximieren, sind pro Linie zwei MS-6 H im Einsatz. Ein Laufband bringt die Rollwägen zu ihnen, Pusher verteilen die Wägen abwechselnd auf die Hochleistungsmaschinen. Innerhalb von nur zwei Sekunden umreift die MS-6 H den Wagen ein Mal horizontal mit fünf Millimeter breitem PP-Band; insgesamt benötigt der gesamte letzte Schritt gerade einmal fünf Sekunden. Rund 300 Wägen kann jede MS-6 H pro Stunde für den Transport bereit machen.

Langlebig trotz Kälte

Um diese Herausforderungen zu meistern, reduzieren bei der MS-6 H Ausgleichsgewichte die benötigte Kraft der Motoren. Das erzeugt eine höhere Dynamik, Widerstände und mechanische Reibungen werden vermieden. Zusätzliche Vorteile bringt die „SoniXs“-Ultraschalltechnologie, mit der die Maschine das Umreifungsband verschweißt: Statt mit Hitzeeinwirkung verschließt das Umreifungsaggregat die Bandenden mit Ultraschall. Das vermeidet Dämpfe, was besonders bei der Umreifung von gekühlten Lebensmitteln wichtig ist. Über eine Selbstkalibrierung passt sich die Ultraschalltechnologie darüber hinaus an die Umgebungstemperaturen an – ideal für das Werk in Nieuwegein, denn die MS-6 H erbringt ihre Höchstleistungen hier unter erschwerten Bedingungen: Um die Kühlkette nicht zu unterbrechen, ist das gesamte Warenhaus auf 1,7 Grad Celsius gekühlt. „Die wenigsten Anlagen sind für diese Temperaturen ausgelegt – zumal bei der Arbeit die Temperatur um die Maschine bis auf den Nullpunkt fallen kann“, berichtet Guido Bos, Technical Supervisor bei XPO Logistics. „Trotzdem haben unsere Maschinen in den letzten zwei Jahren insgesamt 25.000 Stunden gearbeitet, ohne viel Wartung zu benötigen. Wir müssen sie nur gelegentlich reinigen, ansonsten laufen sie 19 Stunden am Tag mit nur geringen Störungen.“ Nur zwei Mal im Jahr werden die Maschinen gewartet, Preventive Maintenance vermeidet Maschinenausfälle nahezu gänzlich. Bos betont: „Damit ist die MS-6 H schon jetzt die Maschine mit den meisten Betriebsstunden im gesamten Warenhaus.“

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In einer Branche, in der Geschwindigkeit das A und O ist, wiegt die enorme Zeitersparnis durch die Hochleistungs-Umreifungsmaschinen von Mosca umso schwerer. „Bei unserer Entscheidung für die Evolution ,SoniXs‘ MS-6 H war die Durchsatzleistung der entscheidende Faktor“, bestätigt Bos. Mit einem Factory-Acceptance-Test bei Mosca versicherten sich XPO Logistics und Intrion, dass die Maschine ihre versprochene Leistung einhält – ein Test, den die Maschine ohne Probleme meisterte. ■

* Adrian Ritzhaupt ist Group Director Commercial & Service bei der Mosca GmbH in 69429 Waldbrunn, Tel. +49 6274 9320, info@mosca.com

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