Technologie Google Glass und Verwandtschaft für die Logistikwelt

Redakteur: Robert Weber

Der Internetkonzern Google liefert in diesen Tagen seine ersten Datenbrillen aus. Auch in der Industrie und der Logistik können sich die Entwickler Einsatzszenarien vorstellen. Den Trend haben neben Google auch schon Spezialanbieter erkannt. An der TU München freuen sich die Forscher auf die Googlebrille.

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Brother zeigt eine Datenbrille, die in der Montage und in der Logistik genutzt werden soll.
Brother zeigt eine Datenbrille, die in der Montage und in der Logistik genutzt werden soll.
(Bild: Brother)

Brother präsentiert beispielsweise eine Brille, die mit Klarsicht-Brillengläsern ausgestattet ist. Dieses ermögliche einen ungetrübten Blick auf das projizierte Bild sowie auf die unmittelbare Umgebung, heißt es bei den Entwicklern. Diese Anordnung sei von Vorteil, wenn beispielsweise auf dem linken Auge eine Montageanleitung über das Display angezeigt werde und der Mechaniker mit dem rechten Auge genau sieht, welche Arbeiten er durchführt. Die Brille „WD-100G“ soll in der Montage, der Instandhaltung und in der Logistik Abnehmer finden. Im Video erklärt das Unternehmen Details.

Leichtgewicht für mehr als 2000 Euro

Die Ingenieure sind überzeugt: Die Datenbrille kann Logistikprozesse vereinfachen, indem der Mitarbeiter beispielsweise über die Brille angezeigt bekommt, welche Artikel er im Picking-Prozess erfassen soll. Dieses könnte die Fehlerquote bei der Kommissionierung weiter senken. Der Preis für die Brother Lösung: 2378,81 Euro. Die SVGA-Auflösung beträgt (800 x 600 Pixel). Die Stromzufuhr erfolgt über USB-Anschluss an Windows-Rechner oder über USB-Batterie. Das Gewicht beträgt 106 g.

Das Gewicht ist für den Industrieeinsatz ein entscheidendes Kriterium. Das bestätigten auch Forscher von der TU München. Die Wissenschaftler vom Lehrstuhl für Fördertechnik, Materialfluss und Logistik beschäftigen sich seit mehreren Jahren mit der Idee, eine Datenbrille in den Prozessen einzusetzen. „Wir sind schon sehr gespannt auf die Googlebrille“, bestätigt Prof. Dr.-Ing. Dipl.-Wi.-Ing.Willibald A. Günthner. Vielleicht, so der Professor, öffne ja Google die Schnittstelle und die Münchener könnten ihre Software für Pick-by-Vision in die Brille einspielen.

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