Onlinehandel-Boom Hohes Paketaufkommen erzwingt Erweiterungen bei Post in Österreich
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Die Österreichische Post erweitert jetzt schon ihr erst im Juli 2020 eröffnetes Logistikzentrum in Kalsdorf bei Graz. Es soll noch effizienter werden. Lesen Sie hier, warum und wie.

Die Österreichische Post hat mit Kalsdorf in der Steiermark das, wie es heißt, größte und modernste Logistikzentrum in Österreich zu bieten. Auf einer Länge von zwei Kilometern steht dort auch noch die längste Förderanlage und einer der größten Sorter in diesem Alpenstaat. Täglich rauschen hier rund 130.000 Pakete durch. Doch bereits das letzte Jahr bescherte mit insgesamt 184 Millionen Paketen aufgrund der Coronakrise einen Rekord, der ein Plus von 11 Prozent bedeutet. Diese Menge will bewältigt werden. Auch prognostizieren die Experten einen noch weiteren Anstieg der Paketmenge. Zum Glück ist der Standort als Matrixrutschenkonzept ausbaufähig, freut man sich.
Kalsdorf wird Österreichs Paketumschlaggigant
Die ursprüngliche Planung sah laut Österreichische Post vor, dass die Matrixrutschen je nach Bedarf sukzessiv nachgerüstet werden können, um flexibel auf das zukünftige Paketaufkommen reagieren zu können. Doch der anhaltende Trend zum Onlinehandel habe nun dazu geführt, dass Kalsdorf auf einen Schlag finalisiert werden müsse. Damit avanciere der Standort in der Steiermark außerdem zu einem Flaggschiff innerhalb des Netzwerkes. Denn speziell in der Hochsaison spiele Kalsdorf mit täglichen Mengen von rund 300.000 Sendungen eine Hauptrolle. Die offizielle Eröffnung des Endausbaus ist für den Herbst 2022 geplant. Alles soll somit rechtzeitig für das kommende Weihnachtsgeschäft parat stehen.
Die technischen Finessen im Logistikzentrum
Das Herzstück bildet ein Quergurtsorter des Typs Crossorter 1200 HC. Zwei Einschleusungsgruppen, über die der Sorter befüllt wird, sorgen in Verbindung mit den bereits erwähnten Matrixrutschen im Konzept für eine Mehrfachnutzung der Sorter-Carrier. Vereinfacht heißt das, dass nach jeder Einschleusungsgruppe ein großer Teil der Pakete für die zeitkritische WAB-Sortierung (Wechselaufbau) ausgeschleust wird, um per gemeinsamer Rutsche wieder zusammengeführt zu werden. Das nennen die Experten Matrixrutsche. Ein zweiter Quergurtsorter des gleichen Typs, der über vier Crossover-Strecken erreicht werden kann, dient dabei der regionalen Zustellsortierung.
Die beiden Einschleusungsbereiche an sich beinhalten 29 Eingabelinien, die durch Anlieferung per Lkw, Kleinfahrzeug oder Rollbehälter gespeist werden, wie Österreichische Post weiter beschreibt. Auf insgesamt 242 Zielrutschen, von denen rund die Hälfte als Pufferendstellen mit großem Fassungsvermögen fungieren, werden die Sendungen dann verteilt. Ein Sperrgutkreisel mit drei Einspeisungspunkten nebst ein Nachbearbeitungsbereich komplettieren die Optimierung am Standort, der somit auf noch mehr Pakete gut vorbereitet sein dürfte.
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