Umfrage Individuelle Finanzierungsmöglichkeiten für Gabelstapler

Redakteur: Volker Unruh

Der Markt für Flurförderzeuge verzeichnet im Vergleich zum Vorjahr Umsatzrückgänge von bis zu 50%. Geplante Investitionen werden zurückgehalten, erteilte Aufträge storniert. Dabei bieten Hersteller und Händler für jeden Bedarf die unterschiedlichsten Finanzierungsmöglichkeiten für den Erwerb und Einsatz von Gabelstaplern. Wir befragten Hersteller und Händlernach ihren Einschätzungen der Marktsituation und nach Möglichkeiten, auch in wirtschaftlich angespannter Zeit stressarm zu neuen Staplern zu kommen.

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Wie beurteilen Sie den aktuellen Zustand des deutschen Staplermarktes und welche Beschaffungsmodelle werden zurzeit von Ihren Kunden bevorzugt?

Christian Baerwolff, Marketingleiter bei Still: Der deutsche Staplermarkt ist weiterhin herausfordernd. Das Marktvolumen bewegt sich weiterhin deutlich unter Vorjahresniveau. In einzelnen Segmenten sind jedoch leichte Aufwärtstrends zu erkennen. Insbesondere in den Branchen Pharma, Versandhandel, Textil (Mode) und Lebensmittel sind die Materialfluss-Kapazitäten in der Intralogistik gut ausgelastet.

2009 ist ein spürbarer Aufwärtstrend bei den Nutzungsarten Leasing und Langfristmiete zu erkennen. Damit erreichen sie im Vergleich zur Beschaffungsart Kauf eine fast gleichwertige Bedeutung.

Die Auftragslage ist derzeit schwer vorhersehbar. Ebenso schwer einzuschätzen sind auch die voraussichtlichen Transportmengen; sie können stark schwanken.

Unternehmen suchen in dieser Situation nach Möglichkeiten, die Transportkapazitäten schnell und flexibel anzupassen. Wir bemerken daher eine höhere Nachfrage nach Mietfahrzeugen.

Im Jahr 2009 haben sich bei den Leasing-/Langfristmietkunden mehr Kunden für die Variante mit Full-Service entschieden. Dies liegt vermutlich an der Fokussierung der Unternehmen auf ihr jeweiliges Kerngeschäft, sowie an der Planungssicherheit von Full-Service durch die langfristig fixen Raten.

Die Nutzung von Flurförderzeugen auf Basis kalkulierbarer, monatlicher Raten bringt auch bilanztechnische Vorteile. Dies bedeutet mehr freie liquide Mittel und mehr Flexibilität im unternehmerischen Handeln.

Lothar Heckert, Geschäftsführer der Lothar Heckert GmbH und OM-Vertragshändler: Seit im Jahr 2001 die gesetzliche Abschreibungszeit bei Flurförderzeugen von fünf auf acht Jahre verlängert wurde, können wir einen stetig steigenden Trend in Richtung Leasing und Miete feststellen. Dieser hat sich auch 2008 und 2009 fortgesetzt.

Josef Morat, Export Manger bei Carer: Die vorherrschende Wirtschaftssituation veranlasst die Kunden, Verträge so flexibel wie möglich abzuschließen. Dies führt aktuell zu mehr kurzfristigen Mieteverträgen. Aufgrund des Prinzips der Kosteneinsparung wurde auch die Anzahl der Serviceverträge reduziert. Der Service wird lediglich bei Gerätestillstand oder für eine Sicherheitsprüfung angefordert. Der Kauf eines Gerätes kommt vielfach nur dann in Betracht, wenn er durch eine spezielle Preisaktion oder Ersatzaktion mit attraktiven Finanzierungsmöglichkeiten unterstützt wird. Langfristige Mietverträge verlieren im Moment am Markt. Viele dieser Verträge werden frühzeitig unterbrochen und relativ wenige Neuverträge können abgeschlossen werden.

Heike Oder, Pressesprecherin Linde Material Handling: Der Anteil an geleasten und gemieteten Flurförderzeugen der Marke Linde ist in den letzten fünf Jahren weiter leicht gestiegen und liegt in Deutschland mittlerweile bei über 50%. Dabei ist ein deutlicher Trend zu Rentalverträgen zu verzeichnen, die neben der Finanzierung auch Service und Versicherung umfassen.

Ingo Rose, Marketing Manager bei Clark Europe: Der Anteil an Miet- oder Leasing-Geräten beträgt bei Clark zurzeit etwa 50%. Die anderen 50% werden beim Vertriebspartner gekauft. Durch die wirtschaftliche Situation ist vor allem bei den Flottenbetreibern ein Trend hin zu Leasing und Miete erkennbar, ähnlich der Entwicklung in England im Jahr 2002. Es wird geschätzt, dass der Anteil gegen 60% und mehr anwachsen kann. Zum größten Teil werden Service-Verträge mit abgeschlossen. Die Nachfrage für Full-Service-Angebote ist in den letzten Jahren stark gestiegen und dieser Trend wird sich auch in den nächsten Jahren fortsetzen.

Miriam Schönrock, Pressereferntin bei Toyota Material Handling: Momentan können wir noch keine eindeutige Aussage treffen, welche Finanzierungsmodelle bevorzugt werden. Die Kurzzeitmiete ist allerdings leicht rückläufig, weil sie seitens der Unternehmen zumeist genutzt wird, um einen konjunkturellen Bedarf zu decken.

Richard Schulan, Direktor Vertrieb & Service Deutschland bei Crown: Das hängt ganz vom Kunden und dessen Anforderungsprofil ab. Grundsätzlich ist ein Zuwachs bei Leasing und Langzeitmieten zu verzeichnen. Aufgrund der Basel II Richtlinien versuchen Firmen eine Kapitalisierung ihrer Investitionsgüter zu vermeiden und stellen die Aufwendungen für ihren Bedarf an MHE (Material Handling Equipment) als Kosten dar.

Harald Thum, Leiter Marketing & Verkaufsförderung im Geschäftsbereich Gabelstapler bei Zeppelin: Aufgrund der allgemeinen wirtschaftlichen Situation wird derzeit ganz klar die Gerätemiete favorisiert. Der Grund liegt hauptsächlich darin, dass die Maschinen nicht ins Anlagevermögen gehen und damit die Kreditlinie nicht belastet wird.

Andreas Urbanski, Leiter Finanzdienstleistungen im Jungheinrich-Konzern: Das Finanzierungsgeschäft gewinnt immer mehr an Bedeutung. Jeder dritte Jungheinrich-Stapler wird heute gemietet oder geleast. Auch die Bedeutung von Finanzierungsangeboten in Verbindung mit individuellen Dienstleistungspaketen wie zum Beispiel dem Full-Service wächst. Vor allem größere Kunden setzen auf komplette Outsourcing-Lösungen. Hier ist Jungheinrich sehr gut aufgestellt und hat mit facettenreichen Varianten von Rental bis Teilzahlung auf die Bedürfnisse der Kunden zugeschnittene Angebote am Markt.

Peter Wolf, Niederlassungsleiter Mitsubishi Gabelstapler Deutschland: Zur Zeit setzen wir etwa 60% unserer Stapler über Leasing und Mietkauf ab.

Unterscheiden sich die Finanzierungsmöglichkeiten der im Direktvertrieb agierenden Staplerhersteller von denen der händlergestützten?

Baerwolff: Still verfügt über ein europaweit vernetztes Vertriebssystem und arbeitet mit ein und demselben Leasingpartner in einer langfristig gewachsenen und verlässlichen Partnerschaft seit Jahrzehnten zusammen. Dies bedeutet für alle unsere Kunden, insbesondere Unternehmen mit mehreren verteilten Standorten: schlanke Prozesse hinsichtlich der Vertragsgestaltung, schnellen Abwicklung und effizienten Ratengestaltung. Zusätzlich hat Still als Teil der Kion-Group – anders als andere Hersteller – auch in der aktuellen Marktsituation sicheren und umfassenden Zugang zu Leasingfinanzierungen.

Heckert: Aus unserer Sicht gibt es keine grundsätzlichen Unterschiede in den Finanzierungsmöglichkeiten. Ein Vertragshändler hat jedoch den Vorteil, dass der Unternehmer insbesondere in Punkto Restwertkalkulation deutlich individueller entscheiden kann, als es einer Niederlassung mit festen Regularien möglich ist. Häufig gelingt es dem Händler auf diese Weise - im Vergleich zu Herstellerniederlassungen - attraktivere Leasingkonditionen anzubieten..

Morat: Sicherlich sind die von den Staplerherstellern gestaltbaren Finanzierungsmöglichkeiten deutlich besser. Die Kapazität seitens der großen Hersteller, eine bessere Interest-Rate zu erreichen, ist ein Vorteil, der auch von großen Händler-Organisationen nicht erreicht werden kann. Aus dieser Perspektive haben Direktvertriebe einen nennenswerten Vorteil.

Anderseits kann ein Händler über flexiblere Restwerte und geringere Wartungskosten den Preis durchaus vorteilhaft beeinflussen. Gerade in Punkto Servicekosten haben Händler gegenüber Direktvertrieben bessere Konditionen, was letztlich dem Händler, speziell bei Klein- oder Mittelstandskunden einen Zugewinn am Markt in Aussicht stellt.

Oder: Nein. Entscheidend ist das Angebot an Finanzierungsoptionen, beginnend bei Kurzfristmiete über Mietkauf und Leasing bis zum Rental inklusive Fullservice sowie das entsprechende Backup über einen zuverlässigen Finanzierungspartner. Ebenso wichtig wie die eigene Finanzierungsgesellschaft ist ein erstklassiges Beratungs-Know-how. Denn letztlich geht es darum, dem Kunden das für seinen individuellen Einsatzfall passende Finanzierungsmodell anzubieten.

Rose: Clark ist in Deutschland über ein flächendeckendes Händlernetzwerk organisiert. Die Finanzierungsmöglichkeiten von Herstellern mit Direktvertrieb unterscheiden sich nicht von den Möglichkeiten, die das Clark-Easy-Finance-Programm bietet. Clark hat ein Finanzierungsportfolio zusammengestellt, welches die Bedürfnisse der Clark-Vertriebspartner sowie deren Kunden bedient.

Schulan: Grundsätzlich gibt es keine Unterschiede in den Finanzierungsmöglichkeiten. Allerdings ist es für global agierende, direkt vertreibende Hersteller wie Crown oft leichter, überregional auftretenden Kunden länderübergreifende Konditionen und Ablaufprozesse anbieten zu können.

Thum: Jeder Hersteller hat sein eigenes Finanzierungskonzept. Wir bei Zeppelin haben durch die Bündelung vieler einzelner Faktoren sehr gute Voraussetzungen für eine Absatzfinanzierung und können daher unseren Kunden maßgeschneiderte Finanzierungsmodelle anbieten.

Urbanski: Die europaweiten Finanzdienstleistungsaktivitäten des Jungheinrich-Konzerns laufen im Geschäftsbereich Finanzdienstleistungen zusammen und werden zentral über die in Deutschland ansässigen Gesellschaften Jungheinrich Financial Services GmbH und Jungheinrich Finance AG & Co. KG gesteuert. In den wesentlichen für Jungheinrich relevanten Märkten sind wir mit eigenen Leasinggesellschaften vertreten. Dies gilt neben Deutschland für Italien, Frankreich, Großbritannien und Spanien; es ist ein kontinuierlicher Aufbau weiterer eigenständiger Leasinggesellschaften in anderen Kernmärkten vorgesehen. Dies kann so von einem händlergestützten Betrieb nicht geleistet werden.

Wolf: Nein, grundsätzliche Unterschiede sehe ich weniger, jedoch ist zu bemerken, dass die Leasinggesellschaften äußerst vorsichtig hinsichtlich der Bonitätsprüfung sind und überzogene Maßstäbe setzen.

Welche Finanzierungsmöglichkeiten und Beschaffungsmodelle bieten Sie Ihren Kunden – gegebenenfalls auch Händlern – an und wo liegen jeweils deren Vor- und Nachteile?

Baerwolff: Still bietet individuelle Finanzierungsmöglichkeiten an. Hierzu zählen vor allem der Total-Flexibel-Vertrag und die Finanzierungsvariante Basic-Dynamic. Im Rahmen des Partner-Plans kann jeder Kunde auch unter folgenden Finanzierungsmöglichkeiten wählen: Kurzfrist- oder Langfristmiete, Leasing und Mietkauf.

Mit dem Total-Flexibel-Vertrag in den Varianten Leasing, Miete, Basic-Dynamic und Mietkauf können unsere Kunden alle zwölf Monate von einer Vertragsvariante in eine andere wechseln. Damit können sich Unternehmen leicht den sich ändernden wirtschaftlichen Rahmenbedingungen anpassen.

Mit der Finanzierungsart Basic-Dynamic bietet Still einen besonders flexiblen Tarif an, der sich an wechselnde Auslastungen anpasst. Basic-Dynamic ist ab einer Laufzeit ab 36 Monaten möglich. Der Betreiber vereinbart eine monatliche Rate für eine jährliche Betriebsstundenzahl. Nach Jahresablauf erfolgt eine Nachkalkulation der geplanten mit den genutzten Betriebsstunden. Wird der Stapler weniger genutzt als vereinbart, gibt es sogar Geld zurück. Im Kern ist Basic-Dynamic vergleichbar mit dem Abrechnungsmodell der Strom- oder Wasserwerke.

Mit der Kurzfristvermietung ermöglichen wir unseren Kunden, einen kurzfristigen Bedarf zu decken, zum Beispiel aufgrund von Saisonspitzen oder wenn ein Stand-by-Fahrzeug die Verfügbarkeit erhöhen soll. Die Vermietdauer reicht von einem Tag bis zu 24 Monaten.

Langfristmietverträge unterscheiden sich von der Kurzfristmiete einerseits durch die Laufzeit, andererseits dadurch, das Kunden über die Ausstattung des Staplers entscheiden. Still bietet diesen Vertrag ab einer Laufzeit von 24 Monaten an. Er beinhaltet Full-Service-Leistungen, so dass das Gerät für den Kunden einsatzfähig ist und bleibt. Die Full-Service-Leistungen werden kundenindividuell gestaltet.

Leasing bedeutet eine mittel- bis langfristige Nutzungsüberlassung ab 39 Monaten. Der Kunde zahlt eine monatliche Finanzrate, unter anderem basierend auf Fahrzeugpreis, Laufzeit und Restwert. Am Ende der Vertragslaufzeit wird das Gerät in der Regel zurückgeben. Die überwiegende Zahl der Kunden schließt anschließend einen neuen Leasingvertrag ab. Der Still-Leasingvertrag kann um Service- oder Full-Service-Leistungen ergänzt werden.

Der Mietkauf empfiehlt sich zum Beispiel, wenn steuerliche Abschreibungen im Vordergrund stehen und der Kunde das Gerät bilanzieren möchte. Nach Begleichung aller Raten geht das Fahrzeug in das Eigentum des Kunden über. Still bietet diese Vertragsform ab einer Laufzeit von 12 Monaten an.

Heckert: Wir bieten unseren Kunden Leasing, Mietkauf und Full-Service-Leasing oder Rental. Die Vorteile beim Leasingvertrag (Teilamortisation) sind feste monatliche Raten, welche voll als Kosten in der G&V Berücksichtigung finden. Es handelt sich hier um eine bilanzneutrale Finanzierung, optional auch nach US-GAAP/IFRS. Der Nachteil besteht darin, dass am Ende der Laufzeit eine Übernahme gemäß Leasingerlass häufig nur zum höheren Marktwert möglich ist. Außerdem besteht seitens des Leasinggebers ein Andienungsrecht.

Mietkauf bietet die Vorteile eines automatischen Eigentumsübergangs nach Zahlung aller Mietkaufraten. Es entsteht keine Belastung der Hausbank-Kreditlinie. Als Nachteile werden die Bilanzierung beim Kunden und die Abschreibung über in der Regel acht Jahre gesehen.

Bei Full-Service-Leasing oder Rental überwiegen die Vorteile. Diese bestehen in festen monatlichen Belastungen über die gesamte Laufzeit bei voller Berücksichtigung der Raten in der G&V. Es gibt keine Veränderung der Bilanzrelation. Eine hohe Verfügbarkeit der eingesetzten Geräte ist gewährleistet. Es gibt keine Rückkaufverpflichtung seitens des Kunden (kein Andienungsrecht des Vermieters). Die Nachteile sind – je nach Vertrag – dass bei sinkender jährlicher Nutzung, keine oder zu geringe Erstattungen vorgesehen werden. Ein Wechsel des Servicepartners ist nicht möglich.

Morat: Wir bieten unseren Händlern die Möglichkeit, Stapler die sie für Miet-Flotten mit kurz- oder langfristigen Laufzeiten kaufen, über ein Banken-Agreement mit definierten Konditionen zu finanzieren. Der Vorteil liegt darin, dass die Konditionen marktgerecht festgelegt werden und die Kreditlinie des Händlers nicht angetastet wird. Der Nachteil ist, dass konditionierte Finanzierungen nur für eine begrenzte Menge gelten und nicht für den Verkauf von Neugeräten nutzbar sind.

Oder: Linde deckt mit seinem umfassenden Dienstleistungsangebot das gesamte Spektrum an Finanzierungs- und Nutzungskonzepten ab: Neben der Kurzfristmiete für kurzfristigen Bedarf oder saisonale Spitzen, Leasing mit individueller Laufzeitgestaltung oder Mietkauf mit unterschiedlicher Ratengestaltung bietet das Linde Rental-Paket neben der Finanzierung den kompletten Wartungs- und Reparaturservice, mit festen All-in-Raten.

Werden Fahrzeuge nicht gekauft, sondern gemietet oder geleast, schafft dies an erster Stelle Liquiditätsspielräume für den Kunden. Zudem werden seine Kreditlinien nicht berührt und er kann aufgrund der vertraglich fixierten monatlichen Miet-, Leasing- oder Rental-Raten sicher kalkulieren.

Im Fall von Rental verfügt der Betreiber gleichzeitig über garantiert einsatzbereite Stapler und Lagertechnikgeräte. Das geht bis zum Vorhalten von Stand-by-Geräten für besonders zeitkritische Anwendungen. Die monatlichen Rental-Raten sind dabei als Betriebsausgaben abzugsfähig.

Da nach Ablauf des Vertrages, in der Regel drei bis fünf Jahre, die Fahrzeuge ausgetauscht werden, entspricht die Flotte dem jeweils aktuellsten Stand der Technik und sorgt für Wirtschaftlichkeit. Dabei sind die Finanzierungsalternativen bei Linde so flexibel, dass sich die Vertragsgestaltung auf jedes Kundenprofil anpassen lässt

Rose: Das Clark-Easy-Finance-Programm bietet ein Portfolio zur Absatzförderung. Das Programm umfasst Vertriebsleasing, Direktleasing, Mietkauf, sowie die Finanzierung von Wareneinkauf.

Folgende Vorteile bietet unser Finanzprogramm den Vertriebspartnern und Kunden: Die Liquidität wird nicht beansprucht und die Kreditlinien bleiben verschont. Die Leasingrate ist für die gesamte Laufzeit festgelegt, was einen unschätzbaren Vorteil bei der Kalkulation darstellt.

Die Leasingrate geht unmittelbar als betrieblicher Aufwand in die Gewinn- und Verlustrechnung ein und das Anlagegut wird nicht in der Bilanz des Kunden ausgewiesen. Da die Leasinglaufzeit kürzer ist als die Abschreibungsdauer und Gewerbeertrags- und Kapitalsteuer nicht anfallen, ergibt sich ein Steuerminderungs- und Stundungseffekt für die Kunden.

Schönrock: Wir verfügen über ein komplettes Leasing-Rental-Angebot. Dazu gehören Short-Term-Rental, Long-Term-Rental, Leasing und Mietkauf. Bei den Händlern sind die Finanzierungsmöglichkeiten vom Bankpartner abhängig.

Schulan: Crown bietet alle Finanzierungsprodukte an, dazu gehören: Leasing mit Voll- und Teilamortisation, Langzeitmiete, Mietkauf und andere. Alle diese Produkte werden auch in Verbindung mit diversen Servicedienstleistungen angeboten, abhängig von den Wünschen und Bedürfnissen des Kunden.

Thum: Jede Vertragsgestaltung und jede Finanzierung ist auch von den Gegebenheiten des Kunden abhängig. Jeder Einzelfall verhält sich anders. Sieht der Kunde als endgültige Entscheidung den Erwerb des Gerätes vor, bietet sich ein klassisches Darlehen oder ein Mietkauf an. Steht die Nutzung im Vordergrund zählen Leasing- oder Mietverträge zu den Favoriten.

Außerdem bieten Leasing- und Mietverträge den Vorteil einer Off-balance-Finanzierung. Steht bespielsweise für einen Kunden die Nutzung mit fest vereinbarten Betriebsstunden ohne Vermarktungsrisiko im Vordergrund, kombiniert der kündbare Mietvertrag die beiden Vorteile der Off-balance-Finanzierung mit der risikolosen Rückgabe des Gerätes.

Urbanski: Der Kunde kann bei Jungheinrich aus verschiedenen Finanzierungsmöglichkeiten wählen: Rental oder Rental vario (Nutzungsüberlassung inklusive Full Service), Leasing, Mietkauf und Teilzahlung. Für den spezifischen Bedarf können diese Produkte durch die Bausteine Maschinenbruchpauschale, Laufzeitflexibilität, Flottenmanagement, Intervall-Service, Sicherheits-Service und Full-Service ergänzt werden.

Wolf: Natürlich bieten auch wir herstellerunterstütze Finanzierungen auch ohne Zinsen an, schon allein, um dem Preisdruck gerecht zu werden.

Für welchen Kunden eignen sich Ihrer Meinung nach welche Konzepte am besten?

Baerwolff: Das kommt auf die unternehmerischen Ziele und Gegebenheiten an. Die wichtigsten, entscheidenden Faktoren, nach denen sich Konzepte richten, sind die Unternehmensgröße, die Bilanzpolitik, die Anzahl der Flurförderzeuge an einem Standort, die jährliche Betriebsstundenzahl eines Gerätes sowie Auslastungsschwankungen und die notwendige Einsatzverfügbarkeit. Für mittlere und große Unternehmen eignet sich in der Regel Miete oder Leasing mit Full-Service.

Kurzfristmiete empfiehlt sich für Unternehmen, die Spitzenbedarfe decken müssen, zum Beispiel jährlich zwei Monate im Frühjahr und zwei bis drei Monate in der Vorweihnachtszeit.

Für Einzelkunden mit geringem Bedarf, bei denen der Stapler vielleicht ein bis zweimal pro Monat eingesetzt wird, eignet sich ebenfalls die Kurzfristmiete oder gegebenfalls ein Leasing ohne Full-Service.

Heckert: Leasingverträge eignen sich grundsätzlich für Kunden aller Branchen und jeglicher Unternehmensgröße. Voraussetzung ist, dass der Betreiber seine Flurförderzeuge am Ende der geplanten Laufzeit austauschen möchte und nicht schon bei Vertragsabschluss plant, die Geräte zu übernehmen.

Leasing schont die Liquidität und schafft durch bilanzneutrale Finanzierung der Flurförderzeuge (Bilanzierung beim Leasinggeber) Spielraum für Finanzierungen in anderen Bereichen. Da der Jahresabschluss zu den harten Faktoren der Ratingbewertung zählt und gute Bilanzrelationen zumeist deutlich höher bewertet werden, als anfallende Leasingkosten, kann Leasing von Flurförderzeugen dazu beitragen, das Rating eines Unternehmens zu verbessern.

Rental-Verträge eignen sich vornehmlich für Betreiber größerer Flotten, die neben dem Service- und Reparaturrisiko auch den Verwaltungsaufwand im Bereich Flurförderzeuge verringern wollen und Wert auf höchste Verfügbarkeit legen. Die Vorteile des Leasings gelten analog.

Mietkauf ist eine Option für kleinere Unternehmen mit geringerer Auslastung der FFZ, die von Vorneherein planen, die Geräte am Ende der Laufzeit zu übernehmen. Insbesondere beim Erwerb von hochwertigen Gebrauchtgeräten ist Mietkauf eine interessante Alternative zum Leasing.

Morat: Die Einschätzungen hierzu unterliegen den rapiden Marktveränderungen. Erfahrungsgemäß waren überwiegend Großkunden an langfristigen Mietverträgen interessiert, Kleinkunden hingegen am Kauf.

Aber die Einstellung zu den verschiedenen Konzepten ist ebenfalls in Bewegung. Es zeichnet sich ab, dass immer mehr Kleinkunden langfristige Mietverträge schließen und Großkunden zu Kaufverträgen tendieren. In einem stetig veränderten Markt bieten die verschiedenen Optionen gleichzeitig Möglichkeiten, das, für den Kunden, richtige Paket auszuwählen.

Die Logik gebietet es, dass für Großkunden, mit entsprechend großen Flotten und schwierig zu kalkulierenden Auslastungen, die Flexibilität und die Fixkosten eines langfristigen Mietvertrages das Beste wären. Für Klein- oder Mittelstandskunden, die ihre Staplerflotte besser unter Kontrolle haben, wäre ein Kauf sicherlich kosteneffizienter.

Oder: Die Wahl des jeweils günstigsten Finanzierungsmodells hängt von einer ganzen Reihe unterschiedlichster Kriterien ab, dazu gehören unter anderem die Betriebsstunden, die Laufzeit aber auch die aktuellen Zinssätze. Ein Finanzierungsvertrag ist immer genau auf den Kunden und seine Anforderungen zugeschnitten. Allgemeingültige Aussagen sind nicht möglich.

Rose: Die modernen Leasingprogramme eignen sich grundsätzlich alle gleichermaßen für jeden Kunden. Um entsprechend der individuellen Anforderungen der Kunden ein maßgeschneidertes Angebot zu machen, werden immer Beratungsgespräche geführt.

Schulan: Diese Frage kann man nicht pauschal beantworten, weil dafür die Applikationen und die damit verbundenen Anforderungen zu vielseitig sind. Hierzu ein Beispiel: Ein Logistikunternehmen, das einen zeitlich befristeten Auftrag erteilt bekommt, wird versuchen, die Laufzeiten der Verträge für Flurförderzeuge kongruent zu den Laufzeiten des Kundenvertrages zu gestalten.

Ein klassisches Produkt für diese Anwendung ist ein Langzeitmietvertrag in Verbindung mit einem Full Service Produkt. Damit sind die zu erwartenden Kosten transparent und es besteht keine Gefahr, dass das Unternehmen bei einem möglichen Verlust des Anschlussauftrages auf seiner Staplerflotte „sitzenbleibt“. Aber auch ein Kauf kann bei unbefristetem Bedarf und unter Einbringung der Gesamtkostenbetrachtung sinnvoll sein.

Thum: Kleinere Firmen oder Nutzer mit überschaubaren Betriebsstunden präferieren Finanzierung oder Mietkauf mit anschließend fest vereinbartem Eigentumsübergang. Beabsichtigt der Kunde einen Kauf ohne aber das Objekt zu bilanzieren, bietet sich der Teilamortisations-Leasingvertrag mit Restwert an.

Größere Firmen bevorzugen Leasing- oder Mietvarianten mit einer festgelegten Nutzung über einen fest vereinbarten Zeitraum und geben anschließend die Objekte ohne eigenes Vermarktungsrisiko zurück.

Wolf: Um bei wesentlichen Veränderungen stets flexibel zu sein, bietet sich der Mietkauf über 24 oder 36 Monate an. Dabei kann der Kunde die Finanzierung beenden oder aber aufgrund veränderter Einsatzbedingungen sofort wandeln.

Gibt es Ihrer Meinung nach für einen Kunden Vorteile, wenn er seinen Stapler bei einem freien oder Vertragshändler oder aber bei der Niederlassung eines Direktvertrieblers bezieht?

Baerwolff: Wir haben uns mit gutem Grund für den Direktvertrieb entschieden. Durch die unmittelbare Nähe zum Kunden kann Still schnell auf die Veränderungen der Kundenanforderungen reagieren. Jedem Kunden steht der gesamte Erfahrungsschatz einer internationalen Vertriebsorganisation zur Verfügung.

Dies bringt entscheidende Zeit- und Kostenvorteile für das Unternehmen. Zum Beispiel sind Dienstleistungen und Angebote wie Beratung, Service und Ersatzteilverfügbarkeit deutschlandweit oder an internationalen Standorten gleichermaßen verfügbar.

Heckert: Wir sehen bei einem Vertragshändler deutliche Vorteile in Punkto Flexibilität und Kundennähe. Während Niederlassungen den oft engen Vorgaben des Mutterhauses folgen müssen, steht es dem Vertragshändler frei, mit unterschiedlichen Finanzierungspartnern individuellere Lösungen für den Kunden zu finden und auch während der Laufzeit bestehende Verträge den aktuellen Gegebenheiten anzupassen.

Morat: Ich persönlich glaube nicht an einen signifikanten Kundenvorteil der sich aus dem Kauf eines Neugerätes vom Direktvertrieb im Vergleich zu einem beim Händler erworbenen ergeben soll. Der Unterschied liegt eigentlich in der gewünschten Qualität einer Organisation. In diesem Fall ist eine Direkt-Organisation mit einer kontrollierten Service-Organisation überschaubarer als eine Händler-Organisation.

Es ist für Hersteller sehr schwierig, eine konstante Qualität in ihrer Händler-Organisation zu gewährleisten. Meistens sind die finanziellen und personellen Kapazitäten einzelner Händler begrenzt. Auch ein einheitlicher Marktauftritt ist nicht in jedem Fall durchführbar. Aus diesem Grund kann eine Direktvertriebs-Organisation ein kontinuierlicheres Qualitätsniveau mit besserer Kundennähe bieten.

Oder: Entscheidend für die Wahl der richtigen Finanzierungslösung ist nicht die Vertriebsstruktur. Vielmehr kommt es darauf an, dass der Betreiber eine sachkundige Beratung erhält, an dessen Ende nicht nur die passgenaue Finanzierungslösung steht, sondern auch zur Auswahl der richtigen Fahrzeugtypen für eine bestimmte Logistikaufgabe führt und ein Flottenmanagement einbezieht, welches die wirtschaftlichste Flotte nach Art und Umfang ermittelt und über die Laufzeit erhält.

Rose: Für den Kunden steht im Vordergrund, einen Stapler zu guten Konditionen und mit gutem Servicepaket zu kaufen, zu mieten oder zu leasen. Ob der Direktvertrieb oder der Vertrieb über den freien Händler für den Kunden Vorteile bietet, erkennt der Kunde daran, ob seine Erwartungen an das Preis-Leistungsverhältnis erfüllt wurden.

Clark wurde von den Lesern des US-Magazins „Modern Materials Handling“ mit dem Preis für das beste Preis-Leistungsverhältnis ausgezeichnet, was für den freien Clark-Händler spricht. Aussagen, dass mangelnder Informationsfluss oder zeitliche Verzögerungen im Händlervertrieb vorzufinden sind, können jedoch nicht bestätigt werden. Stattdessen wird der gute Service vor Ort als großer Vorteil von den Clark-Kunden herausgestellt.

Schönrock: Nein. Es gibt keine eindeutigen Vorteile. Der Kunde wird nach Historie oder der Beziehung zum Verkäufer entscheiden, von wem er seinen Stapler letztendlich bezieht. Überregional tätige Unternehmen sind allerdings beim Direktvertrieb besser aufgehoben, weil dieser eben bundesweit agieren kann.

Schulan: Wir vertreiben und warten unsere Produkte nur über unsere eigenen Dependancen oder autorisierte Crown-Händler. Wir sehen Vorteile in der Loyalität, dem Fokus und vor allem dem Know-how der Vertiebsmitarbeiter, die sich ja ausschließlich auf „ihr“ Produkt konzentrieren und somit den Kunden eine professionelle Beratungsdienstleistung zur Verfügung stellen können.

„One Face to the Customer“ und global gültige Konditionen und Prozesse sind speziell bei überregional auftretenden Kunden von Vorteil. Auch die Verzahnung von Kundenanforderungen und Produktentwicklung ist beim Direktvertrieb sichergestellt.

Thum: Sicher haben beide Varianten Vorteile. Generell kann man sagen, dass bei einem Direktvertrieb gezielter auf Kundenwüsche eingegangen werden kann und die Ersatzteil-Versorgung besser funktioniert. Speziell hier steht die schnelle Reaktionsfähigkeit im Vordergrund.

Wolf: Ein Vertragshändler ist ein selbständiger, unabhängiger Kaufmann, der sofortige Entscheidungen treffen kann. Sein Interesse ist grundsätzlich kundenorientiert und langfristig konzipiert.

Welchen Einfluss hat die weltweite Finanzkrise der letzten Monate gehabt auf das Beschaffungsverhalten / die Finanzierungsweise Ihrer Kunden (Trend zu anderen Konzepten), das Sparverhalten der Kunden (werden Flottengrößen reduziert, eher preiswertere Staplermodelle erworben, Serviceverträge minimiert?) und das Angebot an Finanzierungsmöglichkeiten, die Sie Ihren Kunden anbieten können?

Baerwolff: Wir merken natürlich die Zurückhaltung am Markt. Unternehmen konzentrieren sich zunehmend auf ihr Kerngeschäft und auf die Optimierung des Cash-Flows. Hier bietet Still zum Beispiel die Übernahme von Flurförderzeug-Flotten an und betreibt diese gegen eine feste monatliche Rate. Ziel ist eine höchstmögliche Verfügbarkeit durch einsatzoptimale Geräte und Service-Leistungen.

Ein weiterer Trend ist die Optimierung von Prozessen. Auch dazu bietet Still entsprechende Produkte an, zum Beispiel Materialfluss-Management-Systeme für die Lagerverwaltung oder zur Erhöhung der Transportleistung von Staplern. Damit werden Material- und Informationsfluss intelligent vernetzt.

Heckert: In den vergangenen Monaten war deutlich zu spüren, dass eine Reihe von Unternehmen ihren Bedarf an Flurförderzeugen besser analysiert haben, als dieses in den Jahren 2007/2008 der Fall war. Ziel in vielen Unternehmen ist es, Einsparungen im Bereich Service und Reparaturen zu erzielen und die Anzahl der im Unternehmen benötigten Flurförderzeuge zu reduzieren. Bezüglich der Art der Finanzierungen konnten wir keine signifikanten Änderungen feststellen.

Durch das Einsparverhalten der Kunden werden Flottengrößen reduziert, eher preiswertere Staplermodelle erworben, Serviceverträge minimiert. Um Kosten zu senken, wird versucht, sowohl den Umfang der Staplerflotten zu reduzieren, als auch alternative Servicepartner und Ersatzteillieferanten zu finden. Einen Trend zu preiswerteren Alternativprodukten können wir nur bei kleineren Unternehmen feststellen.

Das Potenzial liegt im Bereich flexibler Mietkonzepte, bei denen Unternehmen zu moderaten Kosten Rental-Verträge analog den Kontraktzeiten mit ihren Kunden schließen können. Im vergangenen Jahr stieg in unserem Unternehmen die Zahl der Mietverträge mit einer Laufzeit von 6 bis 24 Monaten signifikant.

Morat: Nahezu sämtliche Projekte jeglicher Größenordnung wurden gestoppt. Gemeinsamer Ausgangspunkt ist die Liquiditätskrise der Kunden. Im Moment lassen sich Finanzierungsmöglichkeiten sehr schwer realisieren. In nur wenigen Fällen geben Banken den Betrieben das notwendige Kapital für Investitionen.

Andere Konzepte, wie zum Beispiel für die Automobilbranche, mit denen der Staat die Neuanschaffungen mit Prämien stützt, sind für die Staplerbranche nicht vorgesehen. Dies hat zu einem Marktrückgang um bis zu 50% geführt.

Wie bereits erwähnt, ist das momentane Kundenziel die Kostensenkung. Es werden viele der auslaufenden Verträge nicht mehr erneuert und bestehende Verträge aufgelöst, was eine Rückgabe der Stapler bedeutet.

Werden Serviceverträge gekündigt, nimmt der Kunde den Kundendienst nur noch bei Bedarf in Anspruch, zum Beispiel wenn das Gerät ein Funktionsproblem hat. Billiganbieter wie chinesische Hersteller verdienen am Markt auch nur insofern, weil beim Kauf eines ihrer Neustapler ein Preisvorteil gegenüber einem guten Gebrauchtstapler anderer Marken besteht.

Aktuell ist der Finanzmarkt nicht ansprechbar. Die Finanzierungsmöglichkeiten sind sehr gering und die angebotenen Konditionen keinesfalls marktgerecht.

Oder: Es hat sich in den letzten Monaten gezeigt, dass ein umfassendes Angebot an Finanzierungskonzepten in wirtschaftlich schwierigen Zeiten wichtiger ist, denn je.

Betriebe mit geringerer Kapazitätsauslastung versuchen vor allem, die Zahl an Poolfahrzeugen zu reduzieren. Dass verstärkt Billig-Marken gewählt werden, können wir hingegen nicht beobachten.

Im Gegenteil erkennen immer mehr Betreiber, dass ein günstiger Anschaffungspreis allein nichts über die Wirtschaftlichkeit aussagt. Energieverbrauch und Produktivität sind die entscheidenden Kriterien, die am Ende der Laufzeit über die tatsächliche Performance eines Flurförderzeugs entscheiden.

Das umfangreiche Angebot an Finanzierungsmöglichkeiten, das Linde MH seinen Kunden offeriert, besteht weiterhin.

Rose: Die wirtschaftliche Situation der letzten Monate hat bei vielen Kunden eine abwartende Haltung ausgelöst. Investitionen werden geschoben und Entscheidungen lassen länger auf sich warten.

Sicherlich haben große Unternehmen die Größe Ihrer Flotten an die Gegebenheiten angepasst. Dort wo der Umfang der innerbetrieblichen Logistik abgenommen hat, hat auch die Anzahl der Geräte in den Flottenbeständen abgenommen.

Bei den Diesel- und LPG-Gabelstaplern bietet Clark zwei Produktlinien an. Neben der Premium-Baureihe Gen2, die allen ergonomischen und technischen Anforderungen gerecht wird, bietet die Basis-Baureihe CMP/CQ ein einfaches, robustes und preisgünstigeres Alternativprodukt. Wir können aber keinen eindeutigen Trend zu der CMP/CQ-Baureihe feststellen.

Eher geht der Trend zu besserer Qualität mit angemessenem Preis und anstelle von preiswerteren Modellen werden vermehrt Mietgeräte eingesetzt, die sowohl bei der Anzahl der Geräte, als auch bei der Ausstattung, flexibel an die Bedarfe in den jeweiligen Unternehmen angepasst werden können.

Schönrock: Natürlich hat die weltweite Krise Einfluss auf das Kaufverhalten gehabt, so dass die Kaufentscheidungen relativ stark über den Preis getroffen werden. Seit Anfang des Jahres unterstützt Toyota Material Handling die Initiative der Bundesregierung mit einer eigenen Toyota Umweltprämie für alte Gabelstapler.

Schulan: Die Finanzkrise hat einen dramatischen Einbruch beim Absatz von Flurförderzeugen verursacht. Der Markt für Flurförderzeuge verzeichnet Rückgänge von etwa 50%. Grundsätzlich sind alle Geschäftsbereiche betroffen, relativ stabil sind das Gebrauchtgerätegeschäft und der Kundendienst. Eine Veränderung der Beschaffungsstruktur ist jedoch nicht zu erkennen.

Alle Flottenbetreiber analysieren ihre Bestände an Flurförderzeugen und versuchen, durch Rotation zu verschiedenen Standorten und durch Kündigung von Mietverträgen die Auslastung zu verbessern.

Das Angebot an Finanzierungsmöglichkeiten und die Flexibilität der Vertragsgestaltung war schon vor der Krise sehr vielseitig und kundenorientiert. Wir sehen aus diesem Grund im Moment keine Notwendigkeit neuer Finanzierungsprodukte.

Thum: Wie in allen Bereichen ist auch im Staplerbeschäft der Kunde vorsichtig geworden und Investitionen werden mit Blick in die Zukunft in Angriff genommen. Deshalb geht hier der Trend in Richtung Mietlösungen zum Schutz der eigenen Kreditlinien.

Die Staplerflotten werden zurzeit auf die Betriebsnotwendigkeiten angepasst, ein Ausweichen auf günstigere Staplermodelle sowie geänderte Serviceverträge ist aber nicht feststelbar.

Wie bereits erwähnt, bieten wir unseren Kunden verschiedene Finanzierungsmodelle an. Aus unserer Sicht ist zurzeit eine Mietvereinbarung eine sehr attraktive Lösung. Diese bietet dem Betreiber die größtmögliche Flexibilität.

Zeppelin hat ein umfangreiches Mietprogamm und Geräte von 1 bis 52 t vorrätig, und somit sind auch kurzfristige Bedarfsfälle realisierbar. Selbstverständlich bieten wir nach wie vor auch Darlehen, Mietkauf, Teilamortisations-Leasing oder einen kündbaren Mietvertrag an.

Urbanski: Das Finanzierungsgeschäft gewinnt seit Jahren an Bedeutung. Wenn ein Unternehmen ein Fahrzeug finanziert, dann tut es dies nicht aus wirtschaftlicher Not. Vielmehr spielen folgende Aspekte eine Rolle: eine 100-prozentige Planungssicherheit über die individuell vereinbarte Vertragslaufzeit, kein Vermarktungsrisiko am Ende der Nutzung, die Reduzierung des administrativen Aufwands, Bilanzneutralität (nach HGB) sowie mehr Ressourcen für innerbetriebliche Investitionen durch Schonung des Eigenkapitals. Ungeachtet dessen ist das Miet- und Gebrauchtgerätegeschäft in den vergangenen Monaten vergleichsweise stabil geblieben.

Wolf: Unsere Kunden und Interessenten nutzen gerne unser herstellergestütztes Finanzierungspaket mit null Zinsen. Die Stapler werden länger genutzt und Serviceleistungen noch behutsamer auf den Prüfstand gestellt.

Welche Fehler werden Ihrer Erfahrung nach am häufigsten beim Staplererwerb begangen?

Baerwolff: Die Intralogistik wird zunehmend komplexer. Wichtig ist daher ein partnerschaftliches und andauerndes Geschäftsverhältnis. Können sich beide aufeinander verlassen, spart dies Aufwand und Folgekosten.

Vor dem Kauf von Flurförderzeugen sollte der Materialfluss analysiert werden. Eine anschließende Beratung vermeidet Beschaffungsfehler. Im Gespräch lassen sich Optimierungspotenziale erkennen und neue Materialflusskonzepte entwickeln und umsetzen.

Die Effizienzsteigerungen des gesamten Materialflusses zahlen sich mehr aus als die Jagd nach vermeintlich günstigen Einzelangeboten. Für unsere Kunden ist es wichtig, einen verlässlichen und stabilen Partner an ihrer Seite zu wissen.

Heckert: Unternehmen bereiten den Austausch von Flotten schlecht vor und versäumen so häufig die Chance, den Fuhrpark an Flurförderzeugen für die nächsten 48 oder 60 Monate hinsichtlich Größe, Kosten, Sicherheit und Produktivität optimal anzupassen.

Morat: Ich bin überzeugt, dass wir alle, Hersteller wie Handels-Organisationen, über das Konzept der lang- und kurzfristigen Mieten den Markt gesättigt haben. Dass Kunden in den letzten Jahren massiv der Austausch ihrer Staplerflotten, inklusive flexibleren und besseren Verträgen, vorgeschlagen wurde, ist dafür mit verantwortlich. Sicherlich trägt die Finanzkrise zum extremen Rückgang des Staplermarktes bei. Ich bin mir aber auch dessen bewusst, dass wir mit der Marktübersättigung einen Beitrag dazu geleistet haben.

Oder: Immer wieder werden Entscheider dazu verleitet, dem Anschaffungspreis ein zu starkes Gewicht zu geben. Dabei kommt es auf die Gesamtperformance der Fahrzeuge an, auf die Produktivität, die Energieeffizienz, Ergonomie, Umweltverträglichkeit und den Service. Diese dauerhaften Vorteile sorgen für hohe Einsparungen und ein hervorragendes Preis-Leistungs-Verhältnis.

Rose: Hinsichtlich der Finanzierung werden aufgrund guter und individueller Beratung wenige bis keine Fehler begangen. Ebenfalls werden bei der Ausstattung und Auswahl der Geräte tiefgründige Bedarfsanalysen durchgeführt und somit ist auch hier die Fehlerzahl sehr gering. Fehler entstehen immer dann, wenn die Beratung unzureichend ist.

Unsere Vertriebspartner haben genau hier den Kunden-Fokus und können für jeden Einsatz die Beratung bieten. Clark bildet zudem seine Partner fort, so dass die Qualität der Vertriebsmannschaften auf einem hohen Level gehalten werden kann.

Schönrock: Der Fehler besteht darin, dass nicht die Gesamtkosten inklusive des Fahrers betrachtet werden. Der Preis steht immer noch zu sehr im Vordergrund.

Schulan: Die meisten Fehler können bei der Spezifizierung und der Kapazitätsplanung gemacht werden. Hier ist die Beratungsdienstleistung der Hersteller gefragt. Aus diesem Grund schulen wir Vertriebsmitarbeiter regelmäßig und stellen somit ein Höchstmaß an Beratungskompetenz zur Verfügung.

Thum: Beim Kauf steht die Beratung an erster Stelle. Einsatz, Gerätetyp, Produktivität, Finanzierung und vieles mehr müssen genau unter die Lupe genommen werden. Dies alles bedarf eines entsprechenden Zeitaufwandes. Und da müssen beide Seiten kooperieren, sonst ist eine Fehlentscheidung schnell getroffen.

Wolf: Der Anschaffungs-Preis für Gabelstapler steht leider immer noch im Vordergrund. Die Servicekosten erhalten nicht den erforderlichen Stellenwert.

Wie wird sich der Staplermarkt Deutschland in den kommenden Monaten entwickeln und welche Empfehlungen geben Sie Ihren Kunden mit auf den Weg?

Baerwolff: 2009 wird für die gesamte Branche herausfordernd. Die konjunkturelle Situation erhöht den Kostendruck in allen Unternehmensbereichen. Daher beschäftigen sich viele Kunden mit Effizienz- und Liquiditätsoptimierungen. Wir empfehlen deshalb, gerade in diesen Zeiten das Gespräch über Optimierungsalternativen mit uns zu suchen.

Die weitere Entwicklung der Intralogistik lässt sich nur schwer abschätzen, da sich die Situation in der Wirtschafts- und Finanzwelt nahezu täglich verändert. Der langfristige Trend zeigt aber über die Jahre gesehen stetig nach oben; die Megatrends um die Themen Umwelt und Ressourcen werden nicht an Bedeutung einbüßen.

Heckert: Eine Reihe von Indikatoren sprechen dafür, dass die deutsche Volkswirtschaft ab dem 4. Quartal 2009 leicht wachsen wird. Der Markt für Flurförderzeuge wird aus unserer Sicht ab 2010 durch nachzuholende Ersatzinvestitionen an diesem Wachstum teilhaben. Allerdings gilt es zu berücksichtigen, dass geringere Kapazitätsauslastungen bei vielen Unternehmen frühere Expansionskonzepte infrage stellen, weshalb teure Erweiterungsinvestitionen vorerst fallen gelassen oder aufgeschoben werden.

Aus Käufersicht ist zur Zeit sicher ein idealer Zeitpunkt für Ersatzinvestitionen in Flurförderzeuge, da das Preisniveau mittlerweile den voraussichtlich niedrigsten Stand erreicht hat.

Idealerweise nutzen Unternehmen die ruhigere Zeit, um den innerbetriebliche Transporten mehr Aufmerksamkeit zu schenken. Materialflussanalysen zeigen Potenziale und helfen dabei, Anzahl, Art und Ausstattung der benötigten Flurförderzeuge den aktuellen Bedürfnissen des Betriebes optimal anzupassen.

Morat: Es kann davon ausgegangen werden, dass in den nächsten Monaten, Ende 2009, Anfang 2010, einer Stabilisierung auch wieder ein langsames Anwachsen des Marktes folgt. Neue innovative Techniken, neue Konzepte und die Notwendigkeit, sich neuen Umweltnormen anpassen zu müssen, werden Anlass für einen Austausch von überalterten Staplern oder energieineffizienten Geräten sein.

Schon heute zeichnet sich ab, dass im Verlauf der nächsten Jahre vermehrt energiesparende und umweltfreundliche Konzepte gefragt sein werden. Um so mehr sind Hersteller gefordert, die entsprechenden technischen Entwicklungen einzuleiten oder zu verstärken, um diesem Trend gerecht zu werden. Carer jedenfalls ist dafür explizit aufgestellt.

Oder: Wir gehen ab dem Jahr 2010 von einer Erholung aus. Allerdings rechnen wir damit, dass es einige Jahre dauern wird, bis das Niveau von 2007 wieder erreicht ist. Unseren Kunden empfehlen wir, die vielfältigen Formen zur Staplerfinanzierung zu prüfen und die kompetente Beratung der Linde-Händler sowie ihrer Mitarbeiter in Anspruch zu nehmen.

Rose: Die weltweite wirtschaftliche Situation hat im vollen Umfang auch die Flurförderzeug-Branche getroffen. Das laufende Jahr hat in der ersten Hälfte einen enormen Rückgang aller Märkte in ganz Europa verzeichnet. Für die zweite Jahreshälfte wird eine leichte Entspannung in Deutschland erwartet, die auch kleine Zuwächse mit sich bringt. Jedoch wird das hohe Niveau der letzten Jahre so schnell nicht wieder erreicht. Wir planen über das Gesamtjahr gerechnet mit einem Marktrückgang von 35 bis 40% im gesamteuropäischen Raum.

Unternehmen in Deutschland werden wieder investieren, und der Anteil von Miet- oder Leasing-Geräten wird entsprechend den Trends weiter zunehmen. Es empfiehlt sich in der aktuellen Situation, offene Beratungsgespräche hinsichtlich Finanzierung und Miete zu suchen.

Die Clark-Vertriebspartner haben Angebote für eine Vielzahl von Investitionsvorhaben. Das ist die Kundenerwartung, die wir mit unseren Finanzierungsmodellen und unserem Vertriebsnetz erfüllen können. Clark hat sich rechtzeitig durch entsprechende Maßnahmen weltweit auf die Marktentwicklung eingestellt und wird seinen Wachstumskurs auch unter diesen schwierigen Bedingungen fortsetzen.

Schönrock: Nach wie vor ist bei den Gegengewichtsstaplern der Abschwung deutlicher spürbar als bei der Lagertechnik. Der private Konsum ist noch nicht eingebrochen und die entsprechenden Branchen setzen vornehmlich Lagertechnik ein. Mit einem Anstieg der Arbeitslosigkeit im zweiten Halbjahr rechnen wir aber auch hier mit einem Abschwung und gehen davon aus, dass wir noch ein Jahr mit der Krise leben müssen.

Schulan: Wir gehen davon aus, dass sich die Märkte erst Mitte 2010 erholen. Unsere Empfehlung ist eine sorgfältige Analyse der Kapazitäten und des Kostenmanagements der im Einsatz befindlichen Flurförderzeuge. Crown bietet entsprechend integrierte Management-Systeme an, die diese Analysen durchführen und somit für eine größtmögliche Transparenz sorgen, egal an welchem Standort das Flurförderzeug betrieben wird.

Thum: Noch im Dezember gingen wir von einem Marktrückgang von rund 15% aus, mittlerweile sind 35 bis 40% als realistisch anzusehen. In den für alle Unternehmen schwierigen Zeiten gilt es, die Wirtschaftlichkeit der Staplerflotte in Augenschein zu nehmen und mit guter Beratung zu optimieren – zum Beispiel mit dem Warehouse-Simulator von Hyster. Der Simulator bildet ein Lagerhaus und seine Aufgaben realitätsgetreu ab und erlaubt es dem Benutzer, sich für den besten Lagerplan, die beste Personalbesetzung sowie die optimale Kombination der Lagergeräte zu entscheiden, indem er die Auswirkung jeder potenziellen Veränderung sichtbar macht.

Wolf: Bedingt durch den Preisverfall ist zu empfehlen, jetzt so zu investieren, dass der Fuhrpark mittelfristig zu optimalen Konditionen festgezurrt wird.

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