Konjunktur Industrie 4.0 heizt Intralogistikbranche an
Die Zeichen stehen auf Wachstum: Die deutschen Intralogistikanbieter haben 2016 ein geschätztes Produktionsvolumen von 20,8 Mrd. Euro erreicht – ein Plus von 1 % gegenüber Vorjahr. Für 2017 geht der VDMA-Fachverband Fördertechnik und Intralogistik sogar von einem durchschnittlichen Wachstum von 3 % aus.
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„Zwar sind die internationalen politischen und wirtschaftlichen Rahmenbedingungen weltweit nach wie vor unbeständig, der Bedarf an Industrie-4.0-fähigen Lösungen steigt jedoch deutlich an. Hier überzeugen die deutschen Hersteller mit ihrem hohen technologischen Standard und ihrer Qualität im internationalen Wettbewerb“, erklärt Dr. Klaus-Dieter Rosenbach, Vorstandsvorsitzender des Fachverbands Fördertechnik und Intralogistik und im Vorstand des Stapleranbieters Jungheinrich verantwortlich für das Ressort Logistiksysteme.
Deutsche Technik in Europa gefragt
Vor allem im europäischen Binnenmarkt ist der Bedarf an moderner und zukunftssicherer Intralogistik nach Angaben des VDMA hoch. Fast 60 % des Gesamtexportvolumens der deutschen Intralogistikanbieter geht in das europäische Ausland. Die deutschen Hersteller steigerten ihre Ausfuhren um 6 % auf 8,5 Mrd. Euro.
„Im europäischen Binnenmarkt erzeugt Industrie 4.0 mittlerweile einen enormen Sog. Immer mehr Unternehmen investieren in vernetzte Technogien für ihre Produktion und die damit verbundene Logistik. Das zeigt sich in den Auftragsbüchern der deutschen Hersteller, die dafür die entsprechenden Lösungen liefern“, sagt Rosenbach. Die Nachfrage in Abnehmerbranchen wie in der Automobilindustrie oder im E-Commerce ist ungebrochen hoch. „Wir erleben durch den wachsenden Onlinehandel sowie durch die zunehmend vernetzte Produktion einen Wandel im Materialfluss und in den Lieferketten. Diese Veränderungen können nur durch eine intelligente Intralogistik abgebildet und gestaltet werden“, so Rosenbach.
USA weiter spitze, China fällt zurück
Insgesamt ging der Export der deutschen Intralogistikhersteller 2016 leicht zurück. Sie führten ein Volumen von 13,5 Mrd. Euro aus und damit 2 % weniger als 2015. Wichtigster Handelspartner bleibt die USA, die Waren im Wert von 1.072 Mio. Euro abnahm. Es folgen Frankreich mit 898 Mio. Euro auf Rang 2 sowie Großbritannien mit 763 Mio. Euro auf Platz 3.
China rutscht hingegen auf Rang 6 ab, hier gingen die Exporte 2016 um 28 % zurück. „Das liegt zum einen daran, dass viele deutsche Hersteller mit eigener Produktion in China vertreten sind. Zum anderen beobachten wir, dass chinesische Hersteller den heimischen Binnenmarkt stärker bedienen als in der Vergangenheit“, erläutert Sascha Schmel, Geschäftsführer des VDMA-Fachverbands Fördertechnik und Intralogistik.
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