Industrie 4.0

Intelligente Fördertechnik macht die Produktion flexibler

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Fördermatrix ist deutlich flexibler als ein herkömmliches Fließband

Dass die Produkte am Ende wie von selbst die beste Route durch die Fabrik finden, daran arbeiten weitere Projektpartner unter Federführung der Lenze SE, einem Hersteller von Elektromotoren aus Aerzen. Ziel ist es, eine Fördermatrix zu entwickeln und zu konstruieren, die Produkte völlig flexibel verteilen kann (siehe Grafik). Möglich machen das zahlreiche Förderelemente, die sich unabhängig voneinander bewegen und dadurch mehrere Produkte gleichzeitig in unterschiedliche Richtungen verschieben oder auch drehen können. Das Zusammenspiel mehrerer dieser Förderelemente in einem Matrixverbund ermöglicht neben dem Transport von Produkten zusätzlich auch die Funktionen Sortieren, Ausschleusen, Orientieren, Puffern und Vereinzeln. Zur Koordination des komplexen Zusammenspiels dieser Förderelemente wird keine zentrale Steuerung benötigt, sondern die einzelnen Rollen bestimmen untereinander die optimale Route. Damit ist die Fördermatrix deutlich flexibler als ein herkömmliches Fließband.

Die Antriebstechnik, um jedes dieser Förderelemente einzeln anzutreiben und zu steuern, entwickelt die Lenze SE. Das Institut für Transport- und Automatisierungstechnik (ITA) der Leibniz Universität Hannover schreibt die Algorithmen, die zur selbstständigen Routenführung nötig sind, und die Dream Chip Technologies GmbH implementiert diese in die Hardware. Die Transnorm System GmbH baut schließlich einen Prototypen der Fördermatrix, der dann bei verschiedenen Anwendungspartnern getestet werden soll – unter anderem bei der Continental Automotive GmbH. Mit ihrer Praxiserfahrung aus der Produktion hilft sie von Anfang an dabei, die Anforderungen an das System zu definieren und später zu überprüfen.

Das Forschungsprojekt „Vernetzte, kognitive Produktionssysteme (netkoPs)“ ist am 1. November 2013 gestartet und läuft drei Jahre. Im Rahmen des Forschungsprogramms „Industrie 4.0“ wird es vom Bundesministerium für Bildung und Forschung gefördert und vom Projektträger Karlsruhe betreut. Von den Forschungsergebnissen sollen produzierende Unternehmen aus allen Branchen profitieren: Mit dem Vernetzungsmodul und der Fördermatrix lassen sich nach dem Willen der Forscher sowohl bestehende Anlagen nachrüsten als auch neue Fabriken planen. Fabriken, die mitdenken. (qui)

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