Investment Investitionssumme für Industrieimmobilien sinkt um 25 %

Redakteur: Gary Huck

Savills und Industrial Port haben den deutschen Logistik- und Industrieinvestmentmarkt in der ersten Jahreshälfte 2019 untersucht. Die Mieten könnten auch in diesem Sektor stark ansteigen.

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Das Transaktionsvolumen für Industrieimmobilien sank im ersten Halbjahr um 25 % im Vergleich zum Vorjahreszeitraum.
Das Transaktionsvolumen für Industrieimmobilien sank im ersten Halbjahr um 25 % im Vergleich zum Vorjahreszeitraum.
(Bild: Savills)

Zwischen Januar und Juli 2019 wurden laut Savills etwa 3,3 Mrd. Euro deutschlandweit in Industrieimmobilien investiert. Logistikimmobilien hätten dabei mit knapp 2,5 Mrd. Euro oder 76,3 % der gesamten Investitionssumme zu Buche geschlagen. Im Vergleich zur ersten Hälfte 2018 sank die gesamte Investitionssumme allerdings um gut 25 %. Nach Angaben von Peter Salostowitz, Geschäftsführer von Industrial Port, befindet sich der Investitionsumsatz trotz des starken Rückgangs immer noch auf einem hohen Niveau. „2019 ist im langfristigen Kontext bislang das drittstärkste Jahr aller Zeiten“, so Salostowitz.

Kaum noch geeignete Objekte

Der aktuelle Wert sei nicht auf eine nachlassende Nachfrage zurückzuführen, sondern spiegele den Angebotsmangel wieder. Das könnte man auch anhand des Renditenverlaufs beobachten. Mit 4,1 % Spitzenrendite hätte man ein neues Rekordtief erreicht. Savills rechnet im Laufe des Jahres sogar mit einem weiteren Rückgang auf 3,9 %. Das Problem läge darin, dass Investoren kaum noch geeignete Objekte finden, die den Anforderungen genügen. Nach Angaben von Bertrand Ehm, Director Industrial Investment bei Savills, ging das Investitionsvolumen lediglich in der Region Frankfurt/Rhein-Main nicht zurück.

Sowohl Durchschnitts- als auch Spitzenrenditen sind zwischen 2010 und 2019 kontinuierlich gesunken.
Sowohl Durchschnitts- als auch Spitzenrenditen sind zwischen 2010 und 2019 kontinuierlich gesunken.
(Bild: Savills)

Die Knappheit an passenden Objekten wirke sich vor allem auf Portfoliokäufe aus. Dieses Jahr entfielen darauf 1,4 Mrd. Euro. Letztes Jahr waren es noch 2,2 Mrd. Euro und 2017 sogar noch 4,4 Mrd. Euro, heißt es von Savills. „Trotz der geringen Verfügbarkeiten ist aktuell aber noch kein Ausweichen der Investoren festzustellen. Die Mehrheit der Anleger fokussiert auch weiterhin auf die Ballungszentren und geht dabei lieber das Risiko ein, Investitionspläne nicht erfüllen zu können“, erklärt Ehm.

Das Wachstum im E-Commerce kann in den nächsten Jahr zu einem größeren Bedarf an Logistkflächen führen. Ein Resultat daraus wären steigende Mieten. Laut IWP-Index wären diese bereits 2018 stärker als im langfristigen Durchschnitt gestiegen. Jan Stemshorn, Director und Teamleiter Industrial Agency bei Savills, prognostiziert: „Angesichts des geringen Angebots in den beliebten Lagen wird sich dieser Trend auch zukünftig fortsetzen.“ Bedenkt man jedoch die massiv gestiegenen Bau- und Grundstückskosten, spricht Stemshorn aber von einem erstaunlich moderaten Mietkostenanstieg.

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