Supply Chain Management Kampf mit den Supply Chains

Redakteur: Robert Weber

Rund neun von zehn Unternehmen (85%) haben in den vergangenen zwölf Monaten mindestens eine Unterbrechung ihrer Supply Chain erlitten. Für die von Zurich Financial Services gesponserte Studie des Business Continuity Institute (BCI) wurden Teilnehmer aus 62 Ländern befragt.

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Feuer, Wasser, Luft und Erde: Die Elemente greifen auch die Supply Chains an und zerstören weltweit Werte. (Bild: Zurich)
Feuer, Wasser, Luft und Erde: Die Elemente greifen auch die Supply Chains an und zerstören weltweit Werte. (Bild: Zurich)

Die Ergebnisse der Umfrage reflektieren auch die Ereignisse in Japan und Neuseeland. Die Erdbeben und der japanische Tsunami dieses Jahres wirkten sich auf 20% der befragten Unternehmen in insgesamt 18 Ländern aus.

Schlechtes Wetter stört Supply Chains am häufigsten

Widrige Witterungsverhältnisse waren – wie auch schon im Bericht für 2010 – die wichtigste Ursache von Störungen (51% der Nennungen). Außerplanmäßige IT- und Telekommunikationsausfälle stellten mit 41% der Nennungen die zweithäufigste Störung dar.

Cyberangriffe stiegen in der Finanzdienstleistungsbranche unter die drei führenden Störungsquellen auf. Vorfälle in der Supply Chain verursachten bei fast der Hälfte der Unternehmen Produktivitätsausfälle, höhere Produktionskosten (38%) und Einnahmeverluste (32% ).

Zu den längerfristigen Konsequenzen von Störungen in der Supply Chain zählen Verunsicherung der Aktionäre (19%), Rufschädigung (17%) und verstärkt zu erwartende aufsichtsbehördliche Kontrollen (11%). Für 17% der Umfrageteilnehmer beliefen sich die finanziellen Gesamtkosten des größten Einzelvorfalls auf 1 Mio. Euro oder mehr. Diese Zahl verdoppelt sich fast auf 32%, wo entsprechende Nachforschungen weniger robuste Versorgungsketten aufzeigten.

Nachwuchssorgen belasten Supply Chains

Zu den Bedrohungen, die derzeit an Bedeutung zunehmen, zählen Human-Ressources-Probleme: Der Verlust von qualifiziertem Personal und Kompetenzeinbußen rückte zwischen 2010 und 2011 von der 14. auf die 6. Stelle auf. Dies ist als Warnung zu verstehen, dass Entlassungen bei Zulieferern zunehmend Störungen verursachen.

Die Studie ergab zudem, dass 40% der Störungen unterhalb der Ebene der direkten Zulieferer auftreten, was verdeutlicht, wie wichtig ein Verständnis der Supply Chain ist. 74% der Teilnehmer stimmten mit der Aussage stark oder teilweise überein, dass Outsourcing und Just-in-Time- beziehungsweise Lean-Production-Strategien ihre Organisationen anfälliger für Störungen in der Supply Chain machen.

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