Sustainable Aviation Fuels Kann Luftfracht nachhaltig sein?

Von Brian Kowalke * Lesedauer: 3 min |

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Sustainable Aviation Fuels (SAF) sind ein wichtiger Hebel für nachhaltigen Luftfrachtverkehr. Bei der Lufthansa Cargo sind sie bereits im Einsatz. Doch zum Erreichen der CO2-Neutralität reicht das nicht: Entscheidend ist auch die transportierte Ware.

Klingt unwahrscheinlich, ist aber so: Per Luftfracht importierte Rosen haben einen siebenfach besseren „carbon footprint“ als in Europa gezüchtete Artgenossen.
Klingt unwahrscheinlich, ist aber so: Per Luftfracht importierte Rosen haben einen siebenfach besseren „carbon footprint“ als in Europa gezüchtete Artgenossen.
(Bild: Lufthansa Cargo)

Nachhaltigkeit und Luft(fracht)verkehr? Zwei scheinbar unvereinbare Begriffe. Doch hat sich viel getan: Sustainable Aviation Fuels, kurz SAF, ermöglichen heute CO2-neutrales Fliegen. Fossile Brennstoffe steigern den CO2-Gehalt in der Atmosphäre. Der Einsatz von SAF hingegen setzt im Verbrennungsprozess nur so viel CO2 frei, wie im Herstellungsprozess gebunden wurde. Das Ergebnis: eine nahezu neutrale CO2-Bilanz.

Neutral abheben mit SAF

Als eine der weltweit größten Frachtfluggesellschaften sieht sich die Lufthansa Cargo in der Verantwortung, nachhaltige Alternativen zu fossilem Kerosin aktiv zu fördern und einzusetzen. Das Unternehmen hat sich ambitionierte Klimaziele gesetzt. Bis 2030 soll der Carbon Footprint gegenüber 2019 halbiert werden, bis 2050 möchte die Lufthansa Cargo ihre Netto-Emissionen auf null senken. Der Einsatz von SAF spielt dabei eine wichtige Rolle, kann aber aus technischen Gründen noch nicht flächendeckend geschehen. Die Lufthansa Cargo setzt deswegen zusätzlich auf eine konsequente Flottenmodernisierung, CO2-Kompensation und verbesserte Kraftstoffeffizienz im Allgemeinen. Auch gezielte Maßnahmen bei Bodenprozessen und konkrete Klimaschutzprojekte sind für das Unternehmen wichtige Stellschrauben für mehr Nachhaltigkeit in der Luftfracht.

Nachhaltig? Es kommt auch auf die Ware an

Die Lufthansa Cargo bietet, gemeinsam mit DB Schenker, dem global führenden Logistikdienstleiter, die weltweit einzige regelmäßige Vollcharter-Frachtverbindung mit 100 Prozent SAF-Einsatz an. Alle Kunden der Lufthansa Cargo können sich für eine CO2-neutrale Beförderung ihrer Fracht entscheiden. Grundsätzlich kann der Luftfrachtverkehr eine nachhaltigere Alternative zu anderen Transportmethoden sein. Gerade bei eilbedürftigen Gütern bietet kein anderer Frachtweg eine vergleichbare Leistung. Beim Transport von Hilfsgütern, hochwertigen oder schnell verderblichen Waren, Tieren und Pflanzen kommt es auf Schnelligkeit, Sicherheit und Zuverlässigkeit an. Eben das, was die Lufthansa Cargo mit ihrem umfassenden Streckennetz anbieten kann. Und was ist Ware, die auf den ersten Blick absurd erscheint? Ein Beispiel sind Rosen, wie sie am Valentinstag besonders beliebt sind.

Boeing 777F und der Flug der Rosen

Viele der in Deutschland verkauften Rosen, auch abseits von Anlässen wie Valentinstag, stammen aus Afrika. Rund 8.000 Tonnen wurden im vergangenen Jahr von Amsterdam, Entebbe, Johannisburg und Nairobi mit Boeing-777F-Frachtern der Lufthansa Cargo nach Deutschland gebracht, die heute modernsten Frachter mit der besten Umweltbilanz. Die transportierten Blumen sind Ware eines deutschen Fairtrade-Unternehmens und generieren pro Jahr 1,5 Millionen Euro an Fairtrade-Prämien. Rosen gedeihen auch in Deutschland. Ein Anbau hierzulande im großen Stil verbraucht durch künstliche Beheizung und Beleuchtung jedoch sehr viel Energie. In Afrika übernimmt das fast komplett die Sonne. Dadurch beträgt der CO2-Ausstoß beim Anbau in Afrika, den Transport eingerechnet, nur ein Siebtel der Menge, die in Deutschland entstünde.

Nachhaltigkeit ist mehrdimensional

Besonders in der Transport- und Logistikbranche wird deutlich: Nachhaltigkeit ist mehrdimensional zu verstehen. Als Schnittstelle zwischen Produzenten und Lieferanten, Einkäufern und Endverbrauchern ist die Branche besonders angehalten, sich entlang der gesamten Wertschöpfungskette mit nachhaltigen Lösungen auseinanderzusetzen. Hierzu gehören, neben den ökologischen, auch ökonomische, soziale und ethische Ansatzpunkte. Die Lufthansa Cargo nimmt das ernst. Das Unternehmen will etwas bewegen, das Geschäftsfeld klima- und umweltfreundlich gestalten und die gesellschaftliche Entwicklung – vor allem in wirtschaftlich schwächeren Ländern – voranbringen. Dabei ist sie überzeugt: Jeder Beitrag zählt, denn Nachhaltigkeit gelingt nur gemeinsam.

* Brian Kowalke ist Senior Environmental Manager bei der Lufthansa Cargo AG in 60546 Frankfurt, Tel. +49 69 6960, lhcargo@dlh.de

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