Warehouse-Management-Software Lagerlogistik aus der Cloud

Von Rainer Barck

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Standortübergreifend koordinierte Prozesssteuerung bei der Kontraktlogistik mit mehreren Lägern bietet Full-Service-Dienstleistern wie der Nosta Group maximale Flexibilität, Transparenz und Kostenvorteile. Die Möglichkeit, das Warehouse-Management-System „PSIwms“ bei Nosta eigenständig zu konfigurieren, bildet einen zentralen Baustein für die Gestaltung kundenorientierter Lösungen.

Der Full-Service-Logistikdienstleister Nosta Group vertraut für seine standortübergreifende Lagerlogistik auf das Warehouse-Management-System „PSIwms“.
Der Full-Service-Logistikdienstleister Nosta Group vertraut für seine standortübergreifende Lagerlogistik auf das Warehouse-Management-System „PSIwms“.
(Bild: Nosta)

Mit den fünf Geschäftseinheiten Road, Sea & Air, Rail, Warehousing und Logistics deckt die 1978 gegründete Nosta Group, Osnabrück, das komplette Leistungsspektrum eines erfolgreichen Logistikdienstleisters ab. In der Kontraktlogistik etwa kombiniert die Unternehmensgruppe für ihre Kunden Leistungen aus den Bereichen Transportmanagement, Warehousing und Mehrwertdienstleistungen (VAS) zu passgenauen Lösungen mit maßgeschneiderten Logistikkonzepten über die komplette Supply Chain hinweg. Den zentralen Bestandteil bilden dabei die zwölf eigenen Lagerstandorte der Gruppe. Dort übernimmt Nosta mit Individuallösungen oder kosteneffizientem Multi-User-Betrieb von der Lagerung über die IT-gestützte Auftragsabwicklung und Kommissionierung bis hin zur Versandbereitstellung sämtliche Logistikdienstleistungen unter Berücksichtigung spezifischer Produkt- und Branchenanforderungen.

Informationstechnisches Herzstück für die logistischen Prozesse an den Lagerstandorten mit den komplexesten Materialflüssen bildet seit 2007 das Warehouse-Management-System „PSIwms“ der PSI Logistics GmbH, Berlin. „Mit kleinen Softwareanbietern und Insellösungen hatten wir zuvor schlechte Erfahrungen gemacht“, erläutert Rainer Mönnig, IT Application Manager Warehousing der Nosta Group. „Wir hatten eine Menge unnötiger Schnittstellen und keine Transparenz über Bestände und Prozesse. Bei der Auswahlentscheidung für ein neues Warehouse-Management-System waren daher Investitionssicherheit, Zukunftssicherheit und der Funktionsumfang, den der Produktstandard bietet, wichtige Entscheidungskriterien.“

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Das „PSIwms“ zählt mit seinem weit über die in der VDI-Richtlinie 3601 empfohlenen Kern- und Zusatzfunktionen für WMS hinausreichenden Funktions- und Leistungsumfang zu den modernsten und leistungsfähigsten Warehouse-Management-Systemen am Markt. Zu den Alleinstellungsmerkmalen gehören unter anderem ein adaptiver Auftragsstart, der bei der Prozesssteuerung mit leistungsstarker Künstlicher Intelligenz (KI) selbstständig viele Lagerkennzahlen nach konfigurierbaren Parametern ausbalanciert, um die Performance im Lager zu verbessern, oder der PSI Service Broker. Als Zwischenebene unter dem ERP-System koordiniert und steuert er die WMS mehrerer Standorte und initiiert automatisch die zum Betrieb notwendigen Materialströme zwischen den physischen Standorten – unabhängig davon, von welchem Hersteller die dort eingesetzten Softwarelösungen kommen. Damit ist das „PSIwms“ das unternehmensweit übergeordnete WMS. Es clustert mehrere physische Lager und ermöglicht eine durchgängige Vernetzung und Transparenz mit allen Vorteilen einer lagerübergreifenden Bestandsführung und -optimierung. „Ein hilfreiches Instrument bei der standortübergreifenden Prozesssteuerung wie auch bei der Gestaltung maßgeschneiderter Logistikkonzepte für unsere Kunden“, fasst Mönnig zusammen.

Flexibel zuschneiden

Zudem ist die Standardsoftware in ihrer Systemarchitektur hochgradig flexibel ausgelegt. Sie lässt sich komfortabel auf die jeweiligen Anforderungen oder geänderte Geschäftsprozesse zuschneiden und optimal in vorhandene Infrastrukturen integrieren. Dabei ist das System auf eine kundeneigene Konfiguration ausgerichtet. Nach einem Schulungsprogramm können die Anwender das „PSIwms“ eigenständig und weitgehend unabhängig vom Hersteller flexibel auf die individuellen Anforderungen hin zuschneiden. Vereinfacht werden derartige Prozesse durch die Entwicklung vollkommen neuer, bedienerfreundlicher Gestaltungsoptionen bei den grafischen Benutzerschnittstellen und Benutzeroberflächen – den sogenannten Grafical User Interfaces (GUI).

So können Nutzer des „PSIwms“ etwa mit dem PSI-Click-Design die Bedieneroberfläche der Systeme per Click sowie Drag and drop vollständig flexibel eigenständig gestalten und an ihre individuellen Anforderungen anpassen. Mit einem intuitiven visuellen Editor lassen sich damit etwa mehrere einzelne Dialoge und beispielsweise Menüs, Listen- und Tabellendialoge, Detailansichten und eigene Filterdefinitionen prozessorientiert in einer einzigen Maske kombinieren – und als individualisierte Profile speichern. In dieser neuen Maske sieht der jeweilige Anwender dann alle gewünschten Informationen direkt und kann per Click durch die Daten navigieren.

So auch bei Nosta. „Mit der Option zur Eigenkonfiguration konnten wir das ,PSIwms‘ über die Jahre hinweg eigenständig exakt an unsere Bedürfnisse anpassen“, sagt der IT Application Manager. Als hilfreich und zeitsparend benennt Mönnig dabei beispielsweise die Möglichkeit, CSV-(Caracter-separated-Value-)Dateien direkt in das „PSIwms“ importieren und sie darin nutzen zu können. Besonders bei den Prozessen des Alltagsgeschäftes in seinen staplergeführten Block- und Regallägern hat der Dienstleister die Möglichkeiten des Eigen-Customizing zu schätzen gelernt. „Aus Kapazitätsgründen kann es vorkommen, dass wir Mandanten von einem Standort in einen anderen umlagern müssen“, so Mönnig. „Mit ,PSIwms‘ geht das problemlos. Wir können Mandanten beliebig den Standorten zuordnen, jederzeit nachverfolgen, welcher Mitarbeitende welchen Mandanten an welchem Standort bearbeitet, und haben über alle Standorte hinweg eine vollständige Sicht beispielsweise auf Auftragsdaten und Bestände jedes einzelnen Mandanten.“

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Dabei ist das Multi-User- und Multi-Site-fähige „PSIwms“ lediglich ein Mal, im Osnabrücker Stammhaus der Nosta Group, installiert. Von dort werden die einzelnen Läger mit virtuell logisch getrennten Systemen geführt. Auf diese Weise sind versehentliche Manipulationen anderer Standorte nicht möglich. Die Komplettsicht ist nur definierten „Superusern“ zugänglich. Durch diese Systemgestaltung kann bei Bedarf auch jeder Standort einzeln heruntergefahren, gewartet oder in seinen Konfigurationen verändert werden. Beim Einspielen neuer Konfigurationen muss nur der jeweils betroffene Standort die IT kurzfristig herunterfahren.

In einer privaten Cloud gesteuert

Vorteile, die die Nosta Group mit der Upgrade- und Release-Fähigkeit des „PSIwms“ noch ausbauen konnte. Etwa alle drei bis fünf Jahre, so unterstreichen Experten angesichts der rasanten Technologieentwicklungen, sollte ein WMS mit dem Upgrade auf ein aktuelles Systemrelease und den aktuellen Stand gebracht werden. Besonderheit: PSI Logistics hat in der Produktentwicklung eine Trennung von Produktstandards und individuellen Konfigurationen vorgenommen. Vorteil: Bei einem Upgrade, dem Wechsel auf das aktuelle Release des Systems, können neue Funktionen des Produktstandards genutzt werden, die kundenindividuelle Anpassung bleibt erhalten.

Vor diesem Hintergrund hat Nosta sich 2016 zu einem Upgrade auf die aktuelle Version des „PSIwms“ entschlossen und überdies „als Option im Wartungsvertrag mit PSI Logistics ein zyklisches Upgrade vereinbart“, so Mönnig. Regelmäßig alle drei Jahre erhält der Logistikdienstleister damit seither die neuesten Funktionalitäten und Optimierungsoptionen des jüngsten Release. „Konfigurierbare Clients hier, eine neue Standardschnittstelle für das Versandsystem dort – manchmal nur Kleinigkeiten, die aber das Leben im operativen Betrieb deutlich einfacher machen“, erläutert Mönnig.

Von Osnabrück aus wird mit dem WMS unternehmensweit „die Lagerlogistik in einer privaten Cloud gesteuert“, so Mönnig – und er führt beispielsweise die Prozesse am Lagerstandort Ladbergen an. Bis zu 29.000 Palettenstellplätze sowie – je nach Kundenwunsch – Flächen für eine Fachbodenregalierung zur Kleinteilelagerung und für VAS stehen in dem auf bis zu 25.000 Quadratmeter erweiterbaren Multimandantenlager zur Verfügung. 2.400 verschiedene Artikel sind dort gelagert. „Ein großzügiges Multi-User Warehouse, das sich optimal für die Abwicklung aller gängigen B2B- und B2C-Geschäftsmodelle der Handelslogistik, des Versandhandels sowie anderer Branchen eignet“, sagt Mönnig.

Rund 40.000 Paletten werden in Ladbergen pro Monat umgeschlagen. Dabei sorgt das integrierte Staplerleitsystem (SLS) im „PSIwms“ für wegeoptimierte Transporte. „Für einen Mandanten führen wir mit dem ‚PSIwms‘ die Bestände sowohl in Ladbergen wie auch in einem externen ‚Überlauflager‘“, resümiert der IT Application Manager.

„Mit dem ‚PSIwms‘ lassen sich von Osnabrück aus die Prozesse und verfügbaren Ressourcen koordinieren sowie Umlagerungen, Versande, Lager- und Bestandsverwaltung steuern. Weitreichende Management- und Dispositionsfunktionen optimieren die Bestandshaltung. Mit der Update- und Release-Fähigkeit, der flexiblen Systemarchitektur und den Optionen zur Eigenkonfiguration lässt sich das System komfortabel auf die jeweiligen Anforderungen, geänderte Geschäftsprozesse, neue Produkte und Mandantenwünsche zuschneiden. Auf diese Weise unterstützt das ‚PSIwms‘ unsere Effizienz und Flexibilität auf operativer wie auch auf taktischer Ebene.“ ■

* Rainer Barck ist freier Fachjournalist in 22149 Hamburg. Weitere Informationen: PSI Logistics GmbH in 10178 Berlin, Tel. +49 30 28012850, info@psilogistics.com

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