Warentransport Logistik-Boom im Binnenhafen

Redakteur: Volker Unruh

Im Zuge der weltweiten Warenwirtschaft gewinnen nicht nur die Häfen an Europas Küsten konstant an Bedeutung. Angesichts drohender Straßenverkehrsinfarkte erhalten auch die Binnenhäfen als Material- und Container-Umschlagplätze einen immer größeren Stellenwert.

Anbieter zum Thema

Die Meldungen könnten unterschiedlicher kaum sein, und doch kommen sie aus derselben Branche: Während Rotterdam, der größte Seehafen Europas, für das erste Quartal 2009 mit 94 Mio. t abgefertigter Güter fast 11% weniger als im Vergleichszeitraum des Vorjahres beklagt, sonnen sich die Duisport-Gruppe und die Duisburger Hafen AG noch im Glanze ihrer Ergebniszahlen von 2008. Trotz eines starken Rückgangs des Welthandels sind es derzeit vor allem die Binnenhäfen, die positive Schlagzeilen liefern. Zunehmend entwickeln sie sich zu den Dreh- und Angelpunkten des europäischen Güterverkehrs.

Seehäfen stoßen an Kapazitätsgrenzen

Aufgrund des stark zunehmenden Welthandels der letzten Jahre sind die Seehäfen längst an die Grenzen ihrer Aufnahmekapazitäten für Container, Schütt- und andere Güter gestoßen. Der schnelle Abtransport aus den Hafenarealen hat absoluten Vorrang vor einem gezielten, empfängerorientierten Umschlag. Der findet inzwischen vor allem im Hinterland statt.

Von dieser Entwicklung hat besonders der Duisburger Hafen profitiert. Mit einem konsolidierten Umsatz – inklusive der Umsätze aus strategischen Beteiligungen von insgesamt 139 Mio. Euro – konnte die Duisport-Gruppe das Rekordergebnis von 2007 um 9% übertreffen.

Duisburger Hafen wächst überdurchschnittlich

„Trotz des zunehmend schwierigeren wirtschaftlichen Umfeldes, gerade in der zweiten Jahreshälfte 2008, ist es uns gelungen, das herausragende Ergebnis des Vorjahres nicht nur zu halten, sondern auch noch auszubauen“, kommentierte Erich Staake, der Vorstandsvorsitzende der Duisburger Hafen AG, das positive Ergebnis. „In den vergangenen sieben Jahren sind wir im kombinierten Bahnverkehr jedes Jahr deutlich zweistellig gewachsen“, so Staake weiter. „Durch die gesamtwirtschaftliche Entwicklung wird sich dieser Trend im laufenden Geschäftsjahr nicht wiederholen lassen, aber wir sind zuversichtlich, trotzdem besser als der Markt abzuschneiden.“

Jedenfalls ist der Hafen bestens für die Zukunft gerüstet. Allein im vergangenen Jahr investierte die Duisport-Gruppe 48 Mio. Euro in den Ausbau der Infra- und Suprastruktur. So ist der Hafen inzwischen durch eine neue Ost-Tangente mit seinen wichtigsten Bereichen direkt an das rechtsrheinische Verkehrsnetz angeschlossen.

(ID:296841)