Palettentausch Logistikbranche einigt sich
Es ist erstmals gelungen, branchen- und sektorenübergreifend Palettenqualitätsklassen zu definieren. Industrie, Handel und Dienstleistungsgewerbe verständigten sich kürzlich unter dem Dach von GS1 Germany auf eine gemeinsame Empfehlung für eine „kooperative, transparente Palettenbewirtschaftung“ in Deutschland, wie das Kölner Unternehmen mitteilt.
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Dass es erstmals gelungen ist, branchen- und sektorenübergreifend Palettenqualitätsklassen zu definieren, wird von GS1 Germany als erhebliche Erleichterung besonders in der Beschaffung und der Kommunikation zwischen den Prozessbeteiligten gewertet. Der Branche liegen nun ein standardisierter Qualitätsbegriff und klar abgestimmte Spielregeln für faires Palettenhandling vor. Eine Chance, den Konflikt um Qualität, Prozesse und Tauschrisiko zwischen den beteiligten Wirtschaftszweigen nach nunmehr 50 Jahren beizulegen.
Anwendungsempfehlung macht unterschiedliche Abwicklungssysteme transparent
Diese neue Efficient-Consumer-Response-(ECR-)Anwendungsempfehlung gilt für die Europalette und fokussiert die definierten Qualitätsklassen und die Ergebnisse aus der Prozessbetrachtung. Grundlage sind gemeinsam erarbeitete Prozesse, Klassifizierungen und Erkenntnisse.
Sie verdeutlicht weiterhin Stärken und Schwächen von verschiedenen Palettenabwicklungssystemen, wie Palettenschein, Kauf und Verkauf oder Tausch im offenen Pool. Unternehmen finden darin außerdem Hilfe zu Fragen über Vertragsvereinbarungen, zu Rechten und Pflichten im Rahmen der Palettenbewirtschaftung oder auch zum Ausgleich von Palettenschulden.
Kooperativer Palettenbewirtschaftung steht nichts mehr im Wege
Europaweit wird die Logistikwelt eindeutig dominiert vom offenen Europalettenpool mit der Europalette im Format 800 mm × 1200 mm. Es gibt kaum eine Branche in Industrie, Handel und Logistik, die nicht mit der Tauschpalette vertraut ist. Im offenen Kreislauf wechseln die Beteiligten aus Industrie, Handel und Logistik ihre Paletten untereinander aus, sodass es zu einer ständigen Rotation der Ladungsträger kommt.
Allgegenwärtig ist jedoch auch die Kritik am System: Nicht ausreichende gesetzliche Bestimmungen und fehlende abgestimmte Standardprozesse führen beim Palettentausch zu Konflikten zwischen den Beteiligten bezüglich der Qualität sowie der Kostenverteilung.
„Für die Lösung dieser Problematik und ihre Umsetzung ist in diesem Projekt die Grundlage geschaffen worden. Wenn alle beteiligten Sektoren sich an diesen gemeinsam erarbeiteten Lösungen orientieren, steht einer kooperativen Palettenbewirtschaftung in Deutschland nichts im Wege“, prognostiziert Sebastian Krug, Projektleiter ECR bei GS1 Germany.
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