Supply-Chain-Visibility Logistiker sehen Nachholbedarf

Redakteur: M. A. Benedikt Hofmann

Logistiker stufen die Transparenz in der eigenen Lieferkette mehrheitlich (54 %) nur als durchschnittlich oder gering ein. Zu diesem Ergebnis kommt die aktuelle Umfrage „BI-Reports und Kennzahlen in der Supply Chain“ des Softwareanbieters AEB, an der 48 Praktiker aus unterschiedlichen Branchen teilnahmen.

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Logistiker stufen die Transparenz in der eigenen Lieferkette mehrheitlich nur als durchschnittlich oder gering ein.
Logistiker stufen die Transparenz in der eigenen Lieferkette mehrheitlich nur als durchschnittlich oder gering ein.
(Bild: AEB)

Der Hauptgrund für eine suboptimale Lieferperformance sind für 44 % langsame interne Prozesse. Den größten Mehrwert für eine bessere Performance erhofft sich die Mehrheit (54 %) von Kennzahlen. In der Logistik entscheidet Schnelligkeit. Das gilt nicht nur für die physischen Prozesse, sondern auch für die Informationslogistik. Die richtigen Informationen zur richtigen Zeit sind im Logistik-Tagesgeschäft bares Geld wert. Trotzdem müssen Logistikmanager dringende operative und taktische Entscheidungen oft auf Grundlage von historischen Daten treffen, wie die Ergebnisse der aktuellen Umfrage von AEB zeigen.

Oftmals geringe Transparenz und hohe Fehlerquoten

  • Eine Mehrheit der Befragten beurteilt die Transparenz in der eigenen Lieferkette eher verhalten. 44 % stufen sie als durchschnittlich ein, 10 % gar als gering oder sehr gering. Über eine hohe Transparenz berichtete rund ein Viertel der Befragten (27 %), die Top-Note sehr hoch vergaben nur 17 %.
  • Der Hauptgrund für eine suboptimale Lieferperformance sind langsame interne Prozesse. Das gaben 44 % der Befragten an. Auch Bestelländerungen durch Kunden oder die Leistung der Transportunternehmen beeinflussen die Performance, liegen mit je 23 % aber deutlich dahinter.
  • Nur 8 % der Umfrage-Teilnehmer berichten über eine Fehlerquote bei den Lieferungen nahe null Prozent. 48 % gaben einen Wert von rund 10 %, über ein Viertel (29 %) einen Wert von rund 20 % an. Diese Ergebnisse zeigen, dass es bei der Lieferperformance deutliches Verbesserungspotenzial gibt.

Kennzahlen für bessere Performance

„What you can't measure you can't manage” – diese Controlling-Weisheit gilt im besonderen Maße auch für die Logistik, so AEB. Unternehmen müssen sinnvolle Kennzahlen finden und anwenden, damit sie ihre Leistungsfähigkeit überprüfen und verbessern können. In der AEB-Umfrage erhoffen sich die Teilnehmer den größten Mehrwert von Kennzahlen über die Lieferperformance (54 %), gefolgt von KPI zu Durchlaufzeiten (22 %) und zu Kosten (15 %). Auslastungsquoten landeten mit 8 % auf Platz vier.

  • Um derartige Kennzahlen zu erheben und auszuwerten, kommen in der Regel Reporting-Möglichkeiten der operativen Software- oder spezielle Business-Intelligence-Lösungen zum Einsatz. Für Letztere sehen über ein Drittel der Befragten (35 %) eine durchgängige Verfügbarkeit der Daten sowie eine einfache und aussagekräftige Visualisierung als wichtigste Anforderungen. Eine untergeordnete Rolle spielt bisher offenbar eine mobile Verfügbarkeit der Auswertungen.
  • Wichtig ist auch die Integration der Lösungen in die Prozesse und bestehende IT. Hier deckt die Umfrage großes Potenzial auf. Eine relativ hohe Zahl der Befragten sieht Business-Intelligence-Lösungen im eigenen Unternehmen als nicht genügend integriert an. Nur 4 % sprechen von einer sehr hohen, rund ein Viertel (25 %) von einer hohen Integration.

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