Lagerlogistik Mehr aus dem Kleinteilelager rausholen
Eine verdreifachte Lagerkapazität und kürzere Lieferzeit erreichte Minitec durch ein Umorganisieren seines Lagers mit automatischer Kommissionierung und integrierter Fördertechnik.
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Nur 1/3 der Lagerkapazität zu nutzen, ist ineffizient. Vor allem, wenn das Unternehmen wächst und kürzere Lieferzeiten sowie mehr Flexibilität gefragt sind. Also hat der Förder- und Montagetechnikhersteller Minitec sein 3600 m² großes Kleinteilelager neu organisiert. Aus dem statischen Lagersystem mit Fachbodenregalen wurde Kleinteilelager mit automatischer Kommissionierung und integrierter Fördertechnik.
Mit der hauseigener Fördertechnik automatisiert
Nun sorgt ein System aus vier Lagerliften mit einer Nutzhöhe von 9 m sowie einem Schüttgutlager mit jeweils eigenem Bahnhof für einen schnellen Zugriff auf die Bestände vom Wareneingang über die Kommissionierung, die Bereitstellung zur Verpackung bis zum Rücktransport der leeren Behälter. Alle Stationen sind mit der hauseigenen Fördertechnik automatisiert verbunden, von angetriebenen Rollenbahnen, Gurtförderer, Zahnriemenförderer bis pneumatischen Umsetzstationen. Insgesamt arbeiten 55 Elektromotoren im neuen Lager.
Die Ware kommt automatisch zum Mitarbeiter
Die Lagerlogistik funktioniert nun papierlos. Die Aufträge kommen aus dem ERP-System und werden bei Auftragsstart mit einem Kommissionierbehälter verheiratet. Dazu wird der gesamte Auftrag mit allen Positionen in einen Barcode auf der Behälteraußenseite übertragen. Die Behälter mit den Auftragsinformationen werden automatisch zum richtigen Bahnhof transportiert. An jedem Bahnhof sind fünf Pickplätze vorhanden, sodass zehn Aufträge gleichzeitig kommissioniert werden können. Die Ware kommt automatisch auf Tablaren aus dem Lagerlift zum Mitarbeiter. Mit einem Pick-to-Light-System und einem Laserstrahl werden die zu kommissionierenden Produkte und die Stückzahl angezeigt. Der Mitarbeiter hat lediglich die Freigabe des Behälters zu bestätigen, das System übernimmt danach selbständig die Navigation durch die Anlage zum nächsten Bahnhof oder der Ausgabestelle. 18 Barcodescanner erfassen die Kisten an jeder Weiche und entscheiden über die Transportrichtung.
Bestandskontrolle und Nachschubsteuerung immer aktuell
Zur Absicherung der Prozesssicherheit wurde auch die Lagerverwaltung mit einer neuen Software ausgestattet. Das Lagerverwaltungssystem (LVS) kommuniziert bidirektional mit dem ERP-System. Bestandsveränderungen werden ohne Zeitverzögerung im System berücksichtigt, damit ist jederzeit eine aktuelle Bestandskontrolle und Nachschubsteuerung gegeben. Selbst fehlende Lagerware wird berücksichtigt und bei späterem Wareneingang über eine Bypass-Steuerung direkt auf den Auftrag kommissioniert. Die integrierte Chargenverwaltung ermöglicht das chaotische Lagern der Waren mit dem Vorteil, den Lagerplatz optimal auszunutzen. Und last-but-not-least ist durch den kontinuierlichen Vergleich von Soll- und Ist-Bestand die Voraussetzung für die permanente Inventur gegeben. Die jährliche Inventur wird mit einem Knopfdruck erledigt.
Durch das neue Lagersystem wurde auf der gleichen Fläche die Lagerkapazität verdreifacht und die Pickleistung durch das „Ware zum Mann“-Prinzip und das Multi-Order-Picking wesentlich vereinfacht. Die durchschnittliche Durchlaufzeit für einen Auftrag wurde von vier Tagen auf einen Tag verkürzt. Neben der Optimierung der internen Prozesse und einer verbesserten Arbeitssicherheit konnte so auch der Kundenservice weiter verbessert werden.
* Weitere Informationen: Minitec GmbH & Co. KG in 66901 Schönenberg-Kübelberg, Tel. (0 63 73) 81 27
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