Mobiles Arbeiten Mehr Mobilität ermöglichen!

Von Franz Renger

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Das Jahr 2020 hat die gesamte Wirtschaft auf den Kopf gestellt. Eine der zentralen Entwicklungen: Mobiles Arbeiten hat erheblich an Bedeutung gewonnen. Dieser bereits zuvor eingeläutete Trend wurde noch erheblich beschleunigt. Davon können sowohl Beschäftigte als auch Arbeitgeber profitieren. Doch ist dies im Transportwesen sinnvoll? Ja, denn Mobilität und Konnektivität waren noch nie so wichtig.

Mobile Arbeitskräfte profitieren von digitaler Konnektivität. Die gesamte Transportkette lässt sich digital steuern.
Mobile Arbeitskräfte profitieren von digitaler Konnektivität. Die gesamte Transportkette lässt sich digital steuern.
(Bild: Kratzer)

Angesichts der vollkommen neuen Herausforderungen im laufenden Jahr hat sich die Logistik gedreht: Transporte fielen aus, es waren Einschnitte in der Infrastruktur zu verzeichnen. Die Anfälligkeit weltweiter Lieferketten wurde durch den Lockdown besonders im ersten Halbjahr 2020 augenfällig. Doch die Folgen waren weitreichender: Von heute auf morgen sahen sich Unternehmen aller Branchen gezwungen, ihren Mitarbeitern mobiles Arbeiten zu ermöglichen. Gerade im Umfeld von Industrie und Transporten waren die wenigsten darauf vorbereitet. Funktioniert das in der Logistik überhaupt?

Win-win-Situation

Klar ist: Es hat sowohl für Angestellte als auch für die Arbeitgeber Vorteile, wenn vollständig oder teilweise von zu Hause aus gearbeitet wird. Arbeitnehmer sparen sich den Arbeitsweg und sind in der Lage, ihre Arbeitszeit flexibler zu gestalten. Umgekehrt dürfen sich auch die Unternehmen freuen: Sie sparen Ressourcen, etwa in Form von Büroflächen – und damit letztlich bares Geld.

Während es in einer Reihe von Branchen auf der Hand liegt, dass Mitarbeiter in den eigenen vier Wänden tätig werden, sieht dies in der Logistik auf den ersten Blick anders aus: So ist es kaum denkbar, dass etwa Lagerarbeiter oder Fahrer von zu Hause aus arbeiten. Und doch haben auch Transportunternehmen immer mehr Möglichkeiten, Formen des mobilen Arbeitens zu etablieren. Dies betrifft nicht nur Zentralstabsfunktionen wie die Planung und Organisation, sondern auch operative Prozesse wie die Disposition – ebenso wie den Transport selbst.

Technologie mobilisiert die Logistik

Mit heutigen Technologien wird die Logistik immer mobiler. Wenn die gesamte Transportkette digital abbildbar ist, bedeutet dies: Alle Schritte lassen sich online steuern, und zwar von jedem internetfähigen Gerät aus – überall auf der Welt. Somit ist die gesamte Auftrags- und Tourenplanung vollständig „remote“ realisierbar, Vordisposition und Umdisposition sowie Monitoring und Dokumentation eingeschlossen. Selbst die Klärung von Schäden kann weithin unabhängig vom Arbeitsort abgewickelt werden. Und auch für Briefings ist keine Präsenz notwendig, für die Erstellung von Rechnungen ohnehin nicht. All diese und viele weitere Tätigkeiten sind unabhängig vom Arbeitsort ausführbar. Dabei profitieren gerade die Arbeitskräfte, die bereits mobil sind, von einer digitalen Konnektivität. So haben Fahrer ihre Touren mitsamt aller relevanten Daten stets per App auf dem Schirm. Welche Station ist als nächstes anzufahren, welches Tor und welche Rampe sind für den Lkw reserviert? All dies ist auf einen Blick sichtbar. Die Frage ist: Welche Voraussetzungen sind für mehr Mobilität in der Logistik notwendig?

  • Technologie: Damit Lieferketten „remote“ geplant, gesteuert und überwacht werden können, braucht es einen hohen Grad an Digitalisierung – und idealerweise auch an Automatisierung. Alle relevanten Informationen und Daten müssen punktgenau zur Verfügung stehen. Dabei ist Logistiksoftware gefragt, die eine Informationsübermittlung in Echtzeit ermöglicht. Mobile Apps helfen, alle Beteiligten ins Boot zu nehmen – es werden Schnittstellen geschaffen von Mitarbeitern am heimischen Schreibtisch zu solchen, die vor Ort im Betrieb arbeiten oder wichtige Funktionen in der Transportkette innehaben. Damit entstehen Verbindungen zwischen Akteuren in der Planung und Steuerung, im Lager, auf dem Hof und auf dem Transportweg. Dies gilt unabhängig vom Verkehrsmittel und weit über nationale Grenzen hinweg. Übrigens: Gerade in der Intralogistik beschleunigt ein hoher Automatisierungsgrad die Prozesse und hilft, Mitarbeiter zu entlasten. Auch so lassen sich Ressourcen einsparen.
  • Information und Koordination: Die Krise hat gezeigt: Digitale Kommunikation ist eine wertvolle Ergänzung zum persönlichen Austausch – und sie ist auch in der Logistik förderlich. Virtuelle Tools und Technologien legen somit eine Basis für mobiles Arbeiten und ebnen Transportunternehmen den Weg in die Zukunft. Um Vorgänge zu steuern, ist es unabdingbar, alle beteiligten Mitarbeiter einzubinden – unabhängig davon, von welchem Ort aus sie arbeiten. Eine Verbindung aus Online-Meetings, technologiegestütztem Austausch und persönlichen Treffen ist empfehlenswert, damit Informationen allen zugänglich sind, die sie benötigen. Bei allen virtuellen Möglichkeiten: Der persönliche Austausch sollte nicht vollständig entfallen, denn auch gute zwischenmenschliche Beziehungen sowie direkte Interaktionen zwischen Mitarbeitern sind wichtige Faktoren für wirtschaftlichen Erfolg. Die richtige Mischung bringt die bestmögliche Lösung. ■

* Franz Renger ist Logistikexperte bei der Kratzer Automation AG in 85716 Unterschleißheim, Tel. (0 89) 3 21 52-0, info@kratzer-automation.com

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