Leasing Mobile Roboter auf Zeit
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Der „As-a-Service“-Gedanke hält zunehmend auch im Robotikmarkt Einzug. Flexible Finanzierungsmodelle erleichtern insbesondere KMU den Einstieg. Leasingkonzepte haben auch in der Intralogistik Potenzial.

Während der Markt für Transportroboter anhaltend prosperiert, gewinnt auch die Option, Robotik als Dienstleistung in Anspruch zu nehmen, zusehends an Popularität. Dies zeigt die Entwicklung des Marktes für „Robots as a Service“ (RaaS). Das US-amerikanische Marktforschungs- und Beratungsunternehmen ABI Research prognostiziert, dass sich die Zahl der über Leasing verfügbaren Robotereinheiten von 4442 im Jahr 2016 auf 1,3 Mio. im Jahr 2026 vervielfachen wird. Im selben Zeitraum dürfte das Umsatzvolumen des entsprechenden Marktes auf knapp 30 Mrd. Euro wachsen. Kein Wunder, schließlich ist das Konzept einfach, erschwinglich und lässt Unternehmen ohne Verpflichtungen zu langjährigen Investments ihre ersten Schritte in der mobilen Robotik machen.
Eine nutzungsbasierte Finanzierung bietet Anwendern die Möglichkeit, den Einsatz der Roboter zu skalieren. So können Unternehmen nicht nur die Nutzungsdauer der ausgewählten Modelle individuell bestimmen, sondern auch die Zahl der geleasten Einheiten passgenau wählen. Dies gibt ihnen die Möglichkeit, kurzfristig auf Veränderungen in Kundennachfrage oder Marktgeschehen zu reagieren.
Mit Leasing Bedarf in Hochzeiten decken
Sinnvoll erscheint die Leasingoption beispielsweise für Onlinehändler, die in saisonal bedingten Hochzeiten wie dem Weihnachtsgeschäft wesentlich mehr Waren umschlagen müssen als im übrigen Jahresverlauf. Ihre internen Transportmittel dauerhaft aufzustocken, ist dann unnötig, da der Bedarf nur kurzzeitig gegeben ist. Mit RaaS haben solche Firmen die Möglichkeit, sich genau so lange Unterstützung zu holen, wie sie sie brauchen.
Ein weiterer Vorteil der Leasingfinanzierung liegt in ihrer Niedrigschwelligkeit, von der in besonderem Maße kleine und mittlere Betriebe profitieren. Oft ist es für diese ungleich schwieriger als für größere Firmen oder Konzerne, in den Kauf einer Robotiklösung zu investieren. Obgleich moderne kollaborierende Roboter einen schnellen Return of Investment versprechen, geht ihrer Nutzung eine finanzielle Vorleistung voraus. Für viele kleine und mittelständische Unternehmen stellt dies eine nicht zu unterschätzende Belastung dar. Leasing minimiert das Investitionsrisiko. Ohne große initiale Investitionen können sie von den Vorteilen der Automatisierung profitieren.
Roboter ausprobieren ohne langfristige Verpflichtungen
Die Nutzung auf Zeit gibt Unternehmen auch die Chance, die Roboter zunächst für sich auszuprobieren, ohne gleich eine langfristige Verpflichtung einzugehen. Durch den Einsatz geleaster Roboter entdecken Unternehmen möglicherweise Optimierungspotenziale in ihren Prozessen, die sie andernfalls nicht erkannt hätten. Entscheidet sich ein Anwender am Ende der Leasingperiode zum Kauf, werden die geleisteten Zahlungen zudem anteilig angerechnet. Somit stellt Leasing auch eine sinnvolle Option für Unternehmen dar, die mit der Kaufentscheidung noch warten und sich erst überzeugen wollen.
Hinzu kommt, dass die angebotenen Leistungspakete mehr als die bloße Roboternutzung umfassen: Wie bereits die Bezeichnung „Robots as a Service“ suggeriert, sind auch unterstützende Leistungen wie Systemintegration, Wartung und Instandhaltung enthalten. Ist ein Roboter defekt, kümmert sich also der Anbieter oder Vertriebspartner um die Reparatur, ohne dass für den Anwender unvorhergesehene Kosten anfallen. Zudem beziehen sich Leasingangebote stets auf das neueste Robotermodell. So sind Anwender automatisch auf dem aktuellen Stand der Technik und müssen nicht nach jedem Produkt-Update erneut investieren.
Mit Leasing neue Zielgruppen erschließen
Leasingmodelle können der Robotikbranche dabei helfen, neue Märkte und Zielgruppen zu erschließen – denn auch Unternehmen, für die die Investition in Automatisierung bislang nicht infrage kam, finden darüber einen niedrigschwelligen Zugang. Der Dienstleistungscharakter kann das unternehmerische Verständnis der Roboternutzung verändern und neue Wege aufzeigen, die Intralogistik kosteneffizient zu automatisieren.
Diesen Beitrag können Sie auch in einem E-Paper aus unserem Heftarchiv nachlesen: MM Logistik Ausgabe 002 2020
* Thomas Visti ist CEO von Mobile Industrial Robots ApS in 5000 Odense (Dänemark), Tel. (+45) 20 377 577, mail@mir-robots.com
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