Nur die Stimme zählt

Autor / Redakteur: Ralf Volker Schüler / Dipl.-Betriebswirt (FH) Bernd Maienschein

Mit der Einführung sprachgestützter Kommissioniersysteme erschließen sich immer mehr Logistikanwender Rationali-sierungspotenziale in Lager und Kommissionierbereich. Grundidee der Technologie ist, dass die Mitarbeiter Hände und Augen ergonomisch und nur für die Kernaufgabe – das Kommissionieren – einsetzen können.

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Die Voice-Technik erfreut sich zunehmender Nachfrage. Die Grundidee eines sprachgeführten Systems basiert auf der Anforderung, dass die Mitarbeiter ihre Hände und Augen „frei“ haben, um sie beispielsweise bei der Kommissionierung einzusetzen. Der Mitarbeiter erhält dabei eindeutige akustische Anweisungen und muss nicht zusätzlich Informationen beispielsweise visuell erfassen, um daraus seine weiteren Handlungen abzuleiten.

Die involvierten Mitarbeiter werden für die beleglose Arbeit mit sogenannten Voice-Clients ausgestatt, so dass sie über Datenfunk zum Beispiel mit dem Lagerverwaltungsrechner kommunizieren können. Zur Ausrüstung des sprachgesteuerten Personals gehören ein Headset, der zigarettenschachtelgroße Client, ein Akku sowie gegebenenfalls ein integrierter Strichcode-Scanner beziehungsweise andere dem organisatorischen Ablauf dienliche Komponenten.

Leistungsfähige Systeme am Markt

Im Zuge der allgemeinen Weiterentwicklung von Hardware und Software werden inzwischen sehr leistungsfähige Systeme angeboten. Aufgrund der technischen Möglichkeiten wird dabei die eigentliche Idee des ergonomischen Ansatzes ad absurdum geführt, indem beispielsweise vorhandenen Geräten eine weitere Funktionalität, die Spracherkennung, zugeführt wird. Außer den „reinrassigen“ Voice-Systemen werden Handgeräte oder sogar PDA angeboten. Leider bleibt dabei die Grundidee der Voice-Unterstützung auf der Strecke.

Den Kern der Voice-Systeme bilden die Spracherkennung, deren Umsetzung und die Programmierung. Dabei ist nicht das zu erstellende Sprachprofil das Maß aller Dinge, sondern die Aussage: Jeder kann ohne ein sogenanntes „Teaching“ mit dem System arbeiten, wie es vom Dortmunder Systemhaus Prologistik angeboten wird. „Sprecher-unabhängige Spracherkennung“ heißt der Schlüsselbegriff.

Für den Mitarbeiter macht sich der Einsatz bei leistungsbezogenem Lohn am Monatsende bezahlt – für das Unternehmen trifft dies nur zu, wenn die Flexibilität des Einsatzes der Mitarbeiter ohne zusätzliche Kosten gewährleistet ist. Zusätzliche Kosten fallen nicht nur durch zusätzliche Kopfhörer an, entscheidender sind sie im sogenannten, meist halbstündigen Teaching des Systems auf das Sprachbild des jeweiligen Anwenders. Das kommt besonders dann zum Tragen, wenn weitere Mitarbeiter als Leih- oder Fremdkräfte in Spitzenzeiten zum Einsatz kommen.

Prologistik-Lösung ist Sprecher-anabhängig

Aus dieser Erkenntnis heraus hat Prologistik ein Sprecher-unabhängiges Voice-System entwickelt. Sprecher-unabhängig im wörtlichen Sinn: Jeder kann mit einem x-beliebigen Gerät und einem vorhandenen Kopfhörer arbeiten. Dialekte, Geschlechter und Altersgruppen sind für eine jeweilige Sprache vorab berücksichtigt. Auch Variationen eines Sprachbildes, zum Beispiel bei einer Erkältung, werfen keine Probleme auf. Es spielen ausschließlich hygienische Gründe bei Verwendung und Wechsel eines Kopfhörers eine Rolle. Der Austausch der Muschelbezüge ist der einzige Aufwand und in kürzester Zeit erledigt.

Ein weiteres Kriterium ist in jedem Fall die Möglichkeit des Einsatzes der Bluetooth-Technik für die Anbindung der Kopfhörer und eventuell zu ergänzender Zusatzkomponenten wie Scanner, Drucker oder RFID-Lesegerät. Gerade in Bezug auf das andere Highlight der logistischen Evolution – RFID – gilt es, die technischen Voraussetzungen für die Anbindungsmöglichkeiten zu prüfen. Auch die Bluetooth-Technik ist in sofern ein wichtiges Kriterium, da selbst durch den Einsatz von industrietauglichen Kabeln und Steckverbindungen ein Kabelbruch nicht ganz auszuschließen ist.

Für den Anwender empfiehlt sich in jedem Fall eine logistische Beratung beziehungsweise Analyse im Vorfeld einer Installation. Mit dem Einsatz eines Voice-Systems kommt nicht eine zu integrierende, zusätzliche Hardwarekomponente ins Haus – vielmehr handelt es sich um einen innovativen Lösungsansatz, der bei richtiger individueller Betriebseinbindung ein erhebliches Optimierungspotenzial bietet. Dabei kann es durchaus sinnvoll sein, eine Koexistenz von Voice und Handgerät oder Bordcomputer zuzulassen.

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