Fördertechnik Orsay nutzt Fördertechnik von AMI im Osteuropa-Zentrallager
Die Modemarke Orsay expandierte in den vergangenen Jahren stark in Osteuropa. Das Logistikzentrum im polnischen Breslau wurde dabei zum einzigen Zentrallager ausgebaut. Die Fördertechnik im neuen Distributionslager und einen neuen Kartonverschließer lieferte AMI.
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Bis Ende 2008 hatte Orsay sein osteuropäisches Vertriebsnetz auf 233 Läden ausgebaut und im Lauf dieses Jahres kamen noch einmal mehrere Dutzend Filialen und Partnerstores dazu. In Westeuropa konzentrierte der Handelsspezialist für feminine Mode sein Engagement auf Deutschland, Österreich und die Schweiz - aus allen anderen Ländern zog man sich nach und nach zurück.
Über Jahre hinweg sind keine Ausfälle zu beklagen
Bereis 2002 hatte Orsay neben dem Firmensitz im baden-württembergischen Willstätt eine zweite Zentrale in Breslau, Polen, errichtet. Dieser Standort wurde im Lauf der Zeit so stark ausgebaut, dass dort ein zentrales Distributionslager entstand und die beiden bisherigen Lager in Willstätt-Eckartsweiler und Willstätt-Sand darin aufgingen.
Die Lagerfläche in Breslau wurde dafür von 6000 m² auf 36 000 m² erweitert. Die notwendige Fördertechnik lieferte die AMI Förder- und Lagertechnik GmbH aus Alpenrod im Westerwald. Zuvor hatte AMI bereits die beiden Lager in Eckartsweiler und Sand mit Fördertechnik ausgestattet. „In diesen Lagern gab es über Jahre hinweg keinerlei Ausfälle bei der Fördertechnik, und auch der Service der Firma AMI hat uns überzeugt“, erklärt Orsay-Warehouse-Manager Laurent Dossmann die Entscheidung für den Anbieter.
Kapazitäten im Lager sind flexibel anpassbar
Auf Hunderten von Metern transportieren Rollen- und Gurtförderer die Textilien von Arbeitsstation zu Arbeitsstation. Das Intralogistik-Konzept in Breslau ist so angelegt, dass Kommissionierung, Endkontrolle und Versand bei Bedarf modular erweiterbar sind. So kann der Modehändler die Kapazitäten im Lager flexibel an sich verändernde Anforderungen anpassen. Zuletzt wurde beispielsweise der Kommissionierbereich erweitert sowie die Bereiche Endkontrolle und Verpackung auf die dreifache Kapazität ausgebaut.
Damit war das Lager optimal für die Übernahme der Kapazitäten aus Eckartsweiler gerüstet: 3 Mio. Artikel lagern hier, täglich werden durchschnittlich 10 000 Picks kommissioniert. Bevor auch die Aufgaben des Lagers in Sand auf das Breslauer Zentrallager übergingen, wurde noch eine automatische Sortieranlage in den Materialfluss integriert. Durch die Zentralisierung der Lagerstandorte in Breslau sinken die Logistikkosten nach Angaben des Unternehmens um 50%.
Staudrucklose Rollenförderer verhindern Beschädigungen
„Da die Textilien direkt in die Versandkartons kommissioniert werden, war es wichtig, zwischen Kommissionierung, Versand und Endkontrolle einen geregelten Warenfluss zu integrieren. Auf diesen Strecken setzen wir deshalb staudrucklose Rollenförderer ein, damit die Kartons während des Transports nicht zerdrückt oder anderweitig beschädigt werden“, erklärt AMI-Geschäftsführer Stefan Brenner.
Kommissioniert wird die Ware mit Handwagen. Anschließend erfolgt an langen Reihen von Tischen die Feinkommissionierung. Jeweils zwischen zwei Tischreihen läuft ein Gurtförderer, der fertig kommissionierte Kartons der Hauptförderstrecke zuführt. Hier kommen die staudrucklosen Rollenförderer ARFS 50-130 von AMI zum Einsatz. Die Tragrollengerüste sind im Inneren mit Hubsegmentbalken ausgestattet. Diese ermöglichen über einen elektropneumatischen Mechanismus das Anheben der Tragrollen, um so die transportierte Ware zu stoppen.
Gurtförderer mit integrierten Wäge-Einheiten versehen
Dieser Vorgang wird von einem Sensorventil im Inneren des Tragrollengerüsts gesteuert. Die Signale aufeinander folgender Sensoren sind so gekoppelt, dass die Kartons einzeln zum nächsten freien Platz transportiert werden. So gelangt die Ware zur Endkontrolle. Hier installierte AMI Gurtförderer mit integrierten Wäge-Einheiten. Da das Gewicht der einzelnen Produkte im Lagerverwaltungssystem hinterlegt ist, wird an dieser Stelle über die Gewichtskontrolle des Kartons überprüft, ob alle Positionen kommissioniert wurden.
Treten Abweichungen auf, wird der entsprechende Karton auf eine Nicht-in-Ordnung-(NIO-)Strecke ausgeschleust und manuell überprüft. Alle anderen Kartons werden — nun wieder auf staudrucklosen Rollenförderern — zu dem automatischen Kartonverschließer und Umreifer transportiert. Nach der Kennzeichnung der Kartons mit Versandetiketten werden die Touren (zur Zeit noch manuell) auf Europaletten sortiert. Diese Aufgabe übernimmt künftig die Sortieranlage, die bisher in Eckartsweiler im Einsatz war.
Anlagenerweiterungen werden im laufenden Betrieb durchgeführt
„Erweiterungen der Anlage führen wir natürlich im laufenden Betrieb durch. Da Orsay seine Filialen just in time beliefert, ist eine längere Unterbrechung der Lagerabläufe nicht möglich. Orsay benötigte deshalb einen Partner mit langjähriger Erfahrung bei Umbauten und Modernisierungen im laufenden Betrieb“, erklärt Brenner die Projektanforderungen an sein Unternehmen.
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