Versandlogistik

Otto zündet „KEP-Rakete“

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Technik sucht lokalen Zusteller in Echtzeit

Die SaaS-(Software-as-a-Service) Plattform verbindet die Kapazitäten von lokalen Kurierdiensten, die am gleichen Tag ausliefern, und stützt sich dabei auf einen kombinierten Fuhrpark mit Tausenden von Fahrzeugen. „Die Technik von Shutl passt sich in Echtzeit an die individuellen Lieferungen an. Wir suchen das bestmögliche Kurierunternehmen, das in puncto Handling, Liefergeschwindigkeit, Preis und Qualität uns und unsere Kunden überzeugt“, erklärt Westlake.

Die Briten erlauben es Lieferanten, auf der Plattform zu konkurrieren und mit freien Kapazitäten Geld zu verdienen. Der Kunde bewertet nach der Auslieferung den Service des Dienstleisters. So filtert Shutl die guten, schnellen von den schlechten und langsamen Zustellern. „Lieferanten, die die Regeln des Service Level Agreement (SLA) einhalten, werden bei künftigen Auslieferungen damit belohnt, dass sie eine höhere Marge verlangen können, als Lieferanten, die weniger gute Leistungen erbringen“; bringt des Westlake auf den Punkt.

Zehn Pfund zusätzlich für einen schnellen Pullover von Aurora Fashion

Gegenwärtig arbeiten die KEP-Revoluzzer mit dem britischen Multichannel-Einzelhändler Argos, mehreren kleineren Einzelhändlern und dem Modehändler Aurora Fashion zusammen. Knapp zehn Pfund kostet der 90-Minuten-Service bei Aurora, berichtet das Branchenmagazin „Der Handel“. In mittlerweile sechs britischen Städten bietet das Fashionhaus seinen Kunden diesen außergewöhnlichen Logistikservice an.

„Wir müssen den Kunden die größtmögliche Flexibilität bieten. Wenn sie nachmittags etwas einkaufen und das schon abends anziehen können, ist das ein Kauferlebnis der besonderen Art“, erklärte Hash Ladha, verantwortlich für das Multichannel-Geschäft bei Aurora, gegenüber dem Magazin.

Zehn Pfund für 90 Minuten? Wer will das bezahlen, fragt sich so mancher. Doch Allason ist von seinem Konzept überzeugt und auch in Deutschland will er seine Shutl-Rakete starten. „Momentan konzentrieren wir uns noch auf unser Geschäft im Vereinigten Königreich, bevor wir weiter expandieren“, unterstreicht der Marketingmanager.

Doch Shutl-Boss Allason macht gegenüber dem Magazin „Der Handel“ auch deutlich: „Die meisten Händler in Deutschland können nicht zeitnah feststellen, welche Ware in welcher Filiale vorhanden ist.“ Auch der Bundesverband Internationaler Express- und Kurierdienste e.V. ist anscheinend noch nicht so weit, denn „das von Ihnen angesprochene Thema ist bei uns im Verband derzeit nicht auf der Agenda“, erklärte eine Sprecherin gegenüber MM Logistik.

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