Pharmaindustrie Pharma-Supply-Chains gewinnen an Bedeutung
Der globale Pharmamarkt steht vor großen Veränderungen. Das Wachstum mit Pillen und Salben findet in Zukunft in den sogenannten Pharmerging Countries statt. Die etablierten Märkte verlieren. Die Pillenproduzenten müssen ihre Supply Chains in den Fokus rücken.
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„Die großen Pharmakonzerne haben nur eine Chance, die bevorstehenden Herausforderungen wie den Aufstieg der Pharmerging Markets, Gesundheitsreformen, den Ablauf des Patentschutzes oder die Konkurrenz durch Generika zu bewältigen: eine stärkere Zusammenarbeit mit Drittanbietern und ein differenziertes Management von Netzwerken mit einem immer größeren Anteil an externen Partnern“, sagt Michael Jarosch, Partner und Leiter des Beratungsbereichs Pharma bei der Strategie- und Organisationsberatung Camelot Management Consultants. Die Berater haben zusammen mit der ESB Business School und des SP Jain Institute of Management and Research die Studie „Drug Supply 2.0“ veröffentlicht.
Geschäftsmodelle werden überdacht
Bis zum Jahr 2013 werden allein die BRIC-Länder (Brasilien, Russland, Indien und China) die traditionellen Märkte hinsichtlich ihres Marktwachstums überholt haben, so die Autoren. Ein Drittel der weltweiten Pharmaproduktion wird dann aus Schwellenländern stammen. „Das macht es unmöglich, die Veränderung der globalen Lieferketten zu ignorieren”, erklärt Jarosch. „Die Pharmaunternehmen haben bereits begonnen, ihre Geschäftsmodelle neu auszurichten und ihr Kapital entsprechend umzuverteilen. Die Kooperation mit Drittanbietern ist der einfachste Weg, um in neue oder unsichere Märkte vorzustoßen, zumal einige der neuen Märkte dazu übergehen, ihre heimische Pharmaindustrie mit protektionistischen Maßnahmen wie Übernahmebeschränkungen oder Importverboten zu schützen.“
Supply-Chain-Manager stehen im Fokus
Die Neuausrichtung hat Konsequenzen für die Produktion, den Materialfluss, die Logistik und die Supply Chains. „An der Spitze des Aufbaus und Managements eines globalen Lieferketten-Netzwerks werden bei den Konzernen die Supply-Chain-Verantwortlichen stehen. Die lokalen Produktionsverantwortlichen verlieren an Bedeutung“, prophezeit Ulrich Korneck, Experte für Contract Manufacturing und External Supply bei Camelot Management Consultants. Der Camelot-Studie zufolge verfolgen die Pharmakonzerne mit der Auslagerung hauptsächlich Synergien und den Zugang zu externem Know-how (100 %), die Reduktion eigener Kapazitäten (87,5 %) und niedrigere Lohn- und Produktionskosten (86 %).
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