Supply-Chain-Management Piraten vor Westafrika? Logistiker haben keine Sorgen wegen Mali
In Mali kämpfen französische Truppen seit einigen Tagen gegen islamistische Terroristen. Das Binnenland soll kein zweites Somalia werden, heißt es in den offiziellen Verlautbarungen. An der Ostküste Afrikas überfallen Piraten seit Jahren Containerschiffe. So weit wird es in der Region um Mali wohl nicht kommen. Trotzdem: Die Elfenbeinküste fürchtet den Terror.
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Der Verband Deutscher Reeder sieht keinen Zusammenhang zwischen der Situation in Mali und möglichen Piraterieaktivitäten in der Region. Westafrika sei schon ein Fahrgebiet deutscher Reeder und es gebe im Golf von Guinea auch Piraten-Vorfälle, aber das betreffe vor allem die direkten Küstenstaaten, heißt es.
Küstenanrainer in Westafrika sehen sich von Islamisten bedroht
Nichtsdestotrotz: Der Verband „beobachtet die Situation“, erklärte ein Sprecher gegenüber MM Logistik. Dass die Situation in Mali auch die Nachbarstaaten Malis umtreibt, darunter direkte Küstenanrainer, bestätigt Alassane Ouattara, Präsident der Elfenbeinküste im Gespräch mit dem „Spiegel“. Mali sei „eine sehr gefährliche Situation für eine Reihe von Staaten in der Region, auch für die Elfenbeinküste“, sagte der Politiker. Die Staaten in der Region „fürchteten die Islamisten“. Das komplette Interview lesen Sie hier.
Der Blick der Weltöffentlichkeit liegt dabei wohl vor allem auch auf Nigeria, dessen Regierung seit Jahren gegen islamistischen Terror vorgeht. Ein zweites Afghanistan kann sich der Staatslenker Ouattara aber nicht vorstellen.
Piraterie vor den Küsten Westafrikas noch sehr überschaubar
Beim Afrika-Verein der deutschen Wirtschaft e.V. sehen die Verantwortlichen es ähnlich wie ihre Kollegen vom Reederverband. Ein Sprecher bestätigte Piratenaktivitäten im Golf von Guinea, aber die Situation in Westafrika sei nicht vergleichbar mit den Vorfällen vor der Küste Somalias. „Das Thema Piraterie ist sehr überschaubar“, hieß es aus der Pressestelle.
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