Exportmärkte Polen benötigt moderne Logistikausrüstung

Autor / Redakteur: Stéphane Itasse / Stéphane Itasse

Polen ist in mancher Hinsicht das logistische Zentrum Europas, auch aufgrund großer Investitionen in gewerbliche Lagerflächen. In den vergangenen fünf Jahren sind sie um fast 75 % gewachsen und erreichten 2018 16,9 Mio. Quadratmeter.

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Polens Logistikbranche wächst und wächst – und braucht entsprechende Ausrüstungen.
Polens Logistikbranche wächst und wächst – und braucht entsprechende Ausrüstungen.
(Bild: Baumalog)

Die Entwicklung der Lagerinfrastruktur zeigt die wachsende Nachfrage nach Outsourcing durch Logistikunternehmen. Allerdings bevorzugen es die meisten Unternehmen, die Effektivität ihrer Logistik selbst zu überwachen. Sie stehen vor Herausforderungen insbesondere durch die Tendenz zu einer starken Individualisierung der Produkte, wobei die Kosten auf einem wettbewerbsfähigen Niveau gehalten werden müssen.

In der Fertigung bedeutet dies, dass die ständige Versorgung einzelner Maschinen und Fertigungszentren mit Materialien, Komponenten und Betriebsmitteln sicherzustellen ist. In der Lagerphase hingegen muss das Logistiksystem in der Lage sein, die Identifizierung und korrekte Sortierung und Montage der produzierten Produktion nach Aufträgen und den Bedürfnissen der Kunden zu übernehmen.

Logistikaufgaben werden auch in Polen komplexer

Die Logistik umfasst viele Bereiche des Unternehmens – Planung, Produktion, Lagerwirtschaft, Marketing und Buchhaltung. Die wachsende Komplexität der logistischen Aufgaben führt dazu, dass Unternehmer immer häufiger in spezialisierte Software investieren und dass sie auch immer häufiger Geräte wie Roboter, Industriemanipulatoren, automatisierte Regalbediengeräte, Hebezeuge, Förderbänder, Sortierer, Lader oder Gabelstapler kaufen. Die Entwicklung der Automatisierung ist sichtbar. Trotz gewisser Fortschritte arbeiten jedoch 80 % der polnischen Unternehmen immer noch ohne die Unterstützung fortschrittlicher Technik. Die Automatisierung der Logistik für Industrie 4.0 ist in Polen noch selten.

Laut dem Institut für Logistik und Lagerwesen in Poznan produziert Polen unter anderem:

  • Lagerregale,
  • Ladeeinheiten (Container und Paletten),
  • Transportmittel wie Gabelstapler,
  • Regalbediengeräte, die eine Lagerung bis zu einer Höhe von 45 m ermöglichen und in einem automatischen Zyklus arbeiten,
  • Hebezeuge,
  • Kräne,
  • Förderbänder,
  • Lader und
  • Hilfsgeräte.

Die Lagerregale werden von circa 170 Unternehmen, hauptsächlich aus dem KMU-Sektor, geliefert. Eine ähnliche Zahl von Unternehmen liefert Gabelstapler, während die Lizenz zur Herstellung von Paletten vom Typ ULC von 41 Unternehmen gehalten wird. In diesem Zusammenhang basiert die Versorgung des polnischen Marktes hauptsächlich auf der inländischen Produktion. Es sind aber auch ausländische Produkte erhältlich, sowohl westliche Marken als auch aus Asien.

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Bei technisch anspruchsvollen Produkten der Automatisierung und Robotik kehrt sich dieses Verhältnis um. Hier dominieren etablierte Lieferanten, die Beteiligung polnischer Ingenieure und IT-Spezialisten ist gering. Allerdings ist die Aktivität polnischer Unternehmer bei der Systemintegration spürbar. Sie entwerfen Anwendungen für spezifische Aufgaben, liefern Software und Zusatzausrüstung, realisieren individuelle Systeme und bieten Service und technischen Support.

Um logistische Prozesse zu integrieren, können Unternehmer auf Standard-ERP-Systeme (Enterprise Resource Planning) zurückgreifen, die unter anderem das Modul Lagerwirtschaft beinhalten. Sie können sich auch für den Einsatz eines Lagerverwaltungssystems (WMS) entscheiden – mit viel weiter entwickelten Funktionen zur Unterstützung aller Prozesse im Zusammenhang mit dem Zu- und Abfluss von Produkten aus dem Lager.

In der Praxis kann sich das ERP-Modul für kleine und mittlere Unternehmen als ausreichend erweisen, während das WMS für die komplexe Steuerung der Lagerwirtschaft eingesetzt wird.

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