Schwergutstapler Präzises Container-Handling mit Stapler-Power

Von Reinhard Irrgang

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Containerstapler sind unverzichtbare Transportmittel für und in Logistikterminals. Bis zu 52 Tonnen beträgt beispielsweise die Tragkraft von Vollcontainerstaplern, mit denen sich die 40-Fuß-Boxen vom Schiff auf Lkw oder Waggon umladen lassen. Und mit Leercontainergeräten lassen sich bis zu neun Container übereinander stapeln.

Die Leercontainerstapler DCG 100 von Kalmar bieten 10 Tonnen Tragkraft und 18,5 Meter Hubhöhe.
Die Leercontainerstapler DCG 100 von Kalmar bieten 10 Tonnen Tragkraft und 18,5 Meter Hubhöhe.
(Bild: Kalmar)

HCS, die 1978 gegründete Hamburger Container Service GmbH, betreibt auf 125.000 Quadratmetern das größte terminalunabhängige Containerdepot in Hamburg. Bis zu 14.500 TEU lagern auf dem weitläufigen Gelände im Stadtteil Neuhof. Große Reedereien lassen bei HCS ihre Containerbestände lagern und verwalten. 90 Prozent der Boxen werden auf der Straße transportiert, zudem werden Bahn und Binnenschiff genutzt. Um täglich 1.000 Container und Flats ein- und auszulagern, werden zwölf Leercontainerstapler und Reachstacker eingesetzt, die bis zu 3.000 Stunden pro Jahr leisten. HCS-Geschäftsführer Dr. Roland Karnbach achtet auf modernste Technik, größtmögliche Umweltverträglichkeit und Ergonomie. Zu den bevorzugten Lieferanten zählt Kalmar mit drei Leercontainerstaplern des Typs DCG 100-45 ED 7/6 mit 18.500 Millimetern Hubhöhe. Dazu beigetragen hat die solide Umsetzung des von Karnbach entwickelten Container-Checkerschutzsystems.

Ampel zeigt Twistlock-Verriegelung an

Im Februar 2020 lieferte Kalmar zwei neue Leercontainerstapler DCG 100 zum Stapeln von zwei über sechs Containern, die mit dem Container-Checkerschutzsystem ausgestattet sind. Dieses besteht aus zwei hydraulisch ausfahrbaren Sperren, die ein Absenken des Spreaders während des Checkvorgangs verhindern. Zusätzlich werden am Stapler sämtliche Fahr- und Lenkbewegungen für die Dauer des Checkvorgangs blockiert. Überzeugt hat Kalmar mit dem in nur neun Sekunden aktivierten System, das im Vergleich zu anderen Lösungen einen erheblichen Zeitvorsprung bringt. Leercontainerstapler haben ein komplexes Anforderungsprofil, gilt es doch, zwei 12.000 Millimeter lange Container über bis zu sechs Container und damit 18 Meter anzuheben. So verfügen alle Geräte von Kalmar über „Ampeln“ zum Anzeigen der Twistlock-Verriegelung und besonders verwindungssteife Masten für schnelle Arbeitsspiele.

Hoch hinaus – auch im Doppelpack: ein Leercontainerstapler von Svetruck im Einsatz.
Hoch hinaus – auch im Doppelpack: ein Leercontainerstapler von Svetruck im Einsatz.
(Bild: Svetruck)

Der DCG 100 bietet 10.000 Kilogramm Hubkraft und ist mit einem Stufe-V-Volvo-Motor des Typs TAD871VE mit 185 Kilowatt und Dana-Lastschaltgetriebe mit Lock-up sowie der modernsten Kessler-Vorderachse ausgestattet. Das einteilig geschweißte Chassis aus kräftigen Stahlprofilen mit Quertraversen vorne und hinten bildet den äußerst stabilen und gut ausgeglichenen Rahmen. Hohes Arbeitstempo bei gleichzeitig niedrigem Energieverbrauch ist garantiert. Die klimatisierte Komfortkabine EGO des 7.000 Millimeter langen und 6.750 Millimeter breiten Staplers ist erhöht auf dem Kontergewicht montiert und bietet sehr gute Rundumsicht.

Generationswechsel in Minden

Der 2003 gegründete Stadthafen Minden ist das Containerdrehkreuz in Ostwestfalen. Der 3 Hektar große Containerterminal schlägt jährlich 180.000 TEU um. Seit Jahren ist man Kunde von Konecranes und setzt derzeit vier Reachstacker sowie zwei Frontstapler ein. Vor rund einem Jahr wurde der Generationswechsel hin zu den neuen HVT-Reachstackern vollzogen. HVT steht für „Hydromechanical Variable Transmission“.

„Der Mindener Hafen ist ein wichtiges Containerdrehkreuz“, so Björn Riesner, Leiter der Hafenbetriebe. „Unsere Reachstacker arbeiten 2.500 bis 3.000 Stunden pro Jahr. Mit dem neuen SMV 4531 TC 5 sparen wir im Vergleich zur Vorgängerserie mit ZF-Wandlergetriebe rund 40 Prozent Kraftstoff. Wir verbrauchen je nach Fahrer zwischen 15 und 11 Liter pro Stunde, die konventionellen Stacker liegen bei 18 bis 20 Litern.“

Die Fahrer loben die leisen Maschinen, da beim Anfahren nicht erst Vollgas gegeben werden muss, um den Wandler mit Öl zu füllen. Weitere Vorzüge sind die sanfte, stufenlose Beschleunigung, das leichte Reversieren und das schnelle Abbremsen des nur mit einem Fahrpedal ausgestatteten Staplers.

Die mit HVT ausgerüsteten Reachstacker benötigen im Vergleich zu Containerstaplern mit Wandlergetrieben bis zu 40 Prozent weniger Kraftstoff.
Die mit HVT ausgerüsteten Reachstacker benötigen im Vergleich zu Containerstaplern mit Wandlergetrieben bis zu 40 Prozent weniger Kraftstoff.
(Bild: Konecranes)

Verbaut sind ein kleinerer Volvo-Stufe-V-Motor mit 235 Kilowatt, eine Dana-Rexroth HVT R2-20 mit drei Vorwärts- und zwei Rückwärtsgängen sowie die klassische Kessler-D102-Antriebsachse. Der 72 Tonnen schwere Stapler wird standardmäßig mit dem neuen Elme-Spreader 817-MPS ausgeliefert. Über das elektronische Überwachungssystem „TrueConnect“ können Betreiber und Servicepartner sämtliche Performancedaten online auslesen. Servicepartner ist der Linde-Händler Neotechnik aus Bielefeld, der ständig zwei Techniker vor Ort stationiert hat.

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HVT verbessert die Fahreigenschaften über das gesamte Einsatzspektrum: Bei sehr geringen Fahrgeschwindigkeiten sind die Stapler einfach steuerbar und die Fahrer erreichen eine hohe Positioniergenauigkeit. Bei höheren Fahrgeschwindigkeiten werden die Fahrbereiche ohne Zugkraftunterbrechung durch einen synchronen Schaltvorgang der beteiligten Lamellenkupplungen gewechselt.

Ergonomische Fahrerkabine

Die Hyster Big Trucks mit Tragfähigkeiten bis zu 52 Tonnen sind für schwere Lasten und harte Einsatzbedingungen gebaut. Das Angebotsspektrum umfasst Leercontainerstapler mit 6 bis 7 Tonnen Tragfähigkeit und Handling bis zur dritten oder vierten Stapelhöhe sowie Geräte mit 8 bis 11 Tonnen Tragfähigkeit und Stapelhöhe sechs bis acht. An Vollcontainerstaplern stehen acht Modelle mit Tragfähigkeiten von 40 bis 52 Tonnen zur Verfügung und die Reachstacker bieten 46 Tonnen Tragfähigkeit in der ersten Reihe.

Die Leercontainerstapler 3/4 hoch mit den Typenbezeichnungen H6XD-12EC3 und H7XD-12EC4 verfügen über ein robustes Chassis und eine breitere Antriebsachse, ein schwerlastfähiges Hubgerüst und einen Seitenspreader mit beweglichen, vertikal angeordneten Twistlocks. Die Teleskop-Seitenspreader gibt es in den Ausführungen 586TB für die Einzelaufnahme von leeren ISO- und Binnencontainern bis zu 8 Fuß 6 Zoll sowie 588TB für die Einzelaufnahme von leeren ISO-Containern.

Die ergonomische Fahrerkabine bietet ein Dachfenster aus Panzerglas, gewölbte Front- und Heckscheiben und Stahltüren mit gehärtetem Sicherheitsglas sowie mehr Platz im Innenraum und den größten Einstiegsbereich der Branche.

Hyster bietet Leercontainerstapler für das Stapeln von bis zu acht Containern übereinander an.
Hyster bietet Leercontainerstapler für das Stapeln von bis zu acht Containern übereinander an.
(Bild: Hyster)

Die Leercontainerstapler 6/9 hoch der Typen H8XD-EC6 – H11XD-ECD9 mit 8 bis 11 Tonnen Tragfähigkeit sind speziell für schnellen und zuverlässigen Umschlag in Containerdepots konzipiert. Angeboten werden vier Geräte für das Stapeln von bis zu acht Containern übereinander (einzeln aufgenommen) und fünf Geräte für das Stapeln von bis zu neun Containern übereinander (zweifach aufgenommen).

In jeder Lastposition hat der Fahrer freie Sicht auf die Twistlocks oder Haken am Spreader. Die „Kühlcontainerkorrektur“ erlaubt bei Lasten mit verlagertem Schwerpunkt das Nachjustieren über den Seitenschieber. Die Canbus-Steuerung und das digitale Armaturenbrett mit Twistlock-Anzeige erleichtern das Verriegeln der Lasten.

Leistungsdaten auf Knopfdruck

Für die einfache oder zweifache Aufnahme von Leercontainern sind die Teleskop-Seitenspreader je nach Anwendung mit vertikalen Twistlocks oder Haken- und Seitenklemmhaltern ausgestattet und in unterschiedlichen Modellen verfügbar. Eine große, klappbare Motorhaube und abhebbare Frontabdeckungen vereinfachen den Zugang zu Motor, Hydraulik und anderen wichtigen Komponenten. Die Fahrerkabine bietet die gleichen Features wie bei den leichteren Leercontainerstaplern. Zudem bietet sie einen seitlich verschiebbaren Sitz, eine verstellbare Lenksäule und ergonomische Bedienelemente. Auf dem Farbdisplay kann der Fahrer die Leistungsdaten auf Knopfdruck abrufen.

Hyster bietet acht Vollcontainerstapler-Modelle mit Tragfähigkeiten von 40 bis 52 Tonnen. Die Geräte mit der Typenbezeichnung H40-52XD-16CH sind konzipiert für das „Stapeln in der ersten Reihe und durchsatzstarken Containerumschlag und sind auch als Alternative zu Reach-Stackern einsetzbar, wenn keine Containerstapelung in zweiter und dritter Reihe erforderlich ist“.

Mit Hubgerüst und Spreader stapeln die Maschinen drei bis fünf beladene Container in der ersten Reihe übereinander und sparen dabei bis zu 20 Prozent Kraftstoff ein. Cummins-Motoren QSL 9L bieten mit moderner Steuerung, Common-Rail-Hochdruck-Kraftstoffeinspritzung und Turboladern mit variabler Turbogeometrie eine hohe Leistung sowie ein starkes Drehmoment bei niedrigem Kraftstoffverbrauch und langer Lebensdauer.

Svetruck bietet im Vollcontainer-Gerätebereich sieben Stapler mit Tragkräften von 32 bis 52 Tonnen an.
Svetruck bietet im Vollcontainer-Gerätebereich sieben Stapler mit Tragkräften von 32 bis 52 Tonnen an.
(Bild: Svetruck)

Die für den Schwerlast-Containerumschlag entwickelte Baureihe verfügt serienmäßig über einen integrierten Spreader für 20 und 40 Fuß große ISO- und Binnencontainer, ausgestattet mit mechanisch oder hydraulisch gesteuerter Seitenneigung. Dazu gehören hydraulische Schwenkfunktionen, Schwanenhalsträger mit Seitenneigung sowie automatische Twistlock-Funktionen mit vier Pendelverriegelungen.

Ein lastabhängiges Kühlsystem reduziert den Kraftstoffverbrauch. Zudem verringert der „ECO-eLo“-Leistungsmodus des Staplers den Energieverbrauch, ohne die Leistung zu beeinträchtigen.

Standsicher bis ganz oben

Svetruck, die Staplermanufaktur aus Ljungby in Südschweden, vertreibt über seine deutsche Tochtergesellschaft in Hamburg neben Frontstaplern bis zu 70 Tonnen Tragfähigkeit und Logstackern ebenfalls Leercontainerstapler. Diese werden in zwei Baureihen angeboten. Die erste umfasst die Staplertypen 16 CS-4-H und 16 CS-5-H für das 4- beziehungsweise 5-fach-Stapeln von Standardleercontainern der Maße 8 Fuß 6 Zoll bis 9 Fuß 6 Zoll sowie von Kühl- und Tankcontainern. Die Baureihe basiert auf einem 16-Tonnen-Frontstapler-Chassis mit einer 3.500-Millimeter-Kesser-Wet-Disc-Antriebsachse und ist mit einer 6-fach-Bereifung in der Größe 12.00 × 20 Zoll ausgestattet. Je nach Bedarf kann die Fahrerkabine im vorderen oder mittleren Chassisbereich angebracht werden.

Zur zweiten Baureihe der Leercontainerstapler zählen die Typen ECS-5H, ECS-6H und ECS-7H. Die Geräte werden für die 5-7-fache Stapelung eingesetzt; beim Einsatz eines Seitenspreaders mit Haken und zusätzlicher seitlicher Klammerverriegelung ist auch die Zweifachaufnahme möglich.

Neuer Spreader für Linde-Großstapler
Für leere ISO-Container

Mit dem neuen Teleskop-Seitenhub-Spreader lassen sich leere ISO-Container auf einfache Weise aufnehmen und absetzen.
Mit dem neuen Teleskop-Seitenhub-Spreader lassen sich leere ISO-Container auf einfache Weise aufnehmen und absetzen.
(Bild: Linde-MH)

Die Diesel-Großstapler Linde HT100D bis HT180D mit hydrodynamischem Antrieb sind in vielen Häfen Europas im Einsatz. Hier spielen sie ihre Vorzüge aus, wenn schwere Güter oder Leercontainer über längere Strecken zu transportieren sind. Für einen noch flexibleren Einsatz hat Linde Material Handling nun einen neuen Teleskop-Seitenhub-Spreader für leere ISO-Container im Programm. Die Eigenfertigung kann für 20- und 40-Fuß-Container eingesetzt werden. Das schlanke Rahmendesign lässt dem Bediener große Sichtfelder, die ihm ein sicheres und schnelles Handling von Containern mit unterschiedlichsten Abmessungen erlauben.

Der schwimmend gelagerte Spreader sorgt für ein einfaches Aufnehmen der Container, selbst auf unebenem Untergrund. Die elektronische Steuerung überwacht kontinuierlich den Zustand des Spreaders und steuert die Twist-Locks. Kontrollleuchten zeigen dem Bediener an, ob das Anbaugerät korrekt aufgesetzt und verriegelt ist.

Beim Aufnehmen und Absetzen der Güter und Leercontainer hilft zudem die kompakte, sichtoptimierte Geometrie der Großstapler von Linde. Zudem sind die Fahrzeuge mit Tragfähigkeiten von 10 bis 18 Tonnen komfortabel ausgestattet und verfügen über zahlreiche Funktionen, die einen hohen Grad an Sicherheit im Betrieb ermöglichen. So ermöglicht das Panzerglas dem Fahrer eine freie Sicht nach vorn und schützt ihn vor eventuell herabfallenden Gegenständen. Die großen Türen der Kabine ermöglichen auch zur Seite eine nahezu uneingeschränkte Sicht auf das Arbeitsumfeld.

Durch die sichtoptimierte Konstruktion des Staplers kann der Fahrer unnötige Körperbewegungen vermeiden, gleichzeitig profitiert er vom ergonomischen Design der geräumigen Kabine mit großem Fußraum. Armlehne, Lenksäule und Sitze lassen sich in der Höhe verstellen und alle Bedienelemente sind einfach zu erreichen. Die vibrationsarme Kabine vermindert Erschütterungen, die auf den Fahrer einwirken. Lange Wartungszyklen von bis zu 1.000 Betriebsstunden tragen zu einer hohen Verfügbarkeit im Betriebsalltag sowie reduzierten Servicekosten bei.

Das modulare Grundkonzept der Stapler ermöglicht die anwendungsspezifische Konfiguration der Fahrzeuge. Zudem sind viele Optionen und Varianten verfügbar. Die Motoren von Mercedes Benz (MTU) und Cummins erfüllen die Emissionsrichtlinien der aktuellen EU-Stufe V. Beide Motoren verfügen über ein Abgas-Nachbehandlungssystem mit Dieselpartikelfilter sowie einen SCR-Katalysator.

Diese Baureihe mit 6-fach-Bereifung der Größe 14.00 × 24 Zoll basiert auf der Chassisbaureihe der 20-25-Tonnen-Frontstapler. Die Kessler-Wet-Disc-Antriebsachse mit einer Achsbreite von 4.100 Millimetern bietet die Voraussetzung für optimale Standsicherheit bis in die obersten Lagen. Für perfekte Sichtverhältnisse ist die Kabine grundsätzlich oberhalb des Lenkachsenbereiches platziert.

Wie Svetruck meldet, werden die Stapler „zurzeit serienmäßig mit einem Volvo-Motor der Abgasnorm Tier V ausgerüstet“. Das eigene D5-System überwacht und übermittelt als elektronisches Kontroll- und Anzeigensystem via CAN-Bus dem Fahrer und dem Servicepersonal über einen 10-Zoll-Monitor in der Bedienerkabine alle wichtigen Daten der Betriebszustände. ■

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