Indenttechnik RFID in der Entsorgungslogistik

Autor / Redakteur: Marcel Rüdiger / Volker Unruh

Sammel- und Transportbehälter sind in der Abfallentsorgung rauen Bedingungen ausgesetzt. Zur Steuerung der automatisierten Arbeitsprozesse müssen sie daher robust und widerstandsfähig gekennzeichnet werden.

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Das Logistikzentrum der Karl Meyer Umweltdienste Hessen in Fernwald bei Gießen ist mit fortschrittlicher Technik ausgestattet. 1200 Boxen werden hier täglich automatisch identifiziert, gewogen, entleert und gereinigt.

Der Inhalt der Behälter besteht überwiegend aus zusammengepressten und entwerteten PET-Flaschen, die im Einzelhandel gesammelt werden. Es gibt aber auch Boxen mit Verpackungs- und Lebensmittelabfällen, bei denen das Verfallsdatum abgelaufen ist.

Im Logistikzentrum des Umwelt- und Entsorgungsdienstleisters durchlaufen die Stapelboxen eine computergesteuerte Prozessstrecke, die von der Identifikation über die Entleerung bis zur vollautomatischen Waschstraße reicht. Hinzu kam jetzt eine Behälterkennzeichnung mit einem RFID- Datenträger.

Neuartiges Tauschsystem erfüllt strenge Hygieneanforderungen

In enger Zusammenarbeit mit namhaften Lebensmittelhandelsketten erarbeitete Meyer Umweltdienste ein neues Konzept zur Entsorgung von PET und anderen Abfällen aus Lebensmittelmärkten. Um die strengen Hygieneanforderungen zu erfüllen, wurde ein Tauschsystem auf Basis von leicht zu handhabenden Kunststoffboxen entwickelt, die nach jeder Entleerung gereinigt werden.

Diese Form der Entsorgungslogistik ist neu in der Entsorgungswirtschaft. In Fernwald wurde 2008 eigens dafür eine moderne Anlage gebaut und das bundesweit erste Logistikzentrum für Stapelboxen in Betrieb genommen. Bis zu 1200 Behälter werden dort täglich automatisch nach enthaltenen Fraktionen getrennt, gewogen, entleert und gereinigt. Die mechanische Beanspruchung der Boxen ist dabei sehr hoch. Zur dauerhaften und zuverlässigen Kennzeichnung jedes Behälters erhielt jede Box einen RFID-Datenträger.

Bei den Transpondern hat sich das Entsorgungsunternehmen aufgrund der guten Lesbarkeit, der hohen Beständigkeit und der einfachen Montagemöglichkeit für den Smart-Dome-Epoxy von der Smart-Tec GmbH & Co. KG aus Oberhaching entschieden. Bei diesem Typ ist der Chip in wasser- und reinigungsmittelresistentes Epoxydharz eingebettet, das ihn vor mechanischen und chemischen Belastungen schützt. Zudem ist der Smart-Dome-Epoxy temperatur- und witterungsbeständig. Form, Größe und Befestigungsart wurden auf die Meyer-Boxen abgestimmt.

Transponder durch zusätzliche PU-Schicht UV- und witterungsbeständig

Darüber hinaus erhielten alle Standorte und alle beteiligten Fahrer RFID-Datenträger zur eigenen Identifikation im IT-System. Die Standorte wurden jeweils mit einem Smart-Dome-Classic gekennzeichnet, einem selbstklebenden, dreifarbig bedruckten Etikett mit integriertem Transponder, der durch eine zusätzliche PU-Schicht sowohl UV- und witterungsbeständig als auch vor Verkratzen oder Verwischen geschützt ist. Die Fahrer bekamen einen robusten RFID-Schlüsselanhänger. Statt nun wie bisher Lieferscheine zu schreiben, erfassen die Fahrer jetzt Standorte und Boxen mit einem RFID-Handlesegerät.

In der Anlage der Meyer Umwelttechnik werden die Boxen automatisch identifiziert und entsprechend der Daten in den RFID-Handlesegeräten der Fahrer behandelt. Abschließend werden diese Daten zusammen mit der erfassten Wiegenote für die Kundenabrechnungen verwendet. So kann der gesamte Boxenumlauf von der Aufstellung einer Leerbox bis zur automatischen Behandlung in der Logistikanlage lückenlos erfasst und dokumentiert werden.

Marcel Rüdiger ist Projektmanager bei der Smart-Tec GmbH & Co. KG in 82041 Oberhaching.

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