Handhabung Roboterlösung für die flexible Handhabung von Fässern

Autor / Redakteur: Bettina Neubauer und Gerd Trommer / Rüdiger Kroh

Mit zwei Robotern wurde eine Anlage zum Handling von Kegs (Kleinfässer) wieder an die Marktanforderungen angepasst. Die beiden Sechsachser handhaben Fässer in drei unterschiedlichen Größen, ohne dabei den Greifer zu wechseln. Zudem übernehmen sie auch das Palettenhandling.

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Bild 1: Statt der auf DIN-Kegs begrenzten Palettenanlagen übernehmen jetzt zwei Roboter das Ent- und Beladen inklusive Palettenhandling.
Bild 1: Statt der auf DIN-Kegs begrenzten Palettenanlagen übernehmen jetzt zwei Roboter das Ent- und Beladen inklusive Palettenhandling.
(Bild: ABB)

Das Bierfass-Handling bei der Badischen Brauerei Rothaus hatte seine Grenzen erreicht. Bei der genutzten Keg-Anlage erwies sich vor allem die Beschränkung der Palettieranlage auf Fässer einer bestimmten Norm als Problem und die bisherige Effizienz des Verarbeitens genügte nicht mehr. In einer Analyse wurden die Merkmale der neuen, flexibleren Anlage bestimmt. Überzeugt hat die Experten von Rothaus dann der Lösungsvorschlag der Albert Frey Dienstleistungs AG.

Zwei Industrieroboter IRB 6640 von ABB übernehmen das Ent- und Beladen

Statt der auf DIN-Kegs begrenzten Palettenanlage übernehmen jetzt zwei Industrieroboter IRB 6640 von ABB das Ent- und Beladen. Sie handhaben alle Kleinfässer wie DIN- und Euro-Kegs unterschiedlicher Größen für 20, 30 und 50 l – und dies, ohne die Greifer umstellen zu müssen.

Das Beispiel Rothaus zeigt die Vielseitigkeit und Lernfähigkeit der Roboter für flexible und miteinander verknüpfte Aufgaben. Der erste Roboter vereinzelt die gestapelten Warenträger und entleert sie anschließend von den Kegs. Funktionsgerecht mit dem Ventil nach unten gelangen die Gebinde auf das Transportband. Eine Prüfeinrichtung ist integriert. Am Ende der Anlage greift der zweite Roboter die gefüllten Kegs und setzt sie auf eine leere Palette. Sobald diese voll beladen und versandfertig ist, holt er selbsttätig die nächste. Sollten Fehler beim Reinigen oder Füllen auftreten, sondert der Roboter das Fass aus.

Speziell für robotergestützte Prozesse wie diesen hat ABB die Simulations- und Offline-Programmiersoftware Robot Studio entwickelt. Sie überzeugte sowohl die Anwender bei Rothaus als auch die Systempartner von Albert Frey. Eine Stärke der Software ist der unterbrechungsfrei laufende Roboterbetrieb. Der Nutzer visualisiert die geplanten Abläufe am PC, fügt zeitsparend vorhandene Programmmodule ein und kann so Kollisionsrisiken erkennen und vermeiden.

Handhabungskapazität der IRB 6640 beträgt bis zu 235 kg

Bis zu 235 kg beträgt die Handhabungskapazität der IRB 6640. Damit eignen sich die Roboter für Anwendungen wie das Handling schwerer Gegenstände, aber auch für die Maschinenbedienung oder für Materialbearbeitungen. Ihre relativ zur Leistung geringe Eigenmasse von, je nach Ausführung, 1300 bis 1400 kg ermöglicht eine hohe Energieeffizienz. Die Softwarefunktionen True Move und Quick Move gewährleisten hohe Bahngenauigkeit bei maximaler Geschwindigkeit.

* Bettina Neubauer ist Mitarbeiterin der ABB Automation GmbH, Unternehmensbereich Robotics, Mannheim. Gerd Trommer arbeitet als freier Journalist.

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