Verladetechnik Schonender Transport von Papierrollen bei der automatischen Lkw-Verladung

Für Weig-Logistik entwickelte und realisierte Hörmann Logistik ein automatisches Lkw-Beladungssystem für Papierrollen. Das Beladungssystem soll ein beschädigungsfreies Handling und einen schonenden Transport der Rollen bei kürzesten Be- und Entladezeiten ermöglichen.

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Weig-Karton betreibt am Standort Mayen westlich von Koblenz eines der größten Werke in Europa zur Herstellung von Recycling-Karton. Die Produktionskapazität für Faltschachtelkarton, Gipskarton und Testliner beträgt 600 000 t pro Jahr.

Verzicht auf manuelle Ladungssicherung aus Gründen der Zeitersparnis

Die Kartonproduktion von Weig und das Logistikzentrum des Unternehmens sind 6 km voneinander entfernt und über öffentliche Verkehrswege verbunden. Diese Wegstrecke wird mit einem Lkw-Shuttle überbrückt, das die fertig produzierte und geschnittene Rollenware zur Einlagerung ins Logistikzentrum bringt.

Bei der Erstellung des Shuttle-Konzepts galt es für Hörmann Logistik, München, für eine Reihe von Anforderungen eine optimale Lösung zu finden. Zu berücksichtigen waren die automatische Be- und Entladung, das Handling von Papierrollen mit unterschiedlichen Breiten und Durchmessern sowie die Rollengewichte von bis zu 3,5 t pro Rolle. Um kurze Beladungszeiten zu gewährleisten, wird auf manuelle Ladungssicherung verzichtet. Im Shuttle sollte eine möglichst hohe Zuladungs-Nutzlast möglich sein und die beschädigungsfreie Behandlung der Papierrollen bei Ladung und Transport waren selbstverständlich.

Stationäres Be- und Entladesystem mit ausgeklügelter Rollenaufnahme

Diese Parameter konnte kein auf dem Markt vorhandenes Beladesystem erfüllen, weshalb das Weig-Team gemeinsam mit Hörmann Logistik ein innovatives, eigenes Konzept erarbeitete. Entstanden ist ein stationäres Be- und Entladesystem in Form von verfahrbaren Skates, bei minimalen Installationen auf dem Lkw-Trailer mit einer materialschonenden, ausgeklügelten Rollenaufnahme.

Die Rollenaufnahme im Trailer wurde speziell gestaltet, damit die in der Straßenverkehrsordnung (StVO) vorgeschriebenen Beschleunigungswerte ohne zusätzliche manuelle Ladungssicherung eingehaltne werden konnten. Schließlich wurden die Andockstationen mit automatischer Verriegelung des Trailers ausgestattet.

Gewichts- und laderaumoptimierter liegender Rollenturm

Die Verwaltung und Steuerung aller Funktionsbereiche sowie die Ladungsbereitstellung übernimmt das Intralogistik-System Hi-Lis von Hörmann Logistik. In dem Verladepuffer werden die fertigen Rollen über Verteilerwagen bereitgestellt. Hi-Lis kontrolliert dabei die Sortierung der Rollen zu einem gewichts- und laderaumoptimierten, liegenden Turm exakt für eine Shuttle-Ladung.

Wenn der Lkw korrekt an der Andockstation verriegelt ist, heben pneumatische Skates den bereitgestellten, liegenden Rollenturm an und fahren ihn in den Trailer ein. Im Trailer wird der Rollenturm an eine spezielle Rollenaufnahme übergeben, die fest mit dem Lkw-Boden verbunden ist. Ein Hubbalken fungiert als Übergabe zwischen Skates und Rollenaufnahme, die Skates fahren danach wieder in die Verladehalle zurück.

Maximale Zuladung durch wenig Installationen auf dem Shuttle

Sobald das Rolltor des Shuttles geschlossen und der Leistungsstecker abgezogen ist, kann der Lkw starten. Der Entladeprozess im Logistikzentrum erfolgt nach dem Andocken und Verriegeln genau umgekehrt. Hi-Lis erfasst die Sequenznummern des Rollenturms und überprüft diese. Nach der Vereinzelung werden die Rollen zum Hochregallager transportiert und eingelagert.

Durch die auf dem Shuttle gering gehaltenen Installationen sind maximale Zuladung sowie schnelle und sichere Be- und Entladung garantiert, wie es heißt. Das Shuttle-System bei Weig-Logistik arbeitet seit August 2009 erfolgreich rund um die Uhr bei Wind und Wetter.

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