KEP-Dienste So kommen Pakete schneller ans Ziel

Die Future Logistics Challenge von Hermes und Volkswagen Nutzfahrzeuge zielt auf Themen ab wie „Delivery Driver Experience“ und „Smart Delivery Vehicles“. Das Start-up Viscopic hat mit einer interessanten Lösung für die Paketzustellung das Rennen gemacht.

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Auf Basis der GPS-Koordinaten des VW Crafter werden im Infotainmentsystem des Vans sowie auf einem Handheld des Fahrers die Taschen der aktuell in der Nähe abzuliefernden Pakete angezeigt.
Auf Basis der GPS-Koordinaten des VW Crafter werden im Infotainmentsystem des Vans sowie auf einem Handheld des Fahrers die Taschen der aktuell in der Nähe abzuliefernden Pakete angezeigt.
(Bild: VWN)

Pitney Bowes schätzt in seinem „Parcel Shipping Index 2021“ das vergangene Jahr als Rekordjahr für die deutschen KEP-Dienste ein – mit bundesweit über 4 Mrd. Paketen. Angesichts dieser schieren Masse steht die Branche vor der Frage, wie die Paketzustellung weiter optimiert werden kann. Volkswagen Nutzfahrzeuge (VWN) kooperiert mit Hermes, um die Zusteller mit Assistenzsystemen für ihre Transporter und Crafter zu unterstützen. In Bayern startet zu diesem Zweck jetzt ein Pilot des Münchener Start-ups Viscopic, dessen Softwarelösung die örtlichen Routen lernt und die Pakete dann in eine für den Paketboten sinnvolle Beladungsreihenfolge ordnet.

Wir unterteilen die große Frachtmenge zunächst in kleine Portionen, die jeweils in einer Packtasche Platz finden.

Felix Meißgeier, Geschäftsführer Viscopic

Anschließend werden diese quaderförmigen Packtaschen dann im Crafter verstaut, wobei die Reihenfolge entscheiden sei. Die Fahrerin/der Fahrer des Auslieferfahrzeugs sieht auf einer dazugehörigen App, in welcher Tasche sich welches Paket für den jeweils nächsten Kunden befindet. Im Infotainmentsystem des Crafters und auf einem Handheld werden, auf Basis der GPS-Daten des Lieferfahrzeugs, die Taschen der gerade abzuliefernden Pakete angezeigt. Das spare jeden Menge Zeit an der Zustelladresse, wie es heißt.

Kontinuierliches Wachstum bei Paketen

Weil die Studie von Pitney Bowes für den Zeitraum bis 2026 ein jährliches Paketwachstum von 6 Prozent prognostiziert, kommt diese digitale Unterstützung keinesfalls zur Unzeit. Alleine Hermes Deutschland hat im vergangenen Weihnachtsgeschäft, natürlich auch unter dem Einfluss der Covid-19-Pandemie, die Rekordmenge von 126 Mio. Sendungen transportiert – ein Plus von 25 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum.

Das Start-up Viscopic und ein weiteres Projekt hatten sich in der Future Logistics Challenge unter 180 Bewerbungen aus ganz Europa durchgesetzt. Bis Ende März 2021 geht es jetzt darum, den Effizienzgewinn und die Akzeptanz des Systems an einem Standort bei Augsburg im Alltag mit verschiedenen Fahrerinnen und Fahrern zu testen. Marco Schlüter, COO Hermes Germany und Juror der Future Logistics Challenge: „Wir beschäftigen uns intensiv mit der Frage, wie wir die Arbeit unserer Zustellerinnen und Zusteller weiter unterstützen können und haben an der Stelle bereits eine Reihe weiterer Tools im Einsatz.“

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