Türen/Tore Sonderanfertigungen auch in Übergröße

Autor / Redakteur: Rüdiger Bierhenke / M. A. Benedikt Hofmann

In Rekordzeit hat die Gauselmann-Gruppe am Standort Lübbecke ein neues Logistikzentrum mit 21.000 m² Nutzfläche errichtet. Tore, Türen und Verladetechnik sowie einige Sonderanfertigungen stammen von Hörmann. Als einziger Anbieter konnte das Unternehmen die gesamte Palette aus einer Hand bieten.

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Zwischen den Hallenübergängen sorgen speziell für dieses Projekt produzierte Feuerschutz-Schiebetore für den Brandschutz. Damit die Flurförderzeuge mit Triplex-Mast passieren können, mussten die Tore eine Höhe von 4,50 m haben.
Zwischen den Hallenübergängen sorgen speziell für dieses Projekt produzierte Feuerschutz-Schiebetore für den Brandschutz. Damit die Flurförderzeuge mit Triplex-Mast passieren können, mussten die Tore eine Höhe von 4,50 m haben.
(Bild: Hörmann)

Bodenständig, zuverlässig und zielstrebig: diese und ähnliche gute Eigenschaften sind typisch für die ostwestfälische Mentalität. Im neuen Logistikzentrum der Gauselmann-Gruppe, eines Herstellers und Entwicklers von Spielen und Spielgeräten, wurde dieser Charakter in Lübbecke zu Beton, Glas und Stahl. In nur 15 Monaten entstand hier als Erweiterung des Firmengeländes ein mehrstöckiger Bau mit einer Nutzfläche von 21.000 m², der sich nahtlos an die anderen sieben Hallen anfügt.

Ambitionierter Zeitplan

Vor diesem Hintergrund heißt das bisher größte Bauvorhaben des inhabergeführten Familienunternehmens ganz bescheiden „Halle 8“. Das Gebäude löst zahlreiche Außenlager in der näheren Umgebung ab, die in der Vergangenheit hohe Transport- und Mietkosten verursachten. „Zudem ist Halle 8 ein Schlüsselelement für ein neues Produktionskonzept, mit dem wir die Herstellung von Spielautomaten wesentlich vereinfachen konnten“, erklärt Logistikleiter Philipp Obermark. Halbfertige Automaten können jetzt vorproduziert und zwischengelagert werden, bis sie anhand eines konkreten Auftrages individuell konfiguriert werden.

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„Der ambitionierte Zeitplan und das große Bauvolumen waren für uns alle eine große Herausforderung“, erinnert sich Richard Grobecker, Leiter der Merkur Immobilien- und Beteiligungs GmbH. Die Gesellschaft plant, baut und verwaltet bundesweit Immobilien für die gesamte Gauselmann-Gruppe. „Wir wollten von Anfang an einen möglichst störungsfreien und pünktlichen Projektablauf sicherstellen.“ Bei der Auswahl der Lieferanten für die Bauelemente schauten er und sein Team deshalb besonders genau hin. Das galt auch für die unzähligen Stahl- und Glastüren, Schiebe-, Schnelllauf- und Sectionaltore sowie für die Verladetechnik.

Niedrige Wartungskosten

Hier fiel die Entscheidung auf Produkte der Hörmann KG. „Hörmann konnte uns als einziger Anbieter die gesamte Palette aus einer Hand anbieten, was sich sehr günstig auf die Wartungskosten auswirken wird“, meint Grobecker. Er ergänzt: „Ein zentrales Wartungsteam für sämtliche Installationen erleichtert uns die Planung und spart Anfahrtskosten.“ Ein weiterer Vorteil der Rundumversorgung durch einen Lieferanten bestand in der zuverlässigen Baustellenbelieferung. Während der eng abgestimmten Bauphasen konnten die jeweils benötigten Tore und Türen kurzfristig abgerufen werden. „Das war mit Sicherheit einer der Erfolgsfaktoren für den pünktlichen Abschluss aller Maßnahmen“, betont Grobecker.

Neben der großen Bandbreite an Standardprodukten kam es dem Bauherrn auf eine weitere wichtige Lieferanteneigenschaft an: Flexibilität. „Tore von der Stange liefern können viele“, bringt es Logistikleiter Obermark auf den Punkt. Erst bei Sondermaßen und Speziallösungen trenne sich bei den Herstellern die Spreu vom Weizen. Hörmann konnte beim Bau der Halle 8 seine Flexibilität vor allem an der Schnittstelle zu den benachbarten Hallen 5 und 6 beweisen. Im Zuge des Neubaus war dort ein neuer Durchgang notwendig geworden. „Die Schleuse musste hoch genug sein, um mit einem Flurförderzeug mit Triplex-Mast und einer Höhe von 4,50 m durchfahren zu können“, erklärt Obermark. Quattro-Masten mit geringerer Bauhöhe hatten sich in seiner Praxis als zu anfällig und kostspielig erwiesen.

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Expertenrunde in München

Rüdiger Bierhenke, Verkaufsleiter für Industrietorsysteme und Verladetechnik bei Hörmann, gehört zu den Teilnehmern der Podiumsdiskussion „An der Rampe alles im Lot – Sprechen Intralogistik und Distributionskanäle dieselbe Sprache?", die MM Logistik im Rahmen der Messe Transport Logistic in München veranstaltet. Die Diskussion findet am 6. Mai 2015 von 16 bis 17:30 Uhr statt.

Minimiertes Beschädigungsrisiko

Zum Erfüllen der Feuerschutzanforderungen musste der neue Durchgang mit zwei direkt hintereinander liegenden Feuerschutz-Schiebetoren ausgerüstet werden. Kein Hersteller hat solche Tore mit einer Höhe von 4,50 m im Programm, sodass Hörmann diese als Sonderanfertigung liefern musste. „Wir bekamen die übergroßen Schiebetore sogar mit einer praktischen Schlupftür, was den Durchgang für Einzelpersonen deutlich erleichtert“, hebt Grobecker hervor. Dem reibungslosen Arbeitsablauf im Halleninneren dienen flexible Schnelllauftore V 5015 SEL mit Soft-Edge-Bodenprofil und Funkcrash-Schalter. Bei Kollisionen, zum Beispiel mit Flurförderzeugen, wird das Beschädigungsrisiko am Tor durch das flexible Bodenprofil und das sofortige, automatische Stoppen des Tores minimiert.

Große Höhenunterschiede

Eine weitere Herausforderung beim Bau von Halle 8 bestand in den Torabdichtungen der zehn vorgelagerten Verladerampen. „Bei uns laden Fahrzeuge mit den unterschiedlichsten Aufbauten und Abmessungen“, erklärt Obermark. Die Bandbreite reiche vom Sprinter bis zum Jumbo-Auflieger – das entspricht einer Höhe zwischen 3,0 und 4,2 m. „Darauf müssen sich die aufblasbaren Torabdichtungen schnell und nahtlos einstellen können, was Hörmann überzeugend lösen konnte“, so Grobecker.

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Sicherheit an der Rampe

Der Hörmann-Andock-Assistent HDA-Pro unterstützt den Fahrer beim sicheren Heranfahren an die Rampe. Sensoren im Torblatt erkennen die Entfernung des Fahrzeugs und eine Ampel signalisiert dem Fahrer, ob er bereits an der richtigen Position steht. Erst nachdem der Lkw angedockt ist, wird die Torabdichtung DAS-3 aufgeblasen und dichtet das Fahrzeug von drei Seiten ab. Mit dem Hörmann-Radkeil wird verhindert, dass der Lkw während des Verladevorgangs die Andockposition verlässt. Anschließend kann das Tor, verbaut wurden SPU-F42-Industrie-Sectionaltore, geöffnet werden und die Ladebrücke mittels Vorschub-Mechanismus den Spalt zum Fahrzeug reduzieren. Insgesamt ziehen Richard Grobecker und Philipp Obermark ein positives Fazit der bisherigen Zusammenarbeit mit Hörmann. „Wir hatten eine kurze Bauzeit mit engen Zeitachsen. Das hat trotz einiger Sonderanfertigungen sehr gut geklappt.“ ■

* Rüdiger Bierhenke ist Verkaufsleiter für Industrietorsysteme und Verladetechnik bei Hörmann in 33803 Steinhagen, Tel. (0 52 04) 9 15-0, info@ hoermann.de.

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