Endkundengeschäft Studie zeigt verschenktes Potenzial beim B2C-Liefergeschäft
Das Beratungsunternehmen Simon-Kucher hat eine Studie veröffentlicht, die zeigt, das Logistiker im Endkundengeschäft bei großen oder sperrigen Waren Geschäftsmöglichkeiten verschenken.
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Bei der „Mystery-Shopping“-Studie trat Simon-Kucher gegenüber 22 in Deutschland ansässigen, auf Teilladung spezialisierten Spediteuren gegenüber als Kunde auf. Dabei ging es laut Dr. Philipp Biermann, Partner und Global Head of Logistics and Business Services bei Simon-Kucher, um die Lieferung von zwei Europaletten, beladen mit kartonierten Möbeln und einem Gewicht von 70 kg. „Die Reaktionen haben wir hinsichtlich Angebotsverfügbarkeit, Verkaufsprozess, Angebotsstruktur und Pricing bewertet“, so Biermann.
Nach Angaben von Simon-Kucher erhielt man lediglich von fünf Spediteuren überhaupt ein Angebot, sechs hätten keine Business-to-Consumer-(B2C-)Leistungen im Angebot, vier offerierten keine Teilladungen im gewünschten Raum und die sieben weiteren Spediteure blieben eine Antwort schuldig. Diejenigen Spediteure, die ein Angebot abgaben, hatten B2C nicht als oberste Priorität gelistet. Bei drei Unternehmen wäre auf der Website kein Link zur Angebotsanfrage zu finden gewesen. Nur zwei Spediteure hätten lokale Ansprechpartner genannt. Einige der angefragten Logistikdienstleister ließen sich mit Angeboten bis zu zwei Wochen Zeit, heißt es von Simon-Kucher.
Anbieter wollen Aufgabe nicht übernehmen
„Durch den expliziten Hinweis auf B2C-Aufschläge entsteht der Eindruck, dass manche Unternehmen Endkunden aktiv davon abhalten wollen, einen Service zu buchen“, sagt Kornelia Reifenberg, Logistikexpertin und Partnerin bei Simon-Kucher. Diese Tendenz weise darauf hin, dass Anbieter diese Art von Aufgaben gar nicht übernehmen wollen. Das proaktive Angebot von Leistungen, wie Lieferung frei Verwendungsstelle, Verpackungsentsorgung und Aufstellservice, sei ebenfalls ausbaufähig. Laut dem Beratungsunternehmen waren oft genaue Nachfragen nötig, um überhaupt in Erfahrung zu bringen, welche Services bei den Spediteuren verfügbar sind.
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Bei den Preisen wären die unterschiedlichen Anbieter stark voneinander abgewichen. Die Diskrepanzen hätten sich im Bereich von teilweise mehr als 200 % bewegt. Wegen den variierenden Angebotskonditionen sei ein Vergleich kaum möglich gewesen. „Das ist eine gute Nachricht für Spediteure, die in Zukunft aktiver als bisher das B2C-Stückgutgeschäft angehen wollen“, erklärt Simone Schneider, Director bei Simon-Kucher. „Solche Preisschwankungen weisen auf einen sehr individualisierten Markt hin, in dem sich hohe Preise vergleichsweise einfach durchsetzen lassen, wenn man sich genug von seinen Wettbewerbern abhebt.“
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